Skoda Enyaq iV RS mit Dachzelt: Camping mit dem E-Auto
Funktioniert Campen mit dem Elektroauto?
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Dachzelte ermöglichen es, das eigene Auto mit kleinem Budget zum Camper zu machen. Funktioniert das auch beim E-Auto? Wir sind mit dem Skoda Enyaq iV RS zur Tour de France gefahren und haben es ausprobiert!
Bild: AUTO BILD
Wer das berühmteste Radrennen der Welt – die Tour de France – nicht nur vor dem Fernseher, sondern live vor Ort erleben will, muss campen. Die Hotels sind monatelang vorher ausgebucht. Ein Grund, warum bei der Fernsehübertragung mehr Wohnmobile am Streckenrad, als Radfahrer auf der Straße zu sehen sind. Camping gehört zur Tour de France wie der Eifelturm nach Paris. Und ich als eigentliche Wohnmobil-Fahrerin (Malibu 640 Family-for-4) darf etwas komplett Neues testen: Camping mit E-Auto und Dachzelt!

Das Leben kann so schön sein: Camping in den Vogesen mit E-Auto und Dachzelt.
Bild: Hardy Mutschler / AUTO BILD
So fährt es sich mit Dachzelt auf dem Elektroauto
Aber funktioniert Campen mit Elektroauto überhaupt? Besser als gedacht, kann ich nach 36 Stunden Praxistest bestätigen. Basisfahrzeug für diesen Test ist der Skoda Enyaq iV RS. Die Fahreigenschaften des sportlichen Coupes mit 299 PS verändern sich überrschenderweise kaum, das Dachzelt – ein Skycamp 3.0. (3. Generation) von Campwerk – ist während der Fahrt wenig zu spüren, obwohl es mit seinen 68 kg (ohne Leiter) kein Leichtgewicht ist.
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Durch den im Boden liegenden Akku des Enyaqs ist der Schwerpunkt allerdings so tief, dass man auch durch enge Kurven, wie die Serpentinen des Elsass, super durchkommt. Kein Gefühl von Unsicherheit oder einer unschönen Neigung des Fahrzeugs. Lediglich verstärkte Windgeräusche ab 90 km/h machen auf das Dachzelt aufmerksam, ebenso wie die versperrte Sicht aus dem Panoramaglasdach des Pkw. Die Maximalgeschwindigkeit reduziert sich auf 120km/h – kein Problem, denn mit dem E-Auto ist das trotzdem noch eine bequeme Reisegeschwindigkeit.

Mit Dachzelt obendrauf lag der Verbrauch des Skoda Enyaq iV RS im Schnitt um die 5-6 kWh auf 100 km höher.
Bild: Hardy Mutschler / AUTO BILD
So viel kWh verbraucht der Enyaq mehr durch das Hybrid-Dachzelt
Und der Verbrauch? Ein Punkt, der mich vor unserer Abfahrt besonders beschäftigt hat. Der Enyaq verbraucht laut Herstellerangeben zwischen 15,1 und 21,7 kWh (max.) auf 100 km. Während unserer Fahrt mit Dachzelt obendrauf lag der Verbrauch im Schnitt um die 5-6 kWh höher, bei 24,6 kWh. Die Gesamtreichweite beträgt ohne Dachzelt 517 km. Mit dem Mehrgewicht sind es dementsprechend weniger, wobei wir das in unserem kurzen Test nicht ausreizen konnten. Der Enyaq lädt mit einer Spitzengeschwindigkeit von 135 kW. Bei einem unserer Mini-Lade-Stopps (Akku laden von 70 auf 80 Prozent) sank die Ladekurve auf 47,8 kW. Bergauf zum Hohneck in den Vogesen (1363 m) steigt der Verbrauch natürlich extrem an, andersherum bergab wird allerdings auch so stark rekuperiert, dass der Ladebalken sogar leicht ansteigt. Trotz schwierigen, steinigen Untergrunds und Anstiegen bis zwölf Prozent Neigung fährt der Enyaq souverän und sicher.
Auf dem Weg zum Gipfel des Hohneck und dem Nachtlager begegnen mir zahlreiche Hobby-Radsportler, die die finale Etappe der Tour de France einen Tag vor dem offiziellen Rennen selbst bewältigen wollten. Das sichere und zügige Überholen stellt für den Enyaq auch bergan kein Problem dar – Allrad und guter Beschleunigung sei Dank.

