Schlittentest auf der Nordschleife
Gleit-Zeit am Ring

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Winterzeit ist Rodelzeit! Das wissen auch die Autohersteller. Fast alle haben entsprechendes Equipment am Start. Zu Preisen von zwölf bis 400 Euro. autobild.de hat die Probe aufs Exempel gemacht: Schlittentest am Nürburgring.
Ziehen Sie sich warm an: autobild.de war bei klirrender Kälte auf dem Nürburgring unterwegs. Auf der Jagd nach Traumzeiten haben wir weder Sprit verbraucht noch Kohlendioxid in die Luft gepustet. Wie das funktioniert? Mit den heißesten Werks-Schlitten der Autohersteller! Und die haben so einiges an Wintersport-Material auf Lager. Unser Testfuhrpark reichte von einer simplen Kunstofftüte mit Citroën-Logo, die auf der Paris Motor Show 2008 gratis verteilt wurde, bis zum edlen Alu-Schneerenner aus dem Hause Porsche – erhältlich für stolze 399 Euro. Die Mission: Herausfinden, welcher Hersteller das ultimative Pisten-Geschoss anbietet. Im ersten Teil des Tests stand Zeitfahren auf dem Programm. Als Sprint-Strecke diente das Aushängeschild der Winteraction am Nürburgring, eine 36 Meter lange Rodel-Schanze direkt neben der Rennstrecke. Im zweiten Abschnitt ging es dann richtig zur Sache: Todesmutig haben sich die autobild.de-Schlittentester Mann gegen Mann die steile Fuchsröhre hinabgestürzt. Ein exklusiver Höllenritt auf der tief verschneiten Nordschleife.
Der Fuhrpark: Diese Werks-Schlitten haben wir getestet

Sprint auf der Rodelschanze: Welches Modell fährt allen davon?

Ein echter Flitzer ist Peugeots kreisrunder Schneeflitzy: Die Scheibe rutscht wie eine Eins, ist mit 16 Euro ein echtes Schnäppchen, allerdings absolut unlenkbar. Nicht so der VW Snow Future GTI. Als einziger Schlitten im Test ist der Wolfsburger mit Lenkung und Handbremse ausgestattet. Extrem schnell und leicht bedienbar, brettert er souverän auf Platz eins der Wertung. Für besonders Mutige hatte der Nürburgring während der Winteraction (26. Dezember 2008 bis 6. Januar 2009) eine noch steilere "Super-Schanze" mit 18 Prozent Steigung aufgebaut. Klingt nach nix, aber das ist echt sehr steil. Wer nicht ähnlich tollkühn ist wie einst Eddie the Eagle, hat am obersten Ende nichts verloren. Hier wurden nur einige ausgewählte Modelle getestet, um eine Vergleichszeit zu erhalten – auch Redakteure haben eben ihre Grenzen. Besonders der Peugeot Schneeflitzy legte mit sagenhaften 3,5 Sekunden auf der steilen Strecke eine echte Fabelzeit hin. Die gemessenen Zeiten offenbaren aber auch: An Ski oder Snowboard kommt keiner der Schlitten ran – die "Klassiker" sind immer noch die schnellsten Bergab-Beschleuniger.
Weiße Hölle in der "Fuchsröhre"
Nach dem Speedtest auf der Rampe geht es ins Gelände. Und unseren Schlitten an den Kragen. Wie verhalten sich die Testobjekte auf schneebedecktem Asphalt? Diverse Rennen Mann gegen Mann sollen das klären. Und welcher Ort würde sich dafür besser eignen als die berühmt-berüchtigte "Grüne Hölle" der Nordschleife? Okay, im Januar ist vom grün dort wenig zu sehen, aber die kurvenreiche Rennpiste bietet spektakuläre Gefälle. Mit einer Ausnahmegenehmigung der Nürburgring GmbH in der Tasche entscheiden wir uns für den Streckenabschnitt "Fuchsröhre", eine langgezogene Gerade mit immerhin elf Prozent Gefälle.
Auf der Nordschleife trennt sich die Spreu vom Weizen

Fazit der autobild.de-Schlittentester
Anders als beim Auto gilt für die getesteten Gleiter: Man muss nicht horrende Summen investieren, um schnell unterwegs zu sein. Selbst die spartanische Plastiktüte bietet auf Kurzstrecken hervorragendes Rutsch-Potenzial und kommt richtig in Fahrt. Und das zum Nulltarif. Auch die Schlitten von Smart und Peugeot überzeugen mit hohem Fun-Faktor für kleines Geld. Vom lahmen Mercedes-Rodel lässt man dagegen besser die Finger – das Gerät ist ohnehin nicht mehr im Programm, wird aber im Internet noch in Restbeständen angeboten. Nichts falsch machen kann man dagegen mit den teureren Modellen von VW und Porsche, die Spaß in jeder Schneelage versprechen.
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