Dieses Jahr kann ja nur besser werden. Nach 2020, einem Jahr wie ein Massencrash auf der Autobahn. Und was kommt nun? Zumindest das irrste Auto 2021 steht schon in den Startlöchern. In dem kleinen kroatischen Ort Veliko Trgovišc´e, zehn Kilometer nördlich von Zagreb, entstehen gerade die ersten Vorserienmodelle des Rimac C_Two. Jenes elektrischen Hypersportwagens, der eine Leistung von unglaublichen 1,4 Megawatt (1914 PS) auf die Straße bringt. Es dürfte nicht der einzige Rekord bleiben. Seit rund drei Jahren arbeiten Firmengründer Mate Rimac und sein Team am C_Two. In einer Auflage von 150 Stück sollte er schon 2020 für 1,7 Millionen Euro an solvente Kunden ausgeliefert werden; auch Corona sorgte für eine Verzögerung. Nun wird gebaut! Obwohl: Es ist eher eine filigrane Handarbeit, in der die Mitarbeiter an fünf Stationen das kostbare Gefährt zusammensetzen. An jeder Station arbeiten zwei Monteure. Vom Zusammenbau des Monocoque bis zur finalen Montage der Räder. Es dauert fünf Wochen, bis so ein Vorserien-Auto fertig ist, das sich dann nur noch in Details vom Serienmodell unterscheiden wird. Dazu kommen drei weitere Wochen, um Teile zu produzieren. Denn Rimac beschäftigt nur wenige Zulieferer.

Bei den notwendigen Crashtests geht ein Vermögen kaputt

Rimac C_Two
Aua, das tut weh: Hier fahren 1,7 Millionen Euro gegen die Wand – aber Crashtests müssen eben sein.
Bild: Rimac Automobili
Doch langsam bekommt das Team Routine. Zwölf Erprobungsfahrzeuge entstanden bereits. Sie wurden intensiven Tests unterzogen, von der Rennstrecke bis zur Crash-Halle. Auch Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg kam bereits nach Kroatien, um sich vom "Elon Musk des Balkans" dessen Rekordauto erklären zu lassen. Nach dem sogenannten Monsoon-Test, bei dem das Fahrzeug extremer Feuchtigkeit ausgesetzt wird, sind auf dem Leistungsprüfstand die Bremsen, die selbst entwickelte 120-kWh-Batterie und der Antriebsstrang dran. Schließlich sollen 100 km/h in weniger als zwei und Tempo 300 in nur 11,8 Sekunden erreicht werden. Immer. "Millionen gegen die Wand schmeißen", nennt Mate Rimac die Crashtests. Vier C_Two sind so schon zerstört worden.
Verschiedene Unfälle bis hin zum Frontalaufschlag mit 65 km/h wurden zwar seit Januar 2019 am Computer simuliert, doch nur der echte Test gibt die Aufschlüsse, die es für die Homologation braucht. Bisher sind die gecrashten Akkus noch nicht scharf geschaltet. Wenn demnächst sieben weitere C_Two an der Wand landen, wird sich das ändern.

Die Fahrleistungen des Hypercars sind absolut irre

Rimac C_Two
Absoluter Wahnsinn: In 1,9 Sekunden ist der C–Two auf Tempo 100, erreicht maximal 412 km/h.
Bild: Rimac Automobili
Ein von Rimac veröffentlichtes Video des Tempo-65-Crashs zeigt eine vollkommen intakte Fahrgastzelle. Allerdings: Die Höchstgeschwindigkeit des Hypercars beträgt 412 km/h. Bilder wie die 2017, als nach einem Unfall ein Concept One völlig zerstört war und tagelang brannte, will und muss Rimac unbedingt vermeiden. Denn die Firma Rimac Automobili ist mittlerweile Teil des Portfolios von Porsche und Hyundai/Kia. Mit beiden Herstellern arbeiten die Kroaten an Geheimprojekten. Was zu weiteren Gerüchten führt: Im September hieß es, VW wolle Bugatti an Rimac abtreten – im Tausch gegen weitere Anteile. Dementieren wollte dies keine Seite. Nicht ausgeschlossen also, dass das irrste Auto 2024 ein Bugatti sein wird – powered by Rimac.
Technische Daten Rimac C_Two • Motor: 4 E-Motoren • Leistung: 1914 PS • 0-100 km/h: ca. 1,9 s • 0-300 km/h: 11,8 s • Vmax: 412 km/h • Gewicht: 1950 kg • Preis ca. 1,7 Millionen Euro.