Die SEMA in Las Vegas ist die größte Tuningmesse der Welt! Hier gibt es alles: vom superteuren Hypersportwagen, über XXL-Pick-ups bis zum waschechten Dragster. Das Auto der Stunde ist allerdings der neue Toyota Supra, von dem auf der SEMA 2019 mehr als 30 Stück in allen Farben zu bestaunen sind! Da Tuner und "PS-Profi" Sidney Hoffmann allerdings kein Fan von der Neuauflage der japanischen Ikone ist, hat es der Supra nicht in seine persönlichen Tops und Flops geschafft. Gegenüber AUTO BILD verrät Sidney, welche Autos ihm richtig gut gefallen – und welche SEMA-Exponate handwerklich zwar gut gemacht sind, aber trotzdem nicht seinen Geschmack treffen!

Sidneys Top: VW Typ 3 als Dragster mit zwei Motoren

Sidneys Tops und Flops auf der SEMA
Acht Zylinder, acht Auspuffrohre. Ob das beim deutschen TÜV durchgehen würde?
Als altem VW-Fan hat es Sidney dieser komplett umgebaute Typ 3 besonders angetan. Mit der Serienversion, die 1971 das Werk verließ, hat der VW zwar nichts mehr gemeinsam – aber Sidney ist vor allem von der tadellosen Verarbeitung begeistert. Und dann ist da ja noch der Fakt, dass Erbauer Ron Howe kurzerhand zwei 2,3-Liter-Vierzylinder-Boxermotoren zu einem Achtzylinder umgemodelt hat. Einen luftgekühlten Achtzylinder als Boxer hat Sidney so auch noch nicht gesehen und ist begeistert: "Das ist schon megageil!" Hinzu kommt, dass der VW zwar auf dem Dragstrip eingesetzt wird, aber auch im Detail überzeugt: Im Motorraum wurde auf Chrom verzichtet, stattdessen "alles schön gepulvert", wie Sidney feststellt. Der einzige kleine Kritikpunkt des PS-Profis: "Semis oder Slicks würde ich cooler finden." Wer weiß, auf dem Dragstrip setzt Ron vielleicht auf die passende Bereifung.

Sidneys nächster Top: Chevrolet Vega

Etwas überraschend ist Sidneys zweiter Top, ein 1975er Chevrolet Vega: "Muscle Cars und auch dieser Chevy Vega sind eigentlich überhaupt nicht meine Welt", gesteht Sid. Trotzdem ist er von der Verarbeitungsqualität des komplett neu aufgebauten Vega überzeugt. So wurde der komplette Breitbau in Blech ausgeführt, GFK sucht man an diesem Chevy vergeblich. Auch kleine Details, etwa die speziell angefertigten Türgriffe, die in den Breitbau übergehen, gefallen Sidney besonders gut. Im Motorraum steckt ein nach hinten und unten versetzter Chevy-LS3-V8. Sidney fällt auch der ins Chassis integrierte Käfig auf, der bis in den Motorraum ragt: "Alles eine Zelle, richtig geil gemacht!" Bei dem zweifarbigen Vega mit asymmetrischem Streifen handelt es sich zudem um ein echtes Tracktool, das laut Besitzer Murray Pfaff mehr Zeit auf Rennstrecken als auf der Straße verbracht hat!

Sidneys Flop: Eigenbau "Brutally Sexy"

Sidneys Tops und Flops auf der SEMA
Der grün-weiße Eigenbau mit dem Namen "Brutally Sexy" hat sechs 24-Zoll-Lkw-Felgen.
Aber Sidney Hoffmann gefällt nicht jedes Auto auf der SEMA 2019! Dieses grüne Ungetüm trägt den charmanten Namen "Brutally Sexy". Zwar hat Sid allergrößte Hochachtung vor der Arbeit, die in dem Custom Car steckt – aber das Konzept sagt ihm schlicht und ergreifend nicht zu. Sidney betont: "Vielleicht bin ich einfach zu fern von dieser ganzen Ami-Sache – ich check' das nicht! Die Arbeit, die Leidenschaft und das Geld, das er hier reingesteckt hat, hätte ich anders verballert." Bei dem grünen XXL-Pick-up mit 24-Zoll-LKW-Felgen handelt es sich im Übrigen um einen kompletten Eigenbau, dessen Geschichte 1999 als Zeichnung begann.