Angebot und Nachfrage sind hoch – kompakte SUV verkaufen sich also von selbst, oder? Jein. Denn in dem quirligen Markt muss man auffallen, sonst wird man übersehen. Suzuki versucht das beim 4,30 Meter langen S-Cross mit der Kombination aus vernunftbetontem Vollhybrid und brauchbarem Allradantrieb – bietet in dieser Klasse so kein Zweiter.
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Okay, als Raumwunder geht der S-Cross nicht durch. Vorn sitzen wir noch leidlich entspannt, die Polster dürften aber ruhig üppiger ausfallen. Hinten nervt vor allem das große Panoramadach (Serie bei Comfort+), das Gäste über 1,90 Meter zum Kopfeinziehen nötigt. Immerhin thronen wir aber 38 Zentimeter über dem Fahrzeugboden, was eine recht angenehme Haltung zulässt. Im gleich langen Peugeot 2008 hocken wir drei Zentimeter tiefer.
Der S-Cross neigt ganz sicher nicht zu optischen Extravaganzen, geht aber als ordentlich gezeichnetes Kompakt-SUV durch.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD

Der Vollhybrid verliert durch Akku und Co 119 Liter Kofferraum

Geht's ans Einladen, ist Umsicht gefragt. Die geteilte Fondlehne steigt umgelegt zwar nur leicht an, und der doppelte Boden vermeidet störende Stufen, mit maximal 1111 Liter Kofferraumvolumen gehört der 1.5er Vollhybrid aber nicht zu den Lademeistern. Schon der 1.4er Mildhybrid schluckt 1230, ein Peugeot 2008 sogar 1467 Liter.
Das Interieur wirkt aufgeräumt und modern, klassische Rundinstrumente und separates Klimabedienfeld erleichtern die Eingewöhnung. Die Menüstrukturen auf dem 9-Zoll-HD-Touchscreen erscheinen mitunter aber etwas verworren, die Sprachbedienung reagiert nur auf vorgegebene Satzstrukturen. Bis die Routenführung startet, sind mindestens vier Ansagen notwendig.
Das Cockpit mischt geschickt analoge Bedienelemente und digitale Eingabehilfen. Die Materialien wirken eher einfach, dafür ist alles sauber montiert.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Deutlich erfreulicher: Das Smartphone lässt sich sowohl über Apple CarPlay als auch über Android Auto koppeln, benötigt dazu nicht mal ein Kabel. Und per Knopfdruck auf "View" gibt's eine coole 360-Grad-Übersicht (Serie bei Comfort+).

Gaspedalstreichler schaffen beim Verbrauch sogar eine Vier vorm Komma

Die Kombination aus 102 PS starkem 1,5-Liter-Sauger und 33-PS-Elektromaschine liefert eine Systemleistung von überschaubaren 115 PS. Damit geht der S-Cross ausreichend flott, aber nie quirlig zu Werke. Ist aber auch nicht seine Intention. Der Vollhybrid soll effizient sein, was bei Gaspedalstreichlern auch gut funktioniert. Im Eco-Modus taucht sogar mal eine Vier an erster Stelle auf, im Test (mit Autobahn-Vollgas) brauchte der Dualjet Hybrid eher durchschnittliche 6,9 l/100 km. Der zwölf PS stärkere 1.4 Boosterjet Hybrid schaffte 6,3 Liter.
Das sanft, zuweilen aber etwas schläfrig agierende automatisierte Schaltgetriebe (Serie bei Vollhybrid) sowie der Allradantrieb Allgrip (Serie bei 1.5 Comfort+, 1850 Euro für 1.4 Comfort) waren in beiden Fällen mit von der Partie. Drei Fahrmodi stehen bereit (Auto, Sport, Snow). In letztgenannter Einstellung lässt sich das Mittendifferenzial sperren (Lock) und die Kraft starr 50:50 zwischen den Achsen aufteilen. So kommt der S-Cross Allgrip weiter als viele andere moderne Allrad-SUV. Die Anhängelast profitiert davon allerdings nicht, wie beim Fronttriebler müssen mäßige 1,2 Tonnen reichen (1.4er: 1,5 Tonnen).

Im Top-Trimm kostet der S-Cross 1.5 Dualjet fast 40.000 Euro

Beim Federungskomfort rollt der S-Cross auf der kommoden Seite, solange die Straße in gutem Pflegezustand ist. Schlaglöcher und Absätze lassen ihn störrisch rumpeln und laut poltern.
Trotz jährlicher Wartung darf der S-Cross 1.5 als günstig im Unterhalt gelten. Allerdings werden für unser voll ausgestattetes Topmodell stolze 39.040 Euro fällig – ein Mazda CX-5 mit 165 PS, Allrad und Automatik startet bei 39.090 Euro.