Vorstellung: Aus Rapid Spaceback wird Scala

Neues Auto, neuer Name: Nach knapp sieben Jahren Bauzeit bringt Skoda den Rapid-Nachfolger. Der Name: Scala. Ab dem Sommer 2019 gibt es den Scala nur als Spaceback, ein Stufenheck ist nicht geplant. Wieso überhaupt der neue Name? Skoda will damit unterstreichen, dass der Scala einen Riesenschritt im Vergleich zum Rapid macht. Die Tschechen vergleichen diesen Sprung mit dem vom Yeti zum Karoq.
Der neue Scala ist das erste Skoda-Modell auf der MQB-A0-Plattform und mit 4,36 Metern sechs Zentimeter länger als der Rapid Spaceback. Auch beim Radstand legt der Scala fünf Zentimeter zu (auf 2,65 Meter). Auffällig ist der kurze Überhang an der Front, womit der Scala tatsächlich an die in Paris gezeigte Studie Vision RS erinnert. Wenig überraschend: Das Carbon, die riesigen Felgen im Lamborghini Revénton-Look und ein paar andere abgefahrene Details wurden nicht übernommen. Schließlich stehen wir hier vor der Serienversion, die aktuell auch nicht als RS geplant ist.
So kommt der neue Rapid
Die Heckscheibe reicht weit in die Kofferraumklappe hinein, der freistehende Schriftzug ist neu.
Das Heck des Scala ist gelungen, die weit heruntergezogene Heckscheibe ist vom Rapid Spaceback bekannt und wird beim Scala in zwei Versionen angeboten. Die filigranen Rückleuchten sind komplett neu und erinnern stark an den Vision RS. Ein Pluspunkt für den Skoda Scala: keine Fake-Auspuffblenden! Stattdessen endet der Auspuff ganz simpel unterhalb der Schürze. Ein Detail, das wir in Zukunft bei mehreren Skoda-Modellen sehen dürften: der ausgeschriebene Schriftzug statt des bekannten Skoda-Pfeils. Die 95 PS starke Einstiegsversion startet bei 17.350 Euro, ist aber nicht direkt zum Marktstart erhältlich. Los geht es mit dem Scala 1.0 TSI mit 115 PS, der in der Ausstattung Ambition mindestens 21.450 Euro kostet.

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Innenraum: Modernes Cockpit, gute Connectivity

Rapid wird zum Scala
Hinten ist das Platzangebot noch mal besser als beim Vorgänger Rapid Spaceback.
Auch im Innenraum hat sich einiges getan: Der Scala wirkt deutlich moderner und hochwertiger. Und das, obwohl wir in einem Vorserienauto sitzen. Im neuen, 10,25 Zoll großen virtuellen Cockpit (bei VW "Active Info Display" genannt) taucht kurz der "Laurin & Klement"-Schriftzug auf – ein Hinweis auf ein Topmodell? Bisher gibt es den Scala nur in den drei Ausstattungslinien Active, Ambition und Style. Beim Infotainment sind die Tschechen auskunftsfreudiger und erklären, dass es sich um eine Neuentwicklung handelt und der frei stehende Bildschirm in drei Größen kommt. Die Basisausstattung hat einen 6,5-Zoll-Touchscreen, die mittlere Version misst acht Zoll, das Topmodell 9,2 Zoll. Nur in der kleinsten Version gibt es zusätzliche Tasten. Insgesamt ist das Cockpit sehr aufgeräumt und übersichtlich gestaltet. Für alle Connectivity-Freunde: Apple CarPlay und Android Auto sind genauso an Bord wie zwei USB-C-Anschlüsse in der Mittelkonsole und fünf verschiedene Ansichten fürs virtuelle Cockpit.

Viel Platz im Innenraum des Skoda Scala

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Video: Skoda Scala (2019)

Zwischen Polo und Golf

Kommen wir zum Spezialgebiet der Tschechen, dem Platzangebot. Schon der Rapid Spaceback bietet richtig viel Raum. Der Scala kann das noch toppen und liegt gefühlt auf Golf-Niveau. Sowohl vorne als auch hinten hat er massig Platz. Ellbogen-, Knie- und Kopffreiheit sind sehr gut. Und das trotz des riesigen, komplett durchgängigen Panoramadachs, das es genauso auch in der Studie Vision RS gab. Einziger kleiner Kritikpunkt: Die Sicht nach hinten könnte besser sein! Dafür ist der Kofferraum gewachsen. Statt bisher 415 Liter im Rapid stehen jetzt 467 Liter bereit – ein Plus von gut 50 Litern. Bei umgeklappten Rücksitzen bietet der Scala bis zu 1410 Liter Ladevolumen. Dazu lässt sich der Kofferraum jetzt gegen Aufpreis auch elektrisch öffnen – ein Komfortfeature, das es beim Rapid nicht gab.

