Renault Espace (2015): Fahrbericht
Erste Fahrt im neuen Espace

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Renault verabschiedet sich beim neuen Espace vom Konzept des kantigen Raumfahrzeugs. Das neue Modell ist eher ein Sport-Van. Erster Fahrbericht!

Der neue Espace baut nicht mehr so hoch und folgt damit dem Trend zum sportlich-flachen Raumauto.
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Weil Großraumlimousinen eine bedrohte Spezies sind und alle Welt nach modernen Geländewagen schreit, macht sich auch der Espace flach, wird zum bulligen Beinahe-SUV und prunkt dafür innen mit einem Luxus und einer Liebe zum Detail, wie man sie bei Renault seit dem Vel Satis nicht mehr erlebt hat – serienmäßige LED-Scheinwerfer und Neuerungen wie die automatische Abstandsregelung inklusive. Schon der Zündschlüssel ist ein Schmuckstück, das man stolz auf den Tresen legt.

Spaciges Cockpit mit feinen Materialien und einem hochkant stehenden Monitor.

Pragmatismus muss bei aller Schönheit sein. Das Handschuhfach ist eine riesige Schublade.
Aber selbst wenn einem das gewaltige Panoramadach einen großzügigen Raumeindruck vermittelt, fühlt es sich im Espace nicht mehr spacig, sondern eher kuschelig an. Dieser Van ist keine luftige Lounge mehr, sondern ein intimer Kokon. Das gilt insbesondere für die erste Reihe, wo man von der hohen, durchgehenden Mittelkonsole förmlich eingemauert wird. Ach ja, und einen bequemen Fußraum im Fond haben die Entwickler auch in der fünften Generation noch nicht hinbekommen. Wie eh und je muss man hinten die Knie zwischen die Ohren nehmen und fühlt sich nach langen Fahrten entsprechend erschöpft.
Der Wendekreis beträgt kompakte 11,10 Meter

Bei den Motoren ist bei dem 200-PS-Benziner Schluss, beim Diesel sind es maximal 160 PS.
Fazit
Flacher und kuscheliger als je zuvor, dafür aber vollgestopft mit jeder Menge Technik und endlich mit Lust und Liebe ausgestattet – so hat Renault den Pionier der Raumfahrt nach 30 Jahren noch einmal neu erfunden. Zwar werden sich die Bestandskunden mit der Umgewöhnung ein bisschen schwer tun. Doch nachdem die Zahl der Espace-Verkäufe in den letzten Jahren immer weiter in den Keller gegangen ist, muss Renault darauf auch nicht mehr so viel Rücksicht nehmen und kann sich mit dem neuen Zuschnitt vielleicht auch neue Kunden erschließen. Außerdem gehört die Liebe auf den zweiten Blick beim Espace durchaus zur Tradition. Denn als 1984 der erste Espace vorgestellt wurde, haben sich im ersten Monat gerade einmal neun Kunden für das damals revolutionäre Konzept erwärmen können. Mittlerweile allerdings sind es rund 1,5 Millionen.
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