Das Münchener Start-up Sono Motors stellt das Programm mit seinem Solarauto Sion endgültig ein. Das teilte das Unternehmen am 24. Februar 2023 mit. Im Januar war der Versuch, innerhalb weniger Wochen neue Investoren zu finden und mit einer Reservierungskampagne dringend benötigtes Kapital aufzutreiben, gescheitert. Von den avisierten gut 100 Millionen Euro gingen lediglich Zusagen für rund die Hälfte ein.
Sono Sion
Die beiden Sono-Gründer und Co-Bosse Laurin Hahn (links) und Jona Christians.
Bild: Hersteller
"Wir konnten die Investoren angesichts der anhaltenden Instabilität der Finanzmärkte nicht davon überzeugen, in ein kapitalintensives Hardwareprodukt zu investieren“, sagte Sono-CEO und -Mitgründer Laurin Hahn. Rund 300 Mitarbeiter werden nun entlassen, der für das operative Geschäft zuständige Manager Thomas Hausch tritt zurück.
Wer ein Auto reserviert hat, soll innerhalb von zwei Jahren sein Geld in Raten zurückbekommen. Eigentlich sollten die Autos 2024 zu einem Stückpreis von rund 30.000 Euro auf den Markt kommen.
Sono Sion
Der Kompaktvan Sono Motors Sion sollte vor allem Familien mit mittlerem Einkommen ansprechen.
Bild: Hersteller
Das kompakte E-Auto Sion mit Solarzellen auf der Karosserie sollte im Jahresmittel 112 Kilometer pro Woche mit Sonnenenergie fahren können und mit zusätzlichem Strom aus der Steckdose und einem Akku gut 300 Kilometer Reichweite haben. Das Unternehmen brauchte dringend frisches Geld, um die Werkzeuge für Auftragsfertiger Valmet Automotive zu bezahlen. Nur so hätte Anfang 2024 in Finnland die Serienproduktion starten können.
Bis zuletzt hatte Sono sich zuversichtlich gezeigt, Investoren für das Sion-Programm zu finden und 3500 Sion quasi vorab zu verkaufen. Vergeblich. Nun will man sich auf das Geschäft mit Solarzellen für Busse, Kühlanhänger oder Autos anderer Hersteller konzentrieren. Die Münchner arbeiten dabei unter anderem mit Mitsubishi Europe und den beiden Volkswagen-Töchtern Scania und MAN zusammen.
Mit Material von dpa und Reuters.