Muss es wirklich ein Passat sein? Der VW gilt, vor allem als Variant, als absolute Vernunftwahl, wenn es ein zuverlässiger Kombi mit gutem Platzangebot und guten Preis-Leistungsverhältnis sein soll. Aber es gibt auch gute Alternativen! Wie wäre es zum Beispiel mit einem Skoda Superb Combi der zweiten Generation? Der tschechische Bruder des Passat bietet nicht nur mehr Platz, er ist auf dem Gebrauchtwagenmarkt auch noch günstiger!
Dass Skoda sich von einer Billigmarke zur ernsthaften Konkurrenz der deutschen Premiummarken gemausert hat, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Das liegt neben dem Verkaufsschlager Octavia auch am großen Bruder Superb. 2008 haben die Tschechen die zweite Generation (3T) auf den Markt gebracht, erstmal nur als Limousine, der bei uns extrem beliebte Superb Combi folgte 2010. Der Superb basiert auf der gleichen Plattform wie der VW Passat B6, die jedoch für den Skoda verlängert wurde. So bietet der Mittelklasse-Kombi vor allem im Fond S-Klasse-ähnliche Platzverhältnisse und trumpft zudem mit einem Kofferraumvolumen von bis zu 1865 Liter auf. Hinzu kommt, dass der Superb 2008 die Bestwertung von fünf Sternen im NCAP-Crashtest abgeräumt hat. 

Die Ausstattung geht in Ordnung

Skoda Superb Combi für unter 10.000 Euro
Kurios: Die Skoda-Embleme an Heck und Front fehlen. Dient gegebenenfalls als Verhandlungsgrundlage. 
In Nordrhein-Westfalen wird ein Skoda Superb zum Schnäppchenpreis verkauft. Der Kombi ist Baujahr 2012, stammt aus dritter Hand und ist unfallfrei sowie scheckheftgepflegt. Unter der Haube arbeitet der Zweiliter-Diesel (EA 189) mit 140 PS, der seine Kraft an eine manuelle Handschaltung abgibt. Die Laufleistung von nur 132.621 Kilometern ist vor allem für einen Diesel sehr überschaubar. Die Ausstattung des silber-metallic lackierten Superb ist nicht überragend, geht aber in Ordnung. An Bord sind: Zwei-Zonen-Klimaautomatik, PDC hinten, Tempomat, das Navi Amundsen und eine Anhängerkupplung. 
Skoda Superb Combi für unter 10.000 Euro
Die Ausstattung geht in Ordnung: Immerhin Zwei-Zonen-Klimaautomatik und PDC hinten sind an Bord. 
Auf den Bildern macht der Superb Combi einen vertretbaren Eindruck, es fällt aber auf, dass sowohl an der Front als auch am Heck die Skoda-Embleme fehlen. Ob der Vorbesitzer wohl im Undercover-Modus unterwegs sein wollte? Hier kann man den Händler Kurt Stricker auf jeden Fall noch nach Ersatz fragen oder diesen Mangel als Verhandlungsgrundlage nehmen. Aktuell soll der Superb-Diesel 9949 Euro kosten. Ein Preis, der in Ordnung geht. Die günstigsten Superb der zweiten Generation gibt es zwar schon ab etwa 5000 Euro, dann allerdings oft mit Laufleistungen von über 300.000 Kilometern und zumeist nur für den Export. Vergleichbare Angebote beginnen ab etwa 8500 Euro. Die Vorteile dieses Superb sind: Gebrauchtwagengarantie und frischen TÜV.

Superb mit Traumnote im AUTO BILD Dauertest

Im AUTO BILD Gebrauchtwagentest überzeugt die zweite Generation des Superb und zeigt nur kleinere Schwächen. Die Benziner (TSI) können die bekannten Probleme mit der Steuerkette bekommen und nerven zum Teil mit hohem Ölverbrauch. Die sparsamen Diesel schneiden besser ab, jedoch haben die Selbstzünder einen Zahnriemen, dessen Wechselintervalle penibel einzuhalten sind, sonst droht ein Motorschaden. Das DSG (das hier vorgestellte Exemplar hat eine manuelle Handschaltung) kann ebenfalls Probleme machen. Die letzte Schwachstelle ist das Fahrwerk, das bei hohen Laufleistungen zum Poltern neigt – hier also unbedingt bei der Probefahrt drauf achten. Abgesehen von diesen Mängeln ist der Skoda ein unauffälliger Begleiter mit niedrigem Verbrauch und richtig XXL-Platzangebot. Im AUTO BILD-Dauertest bekam der Superb Combi mit dem 2.0 TSI die Traumnote 1.