VW ID.3
Der ID.3 ist VWs erstes E-Auto auf MEB-Basis und leistet bis zu 204 PS
Bildergalerie VW ID.3 (2020)
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VWs Elektroauto ID.3 hat einen volldigitalen Innenraum und schafft bis zu 549 Kilometer Reichweite. 2023 könnte der Kompakte ein Facelift bekommen. AUTO BILD hat alle Infos!
Inhaltsverzeichnis
- Preise – VW ID.3 Pro startet bei 38.060 Euro
- Auto-Abo – VW ID.3 im Auto-Abo kurzfristig ausprobieren
- Facelift – Auffrischung des ID.3 soll Qualität verbessern (Update!)
- Abmessungen und Design – die Golf-Silhouette ist noch erkennbar
- Innenraum – VW ID.3 kommt fast ohne Knöpfe aus
- Fahrbericht – ID.3 überzeugt im Test auf der Langstrecke
- Connectivity-Check – der ID.3 ist noch nicht ideal vernetzt
- Akku und Motoren – der ID.3-Akku ist bis zu 77 kWh groß
- Ausstattung – ID.3 jetzt auch als Fünfsitzer mit großem Akku
Der VW ID.3 war das erste Auto von Volkswagen, das auf der neuen Elektro-Plattform MEB aufbaut. Den Einstieg beim VW ID.3 bildet die Ausstattung "Pure". Die gibt es mit 150 PS (110 kW) und einem 45-kWh-Akku, der 351 Kilometer Reichweite nach WLTP ermöglichen soll (aktuell nicht bestellbar; Stand Juli 2022).
Der ID.3 Pure ist recht mager ausgestattet und kann nur mit einer Leistung von 50 kW laden (hier gibt es alle Infos). Den nächstgrößeren Akku gibt es mit der Ausstattung "Pro" (ab 38.060 Euro). Hier speichert eine 59 kWh große Batterie Strom für bis zu 426 Kilometer.
Gegen Aufpreis wird der 145-PS-Motor (107 kW) gegen die Performance-Variante mit 204 PS (150 kW) getauscht. Volle Hütte gibt es mit den stärksten Varianten ab "Pro S". Dann ist ein großer 77-kWh-Akku an Bord, der Strom für bis zu 549 Kilometer liefert; und natürlich der stärkere 204-PS-Motor. Die Preise starten bei 43.560 Euro für den Viersitzer – dafür gibt es unter anderem serienmäßige Matrix-LED-Scheinwerfer und 19-Zöller. Für alle Varianten gilt: Vom Listenpreis geht beim VW ID.3 noch die Umweltprämie ab.
Wer den VW ID.3 spontan für einen kürzeren Zeitraum fahren will, der bekommt ihn nach nur 14 Tagen im Auto-Abo von VW Financial Services. Dort kostet das E-Auto ab 539 Euro/Monat für eine Mindestlaufzeit von sechs Monaten. Das Mindestalter fürs Abo ist 19 Jahre, der Führerschein muss mindestens ein Jahr in Besitz sein. Die monatlichen Inklusivkilometer betragen 800 Kilometer.
In der monatlichen Gebühr enthalten sind die Nutzung des Fahrzeugs sowie die Kosten für Zulassung, Kfz-Steuer, Kfz-Versicherung, Wartung, Verschleißreparaturen, Inspektionen und Ganzjahresreifen. Nicht enthalten sind Kraftstoffkosten. Mehr Infos zum Thema "Auto-Abo" finden Sie hier!
Das erste Modell der vollelektrischen ID-Familie wirkt mit Blick auf das Design neuerer Fahrzeuge beinahe etwas angestaubt und könnte 2023 mit einem Facelift vor allem optisch angepasst werden. Besonders an der Front dürfte sich einiges tun: Die bisher dezent gehaltenen Lufteinlässe könnten etwas anwachsen, eine neue Lichtsignatur vorne und angepasste LED-Rückleuchten hinten runden das optische Gesamtpaket ab.

Der bisher eher dezent gehaltene Lufteinlass in der Schürze könnte mit dem Facelift größer werden, der Kompakte näher an den ID.Buzz heranrücken.
