Wir sparen Ihnen – und uns – an dieser Stelle die Story vom Aufstieg des tapferen koreanischen Autoherstellers. Denn Hyundai – ein Name, den wir vor 20 Jahren nicht mal aussprechen konnten – ist zum Angstgegner der Branche geworden. Deutsche, französische und japanische Autobauer nennen den Konzern (Hyundai gehört auch Kia) auf die Frage, wer in den nächsten Jahren zum stärksten Gegner aufsteigt. Das liegt nicht nur daran, dass kein anderer Hersteller – Skoda mal ausgenommen – in den letzten zwei Jahrzehnten vergleichbare Erfolge vorweisen konnte. Nun kommt dazu, dass sich Hyundai vom Anbieter günstiger Klein- und Kompaktwagen wandelt – zum Hersteller mit einer hochwertigen, chic gestylten, aber noch immer preiswerten Palette.

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Video: Hyundai i40 & Co

Kombis im Vergleich

Nachdem Hyundai VW & Co bisher nur in Nischen mit Autos wie dem ix35 und dem Veloster angegriffen hat, kommt nun die große Attacke auf die Mittelklasse. Im Fachjargon heißt sie D-Segment, aber wir könnten zu dieser Kategorie bürgerlicher Familienautos auch Passat-Klasse sagen. Will man Marketingfachleuten glauben – und wer wollte das nicht? –, werden sie je zur Hälfte von Firmenkunden und Familien gekauft. Da will Hyundai mit dem i40 mitmischen. Um zu zeigen, wie ernst es ihnen ist, stellten die Koreaner nicht nur einen deutschen Chefdesigner ein (Thomas Bürkle, von dem man weiß, dass er einen Mercedes-Oldtimer fährt), sondern baute auch ein Entwicklungszentrum in Rüsselsheim – direkt bei Opel ums Eck. Vielleicht sieht der i40 deswegen von hinten ein wenig wie ein Insignia aus. Obwohl das eigentliche Vorbild für den koreanischen Kombi nicht aus Rüsselsheim, sondern aus Wolfsburg kommt.
Bis auf einen Millimeter ist der Hyundai genauso lang wie der VW, hat aber sechs Zentimeter mehr Radstand und ist fünf Millimeter schmaler. Wichtiger aber, dass er den Passat im Preis unterbietet: Je nach Ausstattung kostet er bis zu 8000 Euro weniger. Damit ist er natürlich auch eine Gefahr für Konkurrenten wie Skoda Superb Combi, Mazda 6 Kombi, Peugeot 508 SW und Volvo V60.

Ob sich diese etablierten Kombis mit dem Hyundai i40 auf einen neuen Klassen-König einstellen müssen oder sich gegen den Emporkömmling locker verteidigen können, erfahren Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es in in AUTO BILD 40/2011 oder als Download im Heftarchiv.

Fazit

von

Heinrich Lingner
Kleine Jungs, die davon träumen, Autotester zu werden, denken dabei kaum an Dieselkombis. Sollten sie aber. Denn diese Autos machen Spaß! Und es war selten so spannend wie diesmal mit dem neuen Hyundai i40. Der in Korea gebaute, doch in Rüsselsheim maßgeblich entwickelte Kombi kommt der etablierten Konkurrenz aus Europa und Japan bedrohlich nahe. Der Hyundai-Konzern wird in nächster Zukunft ganz selbstverständlich bei den Großen mitspielen. Denn was dem i40 noch fehlt, das werden sie schnell lernen in Seoul und Rüsselsheim.

Von

Heinrich Lingner