Fahren: Flott und viel besser gedämmt als der Rapid

AUTO BILD ist das Topmodell, den Scala 1.5 TSI gefahren. 150 PS sind für diese Klasse schon mal eine Ansage, und der knapp 1,3 Tonnen wiegende Scala ist ziemlich flott unterwegs. Er soll den Sprint von 0-100 km/h in 8,2 Sekunden schaffen und maximal 219 km/h rennen, verspricht Skoda. Der Vierzylinder dreht ziemlich locker, klingt etwas heiser und beim Ausdrehen schon mal kernig. Richtig laut oder störend wird es nicht, der Scala ist viel besser gedämmt ist als sein Vorgänger. Gekoppelt ist der TSI immer an das Siebengang-DSG, das – wie stets beim Anfahren und unter Stress – durchaus mal ruckelt, während der Fahrt aber auch ganz geschmeidig mitspielt.

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Rapid wird zum Scala
Zur Auswahl stehen fünf Motoren, alle Aggregate sind aus diversen VW-Konzern-Autos bekannt.
Dem Vorgänger Rapid hatten wir ja immer ein ruppiges Fahrverhalten vorgeworfen. Davon kann jetzt, beim Scala mit seiner MQB A0-Plattform, keine Rede mehr sein. Der fährt sich leichtfüßig und handlich, sehr unaufgeregt. Wer etwas mehr Aufregung möchte, sollte für 390 Euro Aufpreis unbedingt das Sportfahrwerk mit Fahrprofilauswahl bestellen. Dann lassen sich Dämpfer, Getriebe, Lenkung und Motor zwischen Sport und Normal verstellen. Im Sport-Modus liegt der Scala dann straffer, die im Normalfall für unseren Geschmack etwas zu leichtgängige Lenkung spricht fester an, angenehm. Allerdings nimmt der Scala, das Testauto stand auf 17-Zöllern, Querfugen, Frostaufbrüche und ähnliches ziemlich energisch.

Ausstattung: Wischblinker und Voll-LED

Aus Rapid wird Scala
Das voll digitale Cockpit misst 10,25 Zoll und ist komplett neu im Skoda Scala.
Skoda bietet den Scala in den drei Ausstattungslinien Active, Ambition und Style an. Als Option gibt es adaptive Dämpfer, mit denen die Karosserie 15 Millimeter tiefer liegt. 
Beim adaptiven Fahrwerk stehen zwei Fahrmodi zur Auswahl: "Normal" und "Sport". Ebenfalls in der Ausstattungsliste: ein adaptiver Tempomat und ein Totwinkelassistent. Dazu bietet Skoda erstmals einen Wischblinker und optional Voll-LED-Scheinwerfer an. Ein neues Simply-Clever-Feature hat der Scala auch noch unter der Haube. So ist der Deckel des Wischwasserbehälters gleichzeitig eine Art kleiner Trichter, um das Befüllen zu erleichtern.

Motoren und Preise: Scala ab 17.350 Euro

Für den Skoda Scala stehen insgesamt fünf Motorisierungen zur Wahl, von denen allerdings nur drei direkt zum Marktstart im Sommer 2019 erhältlich sind. Los geht's mit dem Einliter-TSI mit 115 PS für wenigstens 21.450 Euro. Das Topmodell ist der Vierzylinder-TSI mit 150 PS und Siebengang-DSG, der bei 25.200 Euro startet. Als einzigen Diesel bietet Skoda den 1,6-Liter-TDI mit 115 PS und Euro 6d-TEMP ab 21.500 Euro an. Das Basismodell (1.0 TSI mit 95 PS) zum Einstiegspreis von 17.350 Euro folgt im Laufe des Jahres. Zum Vergleich: Die Basisversion des Rapid Spaceback kostete zuletzt 16.450 Euro! Ende 2019 kommt der erdgasbetriebene 1.0 G-Tech mit 90 PS.

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Bildergalerie Skoda Scala (2019)
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Jan Götze

Fazit

Der Skoda Scala macht einen richtig guten ersten Eindruck. Moderner, aufgeräumter Innenraum, viel Platz und ein eigenständiges Design. Mit einem Basispreis unter 20.000 Euro bietet der Scala viel Auto für wenig Geld!