Bild: Bernhard Reichel
Im Innenraum könnte Volkswagen auf höherwertige Materialien setzen. Hier musste sich der bislang kleinste ID seit seiner Markteinführung viel Kritik anhören. Technisch wird sich zum Facelift wohl wenig ändern. Eine höhere Ladeleistung von mehr als 135 kW wäre möglich, eine angepasste Zellchemie in den Akkus könnte die Batteriekapazität und damit die Reichweite erhöhen.
Der ID.3 ist das erste Auto auf VWs Elektroplattform MEB (Modularer E-Antriebs-Baukasten) Grundsätzlich greift er die Golf-Silhouette auf, allerdings abgewandelt und aerodynamisch optimiert. So fehlt beispielsweise der Kühlergrill an der Front.
Stattdessen rahmen bei den besser ausgestatteten Modellen zwei LED-Leisten von den Scheinwerfern ausgehend das VW-Logo links und rechts ein. Die Scheinwerfer selbst bestehen aus Einheiten mit Matrix-LED-Technik.

So lang wie ein Golf, aber ein Radstand wie beim Passat: Das ist der VW ID.3.
Bild: Volkswagen AG
In der Seitenansicht fällt als zusätzliches Designelement ein rautenförmiges Muster an der C-Säule auf. Der Ladeanschluss befindet sich dort, wo bei konventionellen VW-Modellen der Tankdeckel sitzt.
Am Heck sticht vor allem die dunkel abgesetzte Glas-Heckklappe ins Auge. An drei Seiten wird sie von Aerodynamik-Elementen eingerahmt, unten zeigt sich eine ähnliche Lichtgestaltung wie an der Front: Auch hier führen zwei Lichtleisten von den Leuchten in Richtung Logo, sie sind jedoch kürzer gestaltet als die an der Front.
Die Abmessungen im Überblick:
● Länge: 4,26 Meter
● Breite: 1,81 Meter
● Höhe: 1,55 Meter
● Radstand: 2,77 Meter
● Kofferraum: 385 Liter
● Breite: 1,81 Meter
● Höhe: 1,55 Meter
● Radstand: 2,77 Meter
● Kofferraum: 385 Liter
Der Innenraum des ID.3 kommt fast komplett ohne Knöpfe aus. Bis auf Bedienelemente für Fensterheber und Warnblinker hat VW alle konventionellen Bedieneinheiten durch Touchflächen ersetzt. Der Blick hinters Lenkrad erinnert an den BMW i3: Der Bildschirm mit dem digitalen Tacho ist auf das Armaturenbrett aufgesetzt, der Gangwahlhebel ist in die Seite des Displays integriert.
Auch das dem Fahrer zugewandte, zehn Zoll große Zentraldisplay sitzt auf dem Armaturenbrett. Die Funktionen können per Touch oder Sprachbefehl ("Hallo ID") bedient werden.

Im Cockpit werden nur noch der Warnblinker und die Fensterheber über klassische Knöpfe bedient.
Bild: Volkswagen AG
Das sogenannte ID.Light, eine Lichtleiste im Armaturenbrett, zeigt an, ob das Auto gerade dem Fahrer oder dem Beifahrer antwortet. Um das Licht oder die Scheibenheizung einzuschalten, gibt es eine eigene kleine Touch-Bedieneinheit im Armaturenbrett links neben dem Lenkrad.
Optional steht für den Innenraum ein Head-up-Display mit Augmented Reality in der Preisliste, das beispielsweise Navigationsbefehle optisch drei bis zehn Meter vor dem Auto auf die Straße "legt". Der Platz, den normalerweise der Mitteltunnel einnimmt, dient im ID.3 als Stauraum; hier gibt es etwa einen Becherhalter und eine optionale induktive Ladestation fürs Smartphone.
Das Ergebnis der ersten AUTO BILD-Tests ist durchwachsen. Auf der Langstreckenfahrt überzeugt der gute Fahreindruck, an dem auch das Fahrwerk und die Lenkung mitwirken. Das bestätigte auch der erste umfangreichere Test. Der ID.3 liegt verbindlich auf der Straße, fühlt sich reaktionsfreudig an, und dank Hinterradantrieb und wirksamer Gewichtsverteilung kratzt der kompakte Elektrowagen auch zügige Kurven problemlos und unspektakulär. Negativ fielen die zahlreichen Hartplastikflächen im Innenraum, die lieblos vernähten Stoffbezüge der Sitzlehnenrückseiten und die um mehrere Millimeter asymmetrisch versetzt im Rahmen verklebte Frontscheibe auf.
