Test Fiat 500 Abarth/Mini Cooper Works
Die Kleinen lassen es krachen

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Mit sehr viel Charme und noch mehr Leistung ziehen Fiat 500 Abarth und Mini John Cooper Works auf die Überholspur. Dabei kommt der Spaß garantiert nicht zu kurz. Fahreindrücke von der Rennstrecke.
Jetzt geht es Stich auf Stich: Nach dem Debüt des $(LB59837:Fiat Grande Punto Abarth)$ im Frühjahr startet jetzt der Fiat 500 im Zeichen des Skorpions. Von der Sportversion des Trendwagens erhoffen sich die Italiener einen Imageschub für die vor einem Jahr wiederbelebte Traditionsmarke Abarth. Das könnte gelingen. Denn der 500er wandelt sich im Abarth-Trimm vom niedlichen Kleinwagen zum kleinen Kracher, der alle Herzigkeit hinter sich lässt. Dazu passt der Mix aus stilsicheren Zitaten der Vergangenheit und aktuellen Sport-Insignien – Doppelauspuff, Heckdiffusor und das obligatorische Spoilerwerk. Innen hebt sich der Cinquecento Abart – Grundpreis 18.100 Euro – mit einem unten abgeflachten Lederlenkrad, Aluminium-Pedalen, Ganganzeige und speziellen Sportsitzen von den zivilen Varianten ab.
Fiat 500 Abarth: 1.4 Turbo, 135 PS, null bis 100 in 7,9 Sekunden
Zum Kraft-Zwerg wird der kleine Italiener aber erst durch den Euro-5-tauglichen 1,4- Liter-Motor unter der Motorhaube. Dank Turbo-Aufladung bringt es der Sechzehnventiler auf 135 PS, soll aber dennoch mit 6,5 Litern im Drittelmix auskommen. Das maximale Drehmoment beträgt 180 Newtonmeter, per Knopfdruck lässt die Motorelektronik im Sportmodus sogar 206+ Newtonmeter auf die Vorderräder los. Damit diese Kraft nicht sinnlos verpufft, spendierten die Abarth-Ingenieure ihrem jüngsten Produkt ein tiefergelegtes Fahrwerk mit strafferen Federn und Dämpfern, stärkere Stabilisatoren und 16-Zoll-Aluräder. Außerdem besitzt der verschärfte 500er standfestere Stopper mit Bremsscheiben an Vorder- und Hinterachse – die vorderen sind zur besseren Kühlung belüftet. Besonders stolz sind die Abarth-Entwickler jedoch auf den kleinen Knopf in der Mittelkonsole. TTC steht drauf, das bedeutet Torque Transfer Control. Dahinter verbirgt sich ein elektronisches Sperrdifferenzial, das Untersteuern per Bremseingriff minimieren soll. Und zwar ohne die bei ESP-Eingriffen übliche Rücknahme der Motorleistung.
Beim Komfort beweist der 500 Abarth Härte

Nicht genug? Ab Oktober 2008 gibt es ein Tuning-Kit, für das Abarth 160 PS verspricht. Aber auch die serienmäßigen 135 PS reichen für den Fahrspaß auf winkligen Strecken. Das straffe Fahrwerk wirkt vertrauenerweckend stabil, wer es übertreibt, wird vom wachsamen ESP rechtzeitig eingebremst. Auf Holperpisten sind aber Nehmerqualitäten gefragt. Und: Nicht zum sportlichen Auftritt wollen die hoch angebrachten Sitze passen. Für eine entspannte Sitzposition fehlt außerdem eine Weitenverstellung des Lenkrads. Kritik gibt es zudem für die störrische Schaltung und die indifferente Lenkung. Was nichts daran ändert, dass der 500 Abarth genügend Talent hat, um der Konkurrenz den einen oder anderen Stich zu versetzen.
Mini John Cooper Works: 1.6 Turbo, 211 PS, null bis 100 km/h in 6,5 s
Wie beim sportlichsten Fiat 500 trägt auch der schärfste Mini den Namen eines legendären Tuners: John Cooper Works (JCW). Motorische Basis der JCW-Modelle ist der 1,6-Liter-Turbo-Direkteinspritzer vom Cooper S. Reichlich Feintuning pusht die Leistung des Vierzylinders um 36 auf 211 PS. Dass der Super-Mini mit dem typischen, ausgesprochen knackigen Fahrverhalten aufwartet, überrascht nicht. Speziell im Sport-Modus mit geschärften Kennlinien für Lenkung und Gaspedal besteht höchste Suchtgefahr. Erstaunlich dabei, wie gut der JCW die Mehrleistung über die serienmäßigen 17-Zöller auf den Boden bringt. Dafür sorgt die dynamische Traktionskontrolle DTC, die per Tastendruck kontrollierten Schlupf der Vorderräder erlaubt und bei ausgeschalteter Stabilitätskontrolle (DSC) per Bremseingriff als elektronische Differenzialsperre funktioniert.

Fazit von AUTO BILD-Redakteur Uli Holzwarth

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