Strafen bei Verkehrsdelikten
Teures Ausland

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Obwohl die Bußgelder bei uns kürzlich drastisch erhöht wurden, kommen deutsche Autofahrer bei vielen Vergehen noch glimpflich davon. Wer sich auf ausländischen Straßen daneben benimmt, wird mitunter bestraft wie ein Schwerverbrecher.
Als zum 1. Februar 2009 der neue Bußgeldkatalog in Kraft trat, war dies die gravierendste Verschärfung seit der Einführung des Regelwerks in Deutschland. Dennoch kommen deutsche Autofahrer bei Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr noch relativ milde davon – verglichen mit dem europäischen Ausland. Im schlimmsten Fall kann die Urlaubsfahrt dort schon mal im Gefängnis enden. Oder am Bahnhof, wenn – wie in Italien bei Trunkenheitsfahrt mit mehr als 1,5 Promille – der Wagen beschlagnahmt und zwangsversteigert wird. Auch in anderen Ländern behalten sich die Behörden diese Sanktion vor, um den Autofahrer an der Flucht nach Hause zu hindern.
Handy am Steuer – in Italien teuer
Denn bisher können Knöllchen aus dem Ausland bei uns nicht vollstreckt werden; nur mit Österreich existiert eine entsprechende bilaterale Vereinbarung. Speziell bei Rasern mit mehr als 60 km/h über dem Limit und Alkoholfahrern über 1,2 Promille legen auch die Spanier gern den Wagen an die Kette. Doch die Wogen müssen nicht gleich so hoch schlagen, um die Ferienstimmung zu vermiesen. Zwar hat Amsterdam 2008 die lästige Parkkralle gegen Falschparker ersatzlos verschrottet, doch wer am Steuer telefoniert, wird überall in den Niederlanden unnachsichtigt bestraft: 150 Euro kann die Nachlässigkeit kosten. In Italien werden beim gleichen Vergehen bis zu 155 Euro fällig.
Hier geht es zum Bußgeldrechner von autobild.de
Andere Länder, andere (Verkehrs-)Sitten: Am strengsten verfährt man mit Verkehrssündern in Skandinavien; dort kann ein Verstoß schon beinahe den Gegenwert eines Monatsverdienstes kosten. Zum Beispiel sind bei Rotlichtvergehen und Überholen trotz Verbots in Norwegen bis zu 590 Euro fällig. In den baltischen Staaten hingegen sind Bußgelder vergleichsweise niedrig; allerdings sticht bei der Promillegrenze Estland hervor; hier sind lediglich 0,1 Promille am Steuer erlaubt. Der ADAC empfiehlt Reisenden dringend, sich vor der Fahrt über die speziellen Vorschriften im jeweiligen Zielland zu informieren.
Die Tabelle zeigt die wichtigsten "Hausnummern":
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