Skoda Kamiq vs. Skoda Scala: SUV oder Kompakter?

Mit Kamiq und Scala hat Skoda zwei neue, bezahlbare Autos mit gutem Platzangebot für weniger als 20.000 Euro im Angebot. Beide Modelle basieren auf der MQB-A0-Plattform, haben das neue Cockpit-Layout an Bord und werden mit der gleichen Motorenpalette von 95 PS bis 150 PS angeboten. Aber welcher ist der bessere Kauf?

Jan Götze favorisiert den Skoda Scala: "Unabhängig davon, dass ich nicht gerade ein SUV-Freund bin, bietet der Scala meiner Meinung nach mindestens genauso viel Nutzwert wie der Kamiq – und das für weniger Geld. Das geht schon bei der Länge los: Der Scala misst 4,36 Meter, der Kamiq nur 4,24 Meter."

Peter R. Fischer würde den Skoda Kamiq nehmen: "Grundsätzlich stehe ich dem SUV-Trend ja auch eher skeptisch gegenüber. Aber als Großstädter freue ich mich über die entscheidenden zwölf Zentimeter Ersparnis bei der Parkplatzsuche. Und gemessen an der gezwungen hippen Crossover-Konkurrenz ist der Kamiq herrlich unaufgeregt. Wenn Crossover, dann bitte so."

Jan Götze: "Einer der Top-Kaufgründe für ein SUV? Die ach so tolle, hohe Sitzposition. Ganz ehrlich, im Scala sitzt es sich richtig gut. Einsteigen? Kein Problem – ist ja kein Lotus, in dem man nur ein paar Zentimeter über dem Boden sitzt. Auch die Kopffreiheit ist mehr als ausreichend, da bietet der Kamiq mehr. Aber was bringt mir das? Ich fahre nur ganz, ganz selten mit Zylinder auf dem Kopf!"

Peter R. Fischer: "Zylinder auf dem Kopf? Den trage ich beim Fahren auch nicht, aber mit 1,95 Meter möchte ich nicht gezwungen sein, auf Komfort zu verzichten. Schließlich kann sich nicht jeder Großgewachsene auch ein großgewachsenes Auto leisten. Im Kamiq ist das Raumgefühl auch für mich noch hervorragend. Auf die Sportsitze des Fotoautos lege ich in einem Kamiq aber, ehrlich gesagt, überhaupt keinen Wert. Wer hätte ...

... das gedacht, hinten geht es gleich geräumig weiter. Erstaunlich tief ist die Sitzposition, was dazu führt, dass ich auch hier viel Platz über der Frisur habe. Das Panoramadach ist nicht Serie, macht den Innenraum aber nochmals luftiger. Da würde ich persönlich definitiv einen Haken machen. Noch was? Ach ja, man beachte die Kniefreiheit. Grandios, der kleine Kamiq!"

Götze: "Okay, okay, ich gebe ja zu, dass der Kamiq im Fond noch mal mehr Platz bietet als der Scala – das liegt auch am identischen Radstand von 2,65 Metern. Aber ich muss auch sagen, dass ich mit 1,83 Metern im Scala bequem sitzen kann. Hier kneift es nirgendwo! Na endlich, ...

... kommen wir zur Paradedisziplin des Scala: dem Kofferraumvolumen! Wie es sich für einen Kombi gehört, passt hier richtig viel rein. In Zahlen? 467 Liter und damit 67 Liter mehr als im Kamiq, der sich das üppige Raumangebot auf der Rückbank mit weniger Kofferraumvolumen erschleicht!"

Fischer: "Okay, ganz so viel Kofferraum wie der Scala hat der Kamiq nicht. Irgendwo müssen ja schließlich die sehr guten Platzverhältnisse bei kompakteren Abmessungen herkommen. Aber: Mit 400 Litern ist das Gepäckabteil des Kamiq alles andere als klein, ein Golf 7 kommt auf 380 Liter. Zu viert ein verlängertes Wochenende im Kamiq? Das sollte allemal drin sein. Ansonsten lautet das Zauberwort: Dachbox."

Götze: "Hinzu kommt die niedrige Ladekante des Scala, wodurch auch schwere Gepäckstücke nicht extra hoch gehoben werden müssen – ein weiterer Pluspunkt für den Scala. Und wozu braucht der Kamiq 37 Millimeter mehr Bodenfreiheit? Ich glaube, wir sind uns einig, dass kein Kamiq jemals richtig offroad bewegt wird. Zumal es das kleine SUV nicht mal gegen Aufpreis mit Allrad gibt."

Fischer: "Lieber Jan, Haben ist besser als Brauchen. Wenn man im Urlaub doch mal in die Verlegenheit gerät, über Waldwege zur Ferienhütte fahren zu müssen, freut man sich über jeden Millimeter Bodenfreiheit. Zum Thema Beladung: Die Ladekante des Kamiq geht für mich in Ordnung. Und beim Ausladen liegt das Gepäck schon ein wenig griffbereiter."

Götze: "Auch beim Design kann der Scala punkten. Die Front ist unverkennbar Skoda, aber vergleichsweise schlicht gestaltet. Die bis zu 18 Zoll großen Felgen wirken am Kombi eine Nummer bulliger als auf dem Kamiq. Das Heck ist ...

... die Sahneseite des Scala. Er überzeugt mit einer weit heruntergezogenen Glasscheibe, detailliert gestalteten Rückleuchten und dem neuen, ausgeschriebenen Skoda-Schriftzug."

Fischer: "Ich gebe zu, die schwarze Heckklappe gefällt mir auch. Dafür finde ich die Front des Kamiq deutlich harmonischer als die gepfeilten Blinzel-Scheinwerfer des Scala. Mit den ...

... übereinander angeordneten Scheinwerfern ähnelt der Kamiq seinen großen Brüdern Karoq und Kodiaq. Sieht nach meinem Dafürhalten irgendwie moderner aus als der Scala."

Die Ausstattung unterscheidet sich kaum. Für beide können Extras wie Panoramadach, elektrische Heckklappe oder Sportfahrwerk bestellt werden. Auch das neue Cockpit mit digitalen Instrumenten und neuem Infotainment ist gegen Aufpreis sowohl beim Kamiq als auch beim Scala an Bord. Einigkeit herrscht ebenfalls bei den ...

... Ausstattungslinien: Active, Ambition und Style. Einen Unterschied gibt es aber doch, und zwar beim Preis! Jan Götze: "Der Scala startet in der Basismotorisierung mit 95 PS bei 17.350 Euro! Wie sieht es mit dem Kamiq aus, Peter?"

Fischer: "Gut, für den Crossover verlangen die Tschechen wohl ein bisschen Aufschlag. Einen offiziellen Preis gibt es noch nicht. Trotzdem dürfte der Kamiq ein gewohnt vorzeigbares Preis-Leistungs-Verhältnis haben. Wir rechnen mit einem Einstiegspreis von rund 19.000 Euro – bei dem Platzangebot ein guter Tarif, Großgewachsene sollten den Kamiq auf der Liste haben."