Schriebers Stromkasten, Teil 153
Seats halbherzige Elektro-Pläne

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Seat und Elektrautos – das scheint irgendwie nicht so recht zu passen. Ein Feldversuch der spanischen VW-Tochter mit Altea und Leon hat Mikro-Format, von der E-Studie IBE spricht keiner mehr.
Bild: Werk
Es hatte schon etwas Tragisches, wie die spanische VW-Tochter Seat ankündigte, sich nun auch in das Thema E-Mobilität einmischen zu wollen. Seat-Chef James Muir verkündete auf einer internationalen Pressekonferenz zunächst, sehr aufgeregt zu sein ob der paar E-Altea und Leon TwinDrive, die seine Leute aufgebaut hatten und die ab Januar von spanischen Beamten in einem Mikro-Feldversuch ausprobiert werden dürfen. Im Laufe seiner Rede jedoch ließ der Waliser immer mehr durchblicken, wie wenig er tatsächlich davon hält, dass Wolfsburg nun auch der kränkelnden iberischen Tochter einen Stromanschluss verpasst. Keine 200 E-Autos seien in Spanien derzeit zugelassen, dozierte Muir eher entmutigt. Das Land und sein einziger Autohersteller haben andere Sorgen, klang da durch.
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Seat-Präsident James Muir und sein Vize Matthias Rabe wirkten auf einer Pressekonferenz wenig zuversichtlich.
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Über die Studien IBE (E-Auto) und IBX (Plug-in-Hybrid) verloren beide Männer kein Wort. Auf meine Nachfrage hieß es nur: "Abwarten." Bevor mit Altea XL Electric und Leon Twin Drive kurze Testfahrten ermöglicht wurden (die VW-Technik ist in der Praxis erwartungsgemäß recht ordentlich), erklärte James Muir noch: "Wir wissen doch, wer wir sind. Seat steht für pragmatische, bezahlbare Autos." Vergessen Sie also besser alles, was Sie eben gelesen haben. Nein, der letzte Satz stammt dann doch nicht von ihm.
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