In puncto Infotainment greift VW beim ID.3 auf den aktuellen MIB 3 (Modularer Infotainmentbaukasten) zurück. Die Plattform bietet eine natürlicher gestaltete Sprachsteuerung als zuvor und ist immer online. Im Vergleich mit dem Golf konnte der ID.3 VWs Verkaufsschlager (noch) nicht vom Thron stoßen.
Auch das Ergebnis des Connectivity-Checks ist durchwachsen. Während die moderne Touchbedienung, die "We connect ID"-App und die Energiespartipps positiv auffielen, missfiel uns die teils mangelnde Performance des Systems und die wenig intelligente Sprachsteuerung.
Für den Antrieb des ID.3 sorgt ein permanenterregter Synchronmotor an der Hinterachse. Der leistet je nach Version 107 kW (145 PS) und 275 Nm Drehmoment, 110 kW (150 PS) und 310 Nm oder 150 kW (204 PS) und jeweils 310 Nm. Ein Eingang-Getriebe bringt die Kraft über die Hinterräder auf die Straße.
VW bietet für das Elektroauto drei Batteriepakete mit verschiedenen Reichweiten (gemessen nach WLTP) an. Den Einstieg bietet eine 45-kWh-Batterie mit bis zu 352 Kilometern Reichweite, die mittlere Ausführung mit 58 kWh soll 426 Kilometer ermöglichen.

Der stärkste ID.3 leistet 204 PS. Sein Elektromotor sitzt an der Hinterachse.
Bild: Volkswagen AG
Die größte Batterie speichert 77 kWh für bis zu 549 Kilometer. Typisch Elektroauto ist die Höchstgeschwindigkeit begrenzt, beim ID.3 sind nicht mehr als 160 km/h drin. Dank Schnellladetechnik (mit 100 kW Ladeleistung) lässt sich in 30 Minuten Strom für 290 Kilometer laden. Auf die Batterien des ID.3 gibt VW eine Garantie von acht Jahren oder 160.000 gefahrenen Kilometern.
Fünf Sitze und die größte Batterie? Gab es bislang nicht. Jetzt ist im ID.3-Konfigurator eine neue Ausstattung aufgetaucht, die das möglich macht. Sie heißt "Tour 5", bietet auf der Rückbank einen Sitz mehr und hat die "Pro S" Konfiguration, also den großen 77-kWh-Akku sowie den stärksten Motor mit 204 PS. Dass es den ID.3 mit dem größten Akku bislang nur mit vier Sitzen gab, lag laut dem Youtuber "Battery Life" am Gewicht. Was VW jetzt verändert hat, um einen Zusatzsitz einzubauen, ist unklar.
Denkbar wären veränderte Akkuzellen oder eine Gewichtseinsparung an anderer Stelle. Auf die Reichweite hat der fünfte Sitz keinen großen Einfluss: Die gibt VW mit 544 Kilometern nach WLTP an – gerade mal fünf Kilometer weniger als beim Viersitzer. Aber: Das schwere Panorama-Glasdach kann man nach wie vor nicht in Verbindung mit dem 77-kWh-Akku bestellen.
VW bietet eigene Wallbox für den ID.3
Der VW ID.3 ist mit einer Reihe von Assistenzsystem verfügbar, die das E-Auto aufs autonome Fahren vorbereiten. Dazu gehören der Front Assist mit Notbremsfunktion und Multikollisionsbremse, der Spurhalte- und Spurwechselassistent, der Parkassistent mit Rückfahrkamera und eine Einparkhilfe mit Rangierbremsfunktion.
Auf der Aufpreisliste steht unter anderem eine spezielle Kupplung mit 75 Kilo Stützlast, die den Transport schwererer Fahrräder bzw. Pedelecs erlaubt. Außerdem bietet VW mit dem "ID.Charger" eine eigene Wallbox in zwei Versionen mit unterschiedlicher Ladeleistung an. Optional kann die Wallbox auch ans Internet angeschlossen und per Fernzugriff bedient oder mit einem Stromzähler ausgestattet werden.
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