Um Gerüchte gleich auszuschließen: Nein, keiner dieser fünf Kurzen schaute in der Vergangenheit zu tief ins Glas oder war gar ein Trunkenbold. Da aber der große Durst zurzeit mega-out ist – zu teuer, schlecht für die Umwelt –, wurden diese fünf Kleinwagen von ihren Konstrukteuren auf Diät gesetzt. Ziel: der ganz kleine Durst. Möglichst unter fünf Litern, nah dran an drei. Leere Versprechen? Oder glänzen Ford Fiesta 1.6 TDCi Econetic, Mercedes A160 CDI Blue Efficiency, Opel Corsa 1.3 CDTI Ecoflex, Seat Ibiza 1.4 TDI Ecomotive und Skoda Fabia 1.4 TDI GreenLine tatsächlich mit Spatzendurst?

Der Verbrauch des Fiesta TDCi liegt bei 3,7 Litern – behauptet Ford

Ford Fiesta 1.6 TDCiEconetic
Der Fiesta rollt auf knallhart aufgepumpten Leichtlaufreifen, schlüpft dank Tieferlegung und maskierten Kühlergrills glatter durch den Wind.
Bild: Uli Sonntag
Technisch wird auf jeden Fall hart um den letzten Tropfen Sprit gerungen. Mit welch ausgefuchsten Tricks, zeigt der Fiesta Econetic. Er rollt auf knallhart aufgepumpten Leichtlaufreifen, schlüpft dank Tieferlegung und maskierten Kühlergrills glatter durch den Wind. Außerdem hilft eine lange Übersetzung, die Motordrehzahl und den Verbrauch zu senken. Und damit der Fahrer richtig mitspielen kann, geben kleine Pfeile im Cockpit Tipps zum rechtzeitigen Gangwechsel. So gerüstet, fällt der Verbrauch eines Fiesta TDCi auf beachtliche 3,7 Liter – behauptet zumindest Ford. Wenn es stimmt, würde jeder Spatz in der Regenrinne vor Neid erblassen.

Auf dem AUTO BILD-Verbrauchskurs schlägt die Stunde der Wahrheit

Um die Korrektheit der Werksangabe zu prüfen, musste der Kölner Spatz, wie auch die anderen vier Kandidaten, auf dem alltagsgerechten AUTO BILD-Verbrauchskurs einen kleinen Durst beweisen. Danach schickten wir alle Kleinwagen auf eine besondere Schonrunde: leichter Gasfuß, maximal 120 km/h. Frage: Wo liegt das Verbrauchs- Minimum der kleinen Knauser-Diesel? So viel schon vorab: Die Hersteller-Fabelwerte konnte keiner der Spar-Spatzen knacken. Und es müssen – selbst wenn der kleine Durst im Mittelpunkt steht – die übrigen Werte stimmen: Fahrverhalten, Platz, Qualität und Kosten – wie es sich für einen AUTO BILD-Vergleich gehört. Nur wer das beste Gesamtpaket schnürt, wird am Ende gewinnen. Wie die fünf Spar-Füchse im Test abgeschitten haben, sehen Sie in der Bildergalerie.

Fazit

Kleinwagen mit kleinem Diesel – das steht streng betrachtet für den großen Frust. Bis zu 1,7 Liter verbrauchen die Modelle mehr, als die Hersteller versprechen, so was nennen wir Schummelei. Andererseits sind unsere gemessenen Werte (bis 6,0 Liter) akzeptabel, speziell die TDi von Seat und Skoda glänzen mit dem Minimalwert von 4,5 Litern. Am Ende aber zählen nicht Zehntelliter – da geht es ums Ganze. Ergebnis: Skoda steht am besten da. Denn der Fabia bietet trotz hohem Grundpreis am meisten Auto fürs Geld, holt sich den Titel Deutschlands sparsamster Allrounder.