Subaru Outback 5: Gebrauchtwagen-Test
Subaru Outback: Was kann der unbekannte Welthit als Gebrauchter?

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Der Subaru Outback ist ein Crossover-Kombi mit Charakter. Taugt er als Geheimtipp? Das klärt der Gebrauchtwagen-Test von AUTO BILD.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Manche Karrieren sind kurios. Während es für Subarus großen Crossover-Kombi international blendend läuft, ist der Subaru Outback hierzulande eine nahezu unbekannte Größe. In fünf Generationen und 16 Jahren konnte der deutsche Importeur bis dato weniger als 20.000 Fahrzeuge absetzen. Und das, obwohl der Outback Wegbereiter für ein ganzes Fahrzeugsegment war. Global betrachtet sieht die Erfolgsgeschichte dann auch anders aus: Mit 186.000 Einheiten war der Outback 2020 noch vor dem Skoda Octavia der weltweit erfolgreichste Kombi überhaupt.
Hierzulande wird die 4815 Millimeter lange, von 2015 bis 2021 angebotene fünfte Outback-Generation (Werkscode BS) besonders von Jägern und naturverbundenen Pragmatikern geschätzt, die einen komfortablen Allrad-Kombi mit extrabreitem Kreuz suchen. Unser Testfahrzeug vom Autohus in Bockel hat in vier Jahren 118.000 Kilometer abgespult. Neu kostete der Outback 2.0D als Sport Lineartronic stolze 43.800 Euro, jetzt wäre er für 17.780 Euro zu haben.

Der Vierzylinder-Boxer-Diesel wurde bis Februar 2018 angeboten. Er benötigt penible Ölkontrolle und gilt als nur bedingt haltbar.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Subaru Outback: Fünf Jahre Neuwagen-Garantie bringt Sicherheit
Kleinere Dellen an der Frontschürze und der rechten Tür, eine mit Steinschlägen übersäte Frontscheibe und zahlreiche Schmutzränder im Innenraum künden von einem bewegten Vorleben. Um ebendiese Gebrauchsspuren in den Griff zu bekommen, sollten eine gründliche Aufbereitung samt Smart Repair und ein Besuch beim Autoglaser ausreichen. Wichtiger für Gebrauchtinteressenten dürften die großzügigen Garantieumfänge sein: Fünf Jahre Neuwagen-Garantie und eine optionale Garantieverlängerung um weitere drei Jahre (bis maximal 200.000 Kilometer) zeugen von einem hohen Qualitätsvertrauen der Japaner und bringen mehr Sicherheit beim Gebrauchtkauf.
Subaru Outback 2.0D Lineartronic: Technische Daten
Motor
Ventile/Nockenwellen
Hubraum
Leistung
Drehmoment
Höchstgeschw.
0–100 km/h
Tank/Kraftstoff
Getriebe/Antrieb
Länge/Breite/Höhe
Kofferraumvolumen
Leergewicht/Zuladung
Einen eher zwielichtigen Eindruck hinterlässt die exotische Boxer-Diesel-Konstruktion: Das zwei Liter große Aggregat hat eine Steuerkette, leistet 150 PS und nimmt in der Praxis rund sechseinhalb Liter. Es läuft ruhig und erfüllt die Abgasnorm Euro 6b. Auf dem Papier gehen die Fahrleistungen in Ordnung. In der Praxis ist der Outback mit seinem stufenlosen Lineartronic-Automatikgetriebe trotz 350 Nm Drehmoment zwischen 1600 und 2800 Umdrehungen jedoch eher ein lahmer und durchzugsschwacher Geselle. Der alternativ lieferbare 2.5i-Boxer-Benziner mit 175 PS ist die bessere Wahl, der Sechszylinder-Boxer 3.6i mit 260 PS blieb Amerika und Australien vorbehalten.

Laderaum von Format: 559 bis 1848 Liter Stauvolumen sind ein Top-Wert!
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Crossover mit der größten Nähe zu echten Geländewagen
Echte Freude bringen die inneren Werte: Sowohl auf den vorderen als auch auf den hinteren Plätzen geht es durchaus großzügig zu. Die Ausstattung lässt kaum Wünsche offen: cremebeige, heizbare und elektrisch verstellbare Ledersitze, ein klangstarkes Harman/Kardon-Soundsystem nebst Touchnavigation, Glasschiebedach und diverse Assistenzsysteme machen den Aufenthalt an Bord komfortabel und sicher.
Klassische Transportaufgaben sind dank eines üppigen Kofferraumvolumens von bis zu 1848 Litern kein Hindernis: Dieser Subaru ist ein Kombi der alten Schule. Und vermutlich die Crossover-Variante mit der größten Nähe zu echten Geländewagen. Für Feldwege und Sandpisten verfügt der Outback neben üppigen 20 Zentimeter Bodenfreiheit über ein spezielles Fahrprogramm, das clever in die Elektronik von Motor, Getriebe, Bremse und Allrad eingreift, so sehr gute Traktion garantiert. Zusätzlich ist eine Bergabfahrhilfe zuschaltbar. Die an unserem Fotofahrzeug verbaute Anhängerkupplung aus dem Subaru-Zubehörprogramm ziert die allermeisten Outback. Ihr dürfen bis zu 1800 Kilogramm zugemutet werden. Nicht so angenehm sind die kurzen Wartungsintervalle alle 15.000 Kilometer und die relativ hohen Fixkosten. Aber ein besonderer Geschmack war ja noch nie besonders billig.
Subaru Outback 2.0D Lineartronic: Unterhaltskosten
Testverbrauch
CO2
Inspektion
Haftpflicht (17)*
Teilkasko (26)*
Vollkasko (25)*
Kfz-Steuer (Euro 6)
Ersatzteilpreise*
Lichtmaschine
Anlasser
Wasserpumpe
Zahnriemen
Nachschalldämpfer
Kotflügel vorn links, lackiert
Bremsscheiben und -klötze
Fazit
Raumangebot, Ausstattung und Allradtechnik gehören zu den Stärken des Outback. Der problematische Motor verhagelt die gute Gesamtbilanz. Der robuste Boxer-Benziner wäre hier klar der klügere Kauf!
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