Ach, Suzuki Alto, du kleiner süßer Fratz. Lebe wohl! Und Suzuki Splash, du praktischer Minivan. Adieu, war schön mit dir! Nee, das wird hier keine Trauerrede. Das wird 'ne Tauf-Ansprache. Denn Suzuki hat Nachwuchs bekommen. Der Kleine heißt Celerio. 3,60 Meter groß, 890 Kilo schwer. Besondere Kennzeichen: Ich bin zwei Autos. Der Neue "Made in Thailand" schickt Alto und Splash in Rente. AUTO BILD war bei der Geburt dabei, durfte den Celerio zwar nicht in den Arm nehmen, aber schon mal eine Runde mit dem Knirps drehen.
So fährt Suzukis neuer Kleinstwagen
AUTO BILD-Redakteur Andreas May testet den Celerio in der "Club"-Ausstattung mit 68 PS und Eco+ Paket (ab 11.990 Euro).
Erster Eindruck: Mensch, bist du groß! 1,54 Meter Höhe ist mal ’ne Ansage, der XXL-Radstand von 2,43 Meter auch. Resultat dieser Daten: Vier ausgewachsene Menschen sitzen bequem im Celerio, und dank des hohen Dachs müssen die Passagiere auf der Rückbank nicht mal den Kopf einziehen. Ganz nebenbei: 254 Liter Kofferraumvolumen sind ein ausgezeichneter Wert für so einen Kleinstwagen. Suzuki-Sprecher Jörg Machalitzky war mit dem Celerio sogar schon im Getränkemarkt: "Neun Sixpacks Wasser à 1,5 Liter passen rein." Schade nur, dass beim Umklappen der Rücksitze eine fiese Ladekante entsteht – das können andere besser. Und dass im Innenraum viel Hartplastik verbaut ist? Na ja, was wollen wir erwarten in dieser Preisklasse...

Ab dem 24. November ist der Suzuki im Handel

So fährt Suzukis neuer Kleinstwagen
Das Cockpit ist ansehnlich, das viele Hartplastik im Innenraum typisch für die Preisklasse.
Bevor wir Gas geben, schauen wir nochmal kurz aufs Design: Hmm, Liebe auf den ersten Blick ist es nicht. Zielgruppe sind auch nicht junge, trendige Großstadt-Mamas. Eher junge Omas, da machen sie sich bei Suzuki nichts vor. Am 24. November rollt der Celerio in die Showrooms, soll jedes Jahr 4000 Abnehmer finden. Aber kann der kleine Suzuki gegen Kia Picanto, Hyundai i10, die Citroën-C1-Brüder (Toyota Aygo, Peugeot 108) und den Bestseller VW Up bestehen?   

Der Federungskomfort ist dank langem Radstand hoch

Ja! Denn der Einliter-Dreizylinder mit 68 PS passt in die Zeit, klingt kernig, marschiert gut nach vorn. In 14 Sekunden ist der Spurt auf Tempo 100 geschafft, dabei flutschen die fünf Gänge ordentlich rein. Und dank der praktischen etwas höher angesetzten Joystick-Schaltung macht das auch noch Spaß. Thema Fahrkomfort: Der Celerio federt gut, was dem XXL-Radstand geschuldet ist.
So fährt Suzukis neuer Kleinstwagen
Die Heckpartie ist unaufgeregt designt und unauffällig.
Und was kostet der Kleine? Suzuki sagt 9690 Euro. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Denn in der Basis-Version gibt es Klimaanlage, CD-Radio und Zentralverriegelung mit Fernbedienung auch nicht für Geld und gute Worte. Wer diesen Luxus will, ordert den Celerio in der Club-Ausstattung für 10.890 Euro. Dann arbeitet der bekannte 1,0-Liter-Benziner mit 68 PS, der im Schnitt 4,3 Liter verbrauchen soll. Für 1100 Euro mehr gibt es den Motor fürs gute Umwelt-Gewissen: Das Eco+-Paket beinhaltet einen neu entwickelten Dreizylinder mit Dualjet-Einspritzung und Start-Stopp-System. Mit Hilfe der verbesserten Aerodynamik durch die um einen Zentimeter abgesenkten Karosserie hat Suzuki einen Durchschnittsverbrauch von 3,6 Litern ermittelt.

Der Name bedeutet übersetzt "Himmlischer Fluss"

Ach ja, der Name! Der Celerio ist nicht nur zwei Autos, er hat auch zwei Namen. Cele kommt von Celeste, was aus dem Spanischen kommt und für "himmlisch" steht. Rio heißt übersetzt Fluss. Himmel und Wasser also. Wir applaudieren und sagen: Himmlisch viel Platz für massig Wasser – und vier große Leute. Gut gemacht, Suzuki!