Wirklich neu ist nur das Heck

Was den Saab 9-3 SportCombi angeht, da waren sich GM-Europa-Präsident Carl-Peter Forster und Saab-Chef Peter Augustsson einig. "Eine natürliche Erweiterung der 9-3-Reihe mit eigenem, frischem Charakter", lobte Augustsson. "Die erste Turbolader-Anwendung der neuen GM-V6-Architektur, fügte Forster begeistert hinzu. Das war's denn auch mit der Einigkeit.

Nach dem Streit um die Standortfrage für die Produktion der neuen Saab/Opel-Mittelklasse (Rüsselsheim bekam den Zuschlag) nimmt Augustsson jetzt enttäuscht seinen Hut, und Forster rückt als neuer Saab-Lenker nach. Mit dem ehemaligen Opel-Boß kümmert sich jetzt ein harter Sanierer um die schwächelnde Marke, da kommt der 9-3 SportCombi offenbar gerade recht. Starttermin: pünktlich zur IAA im September 2005.

Obwohl: Richtig neu ist das aktuelle Genf-Exponat eigentlich nur von der Taille abwärts, oder wie Saab es selbst beschreibt: "Von der B-Säule ab nach hinten, einschließlich der Türen, des Rücksitzes und eines wohlausgewogenen Laderaums." Was sich dort optisch getan hat, konnte man schon 2003 auf der IAA begutachten. In Frankfurt stand der SportCombi als Konzept, das bis zum Seriendebüt zwei Jahre später äußerlich nicht verändert wurde. Die Schweden hatten in der Zwischenzeit ja auch genug um die Ohren.

Die "mittelgroße Kombi-Limousine" (O-Ton Saab) trägt große Heckleuchten mit Milchglas-Streuscheiben als optisches Highlight, ein integrierter Heckspoiler über der steilen Heckklappe schließt die Dachlinie ab. Business as usual an der Front: Hier blinzeln die Klarglasscheinschwerfer aus dem bewährten 9-3-Antlitz.

Der erste GM-V6 mit Turbolader

Zurück zum Heck: Die Klappe öffnet weit und offenbart einen variablen Gepäckraum mit einem Volumen von 419 bis 1273 Litern. Die Rückenlehne kann im Verhältnis 60:40 geteilt umgeklappt werden. Der mittlere Teil des Laderaumbodens bewegt sich mit Scharnieren schräg nach oben und rastet nach dem Ziehen ein.

Ein vertieftes Bodenfach gibt Einkaufstüten oder anderem Gepäck Halt, als doppelte Sicherung kann darüber noch ein Gepäcknetz gezurrt werden. Für den Antrieb des SportCombi stehen sechs Benziner (122 bis 250 PS) und zwei Diesel (120 und 150 PS) zur Wahl. Besonders stolz ist Carl-Peter Forster auf den 2,8-Liter-V6-Turbo, der zusammen mit dem SportCombi sein Debüt gibt.

Der wassergekühlte Turbolader stammt von Mitsubishi und heizt den Sechszylinder auf 250 PS mit 350 Nm Drehmoment – das reicht für 245 km/h Höchstgeschwindigkeit und 7,3 Sekunden bis Tempo 100. Die Preise stehen noch nicht fest, laut Saab dürfte sich der Kombi-Zuschlag aber ähnlich auswirken wie beim großen Bruder. Die Kombiversionen des 9-5 kosten 1050 Euro mehr als die Limousinen.