Bei der Tour de France ist Skoda in diesem Jahr zum 20. Mal Hauptsponsor und mit über 200 Elektro- und Hybridfahrzeugen als Begleitfahrzeuge dabei.
Bild: Hardy Mutschler / AUTO BILD
Aufbau vom Campwerk Dachzelt – etwas schwieriger als gedacht
Oben angekommen pfeift mir heftig der Wind um die Ohren und es heißt: Dachzelt aufklappen. Beim Skoda Enyaq Coupe liegt die dynamische Dachlast bei 75 kg. Damit ist das Skycamp 3.0 von Campwerk, das für 4 Personen ausgelegt ist, inkl. Leiter zu schwer. Die Lösung: Die Leiter wandert in den Kofferraum vom Auto. Heißt aber auch, dass das Aufklappen des Zelts nicht so einfach ist, wie gedacht. Der Hersteller gibt die Aufbauzeit mit 60 Sekunden an – Nein, nicht machbar für mich und dabei habe ich bereits einiges an Dachzelten auf- und abgebaut.

Die dynamische Dachlast vom Skoda Enyaq Coupe RS iV beträgt 75 kg. Die statische Dachlast liegt bei 350 kg. Das Skycamp 3.0 ist für vier Personen ausgelegt.
Bild: Hardy Mutschler / AUTO BILD
Gerade das Anbringen der Spannstangen für die Seitenfenster und die Eingangsüberdachung kostet doch erheblich mehr Zeit. Ist man aber erst einmal oben drin angekommen, ist der Aufwand schnell vergessen. Mit der großen Weltkarte am Dachhimmel, den vielen Fenstern und dem Platzangebot (Liegefläche 196 x 210 cm) weiß das Skycamp 3.0 zu beeindrucken.
So schläft es sich im iKamper Skycamp 3.0
Nach einer Nacht bei 6 Grad und Sturm das Fazit: keine ruhige Nacht gehabt. Die Verarbeitung des Zelts an sich ist sehr gut. Die Seitenwände sind gut auf Spannung und machen nicht so starke Flatter-Geräusche, wie ich sie zum Beispiel vom Aufstelldach beim Kastenwagen kenne. Nirgendwo zieht es und der Innenraum ist auch beim ersten Tageslicht gut abgedunkelt. Einzig eine der Zurrleinen, die sich durch den starken Wind aus den Ösen gelöst hat, lässt mich nachts unruhig schlafen und schlägt rhythmisch gegen den Hartschalendeckel. Nervig, aber sobald der Störenfried ausfindig gemacht und in einem der Reißverschlüsse eingeklemmt ist, geht’s.

Die Aussicht vom Hohneck in den Vogesen beeindruckt. Nur wenige Meter entfernt ging 2023 die Tour de France Strecke entlang.
Bild: Hardy Mutschler / AUTO BILD
Das Zelt wirkt ansonsten robust und die Nähte gut verarbeitet. Bei einem Preis von 5280 Euro und damit einem der teuersten in dem Segment, möchte man das aber auch erwarten. Alles in allem stelle ich fest, dass man sich im Dachzelt noch mehr organisieren bzw. Ordnung halten muss, als im Wohnmobil. Hier lohnt sich zum Beispiel der Kauf eines Schuh-Organizers aus dem Zubehörshop. Die Liegefläche ist im Dachzelt zwar größer, die Matratze aber auch deutlich dünner als im Campervan. Auch hier empfehle ich den Kauf einer Mash-Matratzenunterlage für mehr Komfort.
Das Fazit zum Elektroauto-Camping
Gerade für Menschen, die ihr Alltagsfahrzeug kurzerhand zum Camper umfunktionieren wollen, bietet eine Dachzelt-Lösung deutlich mehr Flexibilität. Ich kann absolut verstehen, warum sie sich solcher Beliebtheit erfreuen und gerade voll im Trend liegen. Auch für mich war es sicher nicht der letzte Ausflug mit Auto und Dachzelt – ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Camping-Trip!
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