Tesla Supercharger in Europa
Teslas Stromnetz wird dichter

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Tesla wächst und wächst. Nicht nur beim Absatz des Luxusstromers Model S, auch beim Ausbau des Schnellladenetzes. Auch in Deutschland gibt es immer mehr sogenannte Supercharger.
Bild: Markus Scholz
Zum Start Ende 2013 waren es drei, im September 2014 schon 16, mittlerweile sind es mehr als doppelt so viele. Die Anzahl der Schnellladestationen von Elektroauto-Pionier Tesla in Deutschland steigt. An 35 sogenannten Superchargern ("Superladern") mit über 200 Ladesäulen können Kunden inzwischen ihr Model S mit Strom versorgen – kostenlos. Die meisten liegen strategisch günstig in Autobahnnähe an Hotel, Cafés oder Restaurants, wo die Ladezeit zur Kaffee- oder Mittagspause genutzt werden kann. Rund eine halbe Stunde braucht es, um das Model S anschließend 270 Kilometer weit fahren zu können.In Europa hat sich das Netz bis April 2015 auf fast 150 Supercharger verdichtet, Tendenz zunehmend. Allein im März wurden 1,5 Gigawattstunden Strom für mehr als acht Millionen rein elektrisch gefahrene Kilometer geliefert. Umgerechnete Einsparung: fast eine Million Liter Benzin oder mehr als 2500 Tonnen CO2. Bis Ende des Jahres soll das Netzwerk, so plant es der US-Hersteller, von der spanischen Halbinsel über Süditalien und Osteuropa bis nach Finnland reichen. Der europäische Gedanke verwirklicht sich auch auf deutschem Boden längst: Fast die Hälfte aller Supercharger-Nutzer kommt aus dem Ausland.Teslas Kosten für den Gratisstrom gehen in die Hunderttausende, hinzu kommen nach unbestätigten Angaben rund 75.000 Euro pro Schnellladestation. Geld, das das Unternehmen aus dem Silicon Valley bewusst investiert, und für das es eine lange Durststrecke in Kauf nimmt. Erst für 2020 rechnet Firmengründer Elon Musk mit Gewinn. Ein Selbstgänger wird selbst dies nicht, ist doch der Höhenflug trotz erneuter Absatzsteigerung von 55 Prozent im ersten Quartal 2015 (10.030 verkaufte Autos) vorerst vorbei. Der sinkende Ölpreis und vor allem Absatzprobleme in China machen auch dem Elektro-Pionier zu schaffen. Im wichtigsten Wachstumsmarkt der Welt ist vielen potenziellen Kunden die Gefahr fehlender Lademöglichkeiten zu groß. Doch auch hier will Tesla Abhilfe schaffen: Die großen Küstenstädte wie Guangzhou, Hongkong und Shanghai sind inzwischen gut abgedeckt, die Zahl der gut 400 Supercharger weltweit soll vor allem im Reich der Mitte weiter zunehmen.
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