Roding Roadster: Fahrbericht
Carbon-Sportler aus der Provinz

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Im ostbayerischen Roding entsteht ein Sportwagen, der dank Carbontechnik extrem leicht ist. Eine Ausfahrt durch seine Heimatstadt.
Der Bürgermeister sagt, dieses Auto werde Geschichte schreiben. Der Bauer sagt, dieser Roadster sei "scho a Prachtvoller". Und die Ballkönigin sagt: "Jo mei, mir könna echt stolz sein auf des Auto." Roding, irgendwo zwischen Regensburg und der tschechischen Grenze, gut 12.000 Einwohner, eine Kirche mit Zwiebeltürmchen, vor den Toren ein Industriegebiet. "Bodenständige, bescheidene, belastbare Menschen mit hohem technischem Verständnis", wie Bürgermeister Franz Reichold sagt. Er muss das sagen. Denn er steht neben dem berühmtesten Sohn der Stadt, dem Roding Roadster. "An dem Auto kann man sehen, dass man mit einer Idee etwas Einmaliges erreichen kann." Noch ist das Auto einmalig. Doch bald soll es knapp zwei Dutzend davon geben. Schnell, chic, teuer, vor allem: leicht – keine 1000 Kilo.
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Klein, aber sehr fein: Der exklusive Roadster entsteht in einer Manufaktur am Stadtrand von Roding.
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Kraftpaket im Heck: Ein 340 PS starker Reihensechser von BMW hat mit 950 Kilo Roadster leichtes Spiel.
Und international ist auch schon die Kundschaft. Zwar gehen die ersten Roadster nach Süddeutschland, doch auch ein in Monaco lebender Amerikaner will Roding fahren."Er hat nach einer Probefahrt bestellt, ohne nach dem Preis zu fragen", erinnert sich Maier. Später bezeichnete der Kunde den geforderten Betrag als "angemessen". Das überrascht nicht. Eine Fahrt im Roding, der mit zwei Carbon-Dachelementen schnell zum Coupé wird, ist wirklich aufregend. Den 320-PS-Motor stört die ungewohnte Quer-Einbaurichtung nicht. Ein Leistungsgewicht von unter drei Kilogramm pro PS ergibt eine ganze Menge Fahrspaß.

Lukrative Kleinserie: Roding reichen schon kleine Stückzahlen, um wirtschaflich zu produzieren.
Technische Daten Roding Roadster Reihensechszylinder-Turbomotor, Mitte quer • Hubraum 2979 cm³ • Leistung 235 kW (320 PS) bei 5800/min • max. Drehmoment 450 Nm bei 1300–4500/min • Hinterradantrieb • Spitze 285 km/h • Sechsganggetriebe • Reifen 225/40 R 18 vorn, 255/35 R 18 hinten • L/B/H 4106/ 2024/1190 mm • Leergewicht 950 kg • Preis 155.000 Euro
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Fazit
Artega, Gumpert, Wiesmann – kleine deutsche Automanufakturen mit mehr oder weniger Erfolg. Was diese Firma aus Roding anders macht: Sie setzt nicht nur auf den wirklich gelungenen Roadster. Sie hat sich zudem eine Kompetenz bei der Fertigung von Kohlefaserteilen erarbeitet, die selbst ein Weltunternehmen wie BMW zu ihren Kunden macht. In Roding können sie zu Recht stolz sein auf ihre kleine, feine Autoindustrie.
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