Spekulationen um Premier Automotive Group
Verkauft Ford die Premium-Marken?

—
Bill Ford hält den Verkauf von Aston Martin für "überlegenswert" - aber der Konzern bremst. Wie lange noch?
Erst geht Reitzle, dann der Glanz?
Von Heinz Horrmann Verkauft Ford, der zweitgrößte Automobilhersteller der Welt, seine Premium-Marken? Nach dem Rauswurf des überaus erfolgreichen Konzernchefs Jack Nasser erfolgte bekanntlich auch die Trennung von Wolfgang Reitzle, dem Chef der Premier Automotive Group (PAG) mit den Luxusmarken Jaguar, Aston Martin, Volvo und Land Rover.
Reitzle, designierter Vorstandschef bei der Linde AG, soll keinen finanziellen Handlungsspielraum mehr bekommen haben. William Clay ("Bill") Ford, der Vertreter der Familie, die 40 Prozent der Stimmrechte am Konzern hält, hatte Reitzle bereits im Hinblick auf die Demontage der Luxusdivision ein Angebot für die Führungsriege gemacht. Bekanntlich lehnte Reitzle ab.
Bill Ford, Chairman des traditionellen Automobilunternehmens, hat als eine seiner ersten Entscheidungen angewiesen, die Marke Lincoln wieder in die amerikanischen Ford-Strukturen zurückzuführen. Der Verkauf von Jaguar, Aston Martin, Volvo und Landrover kam erstmals ins Gespräch.
Ford-COO Nick Scheele, die Nummer zwei in der Konzernführung und für das operative Tagesgeschäft zuständig, scheint in seiner Meinung noch nicht festgelegt. Einmal wird er zitiert, die Edelmarken profitabel losschlagen zu wollen, dann wieder betont er, dass diese Produktionen zur Zukunftsplanung des Konzerns gehören. Auch Bill Ford hat den Verkauf, speziell von Aston Martin, als "überlegenswert" herausgestellt, um "sich wieder auf das Kerngeschäft eines Volumenherstellers zurückzuziehen".
Reitzle, designierter Vorstandschef bei der Linde AG, soll keinen finanziellen Handlungsspielraum mehr bekommen haben. William Clay ("Bill") Ford, der Vertreter der Familie, die 40 Prozent der Stimmrechte am Konzern hält, hatte Reitzle bereits im Hinblick auf die Demontage der Luxusdivision ein Angebot für die Führungsriege gemacht. Bekanntlich lehnte Reitzle ab.
Bill Ford, Chairman des traditionellen Automobilunternehmens, hat als eine seiner ersten Entscheidungen angewiesen, die Marke Lincoln wieder in die amerikanischen Ford-Strukturen zurückzuführen. Der Verkauf von Jaguar, Aston Martin, Volvo und Landrover kam erstmals ins Gespräch.
Ford-COO Nick Scheele, die Nummer zwei in der Konzernführung und für das operative Tagesgeschäft zuständig, scheint in seiner Meinung noch nicht festgelegt. Einmal wird er zitiert, die Edelmarken profitabel losschlagen zu wollen, dann wieder betont er, dass diese Produktionen zur Zukunftsplanung des Konzerns gehören. Auch Bill Ford hat den Verkauf, speziell von Aston Martin, als "überlegenswert" herausgestellt, um "sich wieder auf das Kerngeschäft eines Volumenherstellers zurückzuziehen".
Bald nur noch Volumen-Hersteller
Offiziell werden Verkaufsabsichten der Premium-Marken noch dementiert. Unternehmenssprecher Wolfgang Riecke glaubt, dass dieser Bereich mittelfristig 30 Prozent des Ford-Profits ausmachen könnte: "Darum macht es keinen Sinn, davon abzurücken und die erfolgversprechenden Auto-Reihen zu veräußern." Erst vor gut zwei Jahren waren Volvo und Landrover für zusammen rund 13 Milliarden US-Dollar vom Ford-Konzern gekauft worden. Für die Übernahme Jaguars hatte es im eigenen Unternehmen Kritik gegeben.
Auch in den Jahren, als Nick Scheele Jaguar-Chef war, blieben die chaotischen Verhältnisse. Darüber hatte sich Reitzle derart mokiert, dass allein schon deswegen eine Zusammenarbeit mit Scheele nicht denkbar war. Jetzt hat Ford endlich Jaguar im Griff, das Unternehmen ist auf Ford-Produktions-Methoden umgestellt und verwendet mehrheitlich Ford-Teile. So scheint es wenig Sinn zu machen, diese Marke ausgerechnet jetzt wieder abzustoßen.
"Der Mann muss weg", sagte Bill (William) über Jack Nasser, nach einem Quartalsverlust von 502 Mio. Dollar. Die selbe Formulierung hatte auch schon einmal Henry Ford II. verwandt und Lee Iacocca entlassen. Ob das alles logisch sei und Sinn mache, stellte Donald Peterson, einst Chairman, der seinen vorzeitigen Abschied nehmen musste, in Frage. Bei derart kurzfristigem Denken müsse man stets mit allem rechnen. Entschließt sich Ford endgültig zum Verkauf, würde es schwierig, finanzstarke Abnehmer für die Edelmarken zu finden. Während deutsche Unternehmen bereits abwinken, könnte Toyota, auf der Suche nach einem europäischen Übernahmekandidaten die richtige Adresse sein.
Auch in den Jahren, als Nick Scheele Jaguar-Chef war, blieben die chaotischen Verhältnisse. Darüber hatte sich Reitzle derart mokiert, dass allein schon deswegen eine Zusammenarbeit mit Scheele nicht denkbar war. Jetzt hat Ford endlich Jaguar im Griff, das Unternehmen ist auf Ford-Produktions-Methoden umgestellt und verwendet mehrheitlich Ford-Teile. So scheint es wenig Sinn zu machen, diese Marke ausgerechnet jetzt wieder abzustoßen.
"Der Mann muss weg", sagte Bill (William) über Jack Nasser, nach einem Quartalsverlust von 502 Mio. Dollar. Die selbe Formulierung hatte auch schon einmal Henry Ford II. verwandt und Lee Iacocca entlassen. Ob das alles logisch sei und Sinn mache, stellte Donald Peterson, einst Chairman, der seinen vorzeitigen Abschied nehmen musste, in Frage. Bei derart kurzfristigem Denken müsse man stets mit allem rechnen. Entschließt sich Ford endgültig zum Verkauf, würde es schwierig, finanzstarke Abnehmer für die Edelmarken zu finden. Während deutsche Unternehmen bereits abwinken, könnte Toyota, auf der Suche nach einem europäischen Übernahmekandidaten die richtige Adresse sein.
Service-Links