SUVs ohne Geländeambitionen: Hintergrund
Mogelpackungen für den Massenmarkt

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SUVs sind beliebter denn je und auf allen Kontinenten der Fahrzeugtrend. Dabei sind die meisten Mogelpackungen, denn im Gelände haben sie nichts drauf.
Während 2013 in Europa gerade einmal drei Millionen SUVs und Crossover hergestellt wurden, wuchs die Produktion im Jahr darauf um 16,5 Prozent auf knapp 3,5 Millionen. Längst sind die Zahlen insbesondere durch die kleinen Volumenmodelle in die Höhe geschossen. Allein in Deutschland wurden 2019 erstmals mehr als eine Million SUVs verkauft. Nachdem sich die Pseudo-Geländewagen zunächst in der Ober- und Mittelklasse breitmachten, sorgten Modelle wie Renault Captur, Peugeot 2008, Opel Mokka, SsangYong Tivoli, Audi Q2 oder Mini Countryman für gigantische Zuwachsraten in einem Segment, das es vorher nicht gab.
Auch dem Bestseller fehlt mitunter die zweite Antriebsachse

Tut oft nur so als ob: Den Klassenprimus VW Tiguan gibt es auch mit Frontantrieb und ohne Geländetalent.
Echte Geländewagen sind in der SUV-Flut selten geworden

Über Stock und Stein: Eine G-Klasse als SUV zu bezeichnen, ist für den Benz eine Beleidigung.
Wer viel Geld für sein imageträchtiges Fahrzeug ausgibt, will halt keinen Blender in der Garage stehen haben. Zudem sind die Fahrzeuge in ihrer speziellen Klasse nicht so preissensitiv wie die Einsteiger zwischen 15.000 und 30.000 Euro. Daher sind die entsprechenden technischen Ausstattungen zumeist an Bord, auch wenn das Nutzungsverhalten der Kunden kaum anders ist, als bei den günstigen Einsteigern wie VW T-Cross, Seat Arona, Hyundai Kona oder Skoda Kamiq, bei denen viele die Mindestanforderung Allradantrieb nicht einmal als Option bei den Topmodellen anbieten.
In kleineren SUV-Klassen scheuen die Kunden den Aufpreis

Allrad ausgeschlossen: Kleine SUVs, wie zum Beispiel den Skoda Kamiq, gibt es nur mit Frontantrieb.
Wer einen wirklich rustikalen Geländewagen für den harten Alltagseinsatz sucht, entscheidet sich ohnehin oftmals nicht für die weichgespülten Geländewagen, sondern will sich mit einem Pick-up auch optisch im Straßenbild abheben. So werden Ford Ranger, VW Amarok, Nissan Navara und Co. auch bei uns immer beliebter. Ein Trend, der ebenso wie die SUVs aus den USA kam.
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