Wer kein Benzin im Blut hat, könnte den Impreza WRX STi schlicht für einen kompakten Fünftürer mit unzeitgemäß hohem Verbrauch und pubertärem Spoilerwerk halten. Das wilde Ding mit martialischer Hutze auf der Haube leistet schließlich 300 PS und verbraucht knapp zwölf Liter. Da zischt das CO2 ja nur so in die Atmosphäre. Bei wem hingegen Super Plus durch die Adern fließt, weiß, was wirklich Sache ist: Die schärfste Impreza-Version ist eine Motorsport-Ikone, Handling-Wunder, Turbo-Tier und superexklusiver Exot mit Fahrspaß-Garantie. Aber der Reihe nach: Seit Anfang der 90er-Jahre mischt Subaru mit dem Impreza in der Rallye-Weltmeisterschaft ganz oben mit, holte seitdem fünf Titel. Von so viel Lorbeer umrankt, mutierte der Serien-STi also zu Recht zum Kultobjekt der PS-Kenner.

Der Turbo-Boxer: Dampf wie ein Diesel

Subaru Impreza WRX STi Sport
Dazu hält der Impreza auch in seiner dritten Auflage, was sein faszinierender Steckbrief verspricht: Turbo-Boxermotor, intelligenter Allradantrieb, Brembo-Bremsen, 18-Zoll-Räder, Recaro-Sitze,  Startknopf – puh – in dem Ding steckt so ziemlich alles drin, was sportlich ist. Und Geld kostet. Für das Top-Modell verlangt Subaru stolze 48.770 Euro. Aber: Die kompakte Kanone ist jeden Cent wert. Beschleunigen wir die Sache ein wenig: null auf 100 in 5,3 Sekunden. Das reicht, um einen Porsche Cayman S zu demütigen. 408 Newtonmeter Drehmoment – selbst der BMW 135i ist ein schmales Hemd dagegen. Und dann der Klang des Impreza: nicht vordergründig laut, eher verhalten wummernd und bei höheren Drehzahlen kehlig. Überhaupt der Boxermotor: Die Leistungsentfaltung des 2.5ers liegt zwischen saftigem Diesel-Dampf und entfesseltem V8-Sportmotor. Dabei läuft der Vierzylinder so laufruhig – kaum zu glauben. Auf ähnlich hohem Niveau liegt das Fahrverhalten. Der Subaru Impreza klebt auf der Straße, federt dennoch erträglich komfortabel. Faszinierend: Das Handling lässt sich auf Knopfdruck fein auf den Untergrund (griffig oder rutschig) abstimmen. Nur der Lenkung fehlt Schärfe. Sie ist zu indirekt, verhärtet bei schnellen Manövern. Um das zu spüren, reicht schon Normalbenzin im Blut.

Fazit von AUTO BILD-Redakteur Jan Horn

Hohe Kosten, hoher Verbrauch – aber auch allerhöchster Fahrspaß. Unabhängig von der psychologischen Wirkung, einem Porsche das Heck zeigen zu können – der schnelle Impreza WRX STi gehört auch in der dritten Generation zu den faszinierendsten Autos überhaupt.