Test Toyota Urban Cruiser 1.4 D-4D 4x4
Der Schrumpf-RAV

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Mit dem Urban Cruiser dringt Toyota in die bislang vom Daihatsu Terios beherrschte Mini-SUV-Klasse ein — mit einem 1.4-Turbodiesel. Wirklich billig ist der Urban Cruiser aber nicht.
Der neue Urban Cruiser ist gut 4000 Euro billiger als sein 40 Zentimeter längerer Markenbruder RAV4. Bislang gibt es nur eine lieferbare Motorversion für den Allrad-Urban-Cruiser: den 1,4-Liter-Turbodiesel mit 90 PS.
Karosserie/Qualität
Bevor jemand über den knappen Innenraum meckert: Der Urban Cruiser ist kleiner als ein VW Polo, sogar kürzer als ein Mini Clubman. Dennoch: Für Großgewachsene ist der Urban Cruiser nichts. Schon vorn hapert es für Langbeinige beim Einstellbereich des Fahrersitzes. Und auch im Fond wird es dann knapp. Wenn alle Insassen nicht größer als 1,80 Meter sind, fühlt man sich gut untergebracht. Der 305 Liter kleine und 625 mm lange Gepäckraum lässt sich blitzschnell auf maximal 1,32 Meter erweitern.
Fahrfreude/Antrieb
Der kleine Turbodiesel ist kein Zieher aus dem Stand. Ab 1800 Touren kommt aber ein ordentlicher Turboschub. Lahm wirkt der kleine Toyota also nie. Der über eine elektronisch beaufsichtigte Kupplung beteiligte Hinterradantrieb kommt etwas verzögert zu Hilfe. Die Lock-Taste lindert das Problem etwas.
Fahrleistungen
Nur 1262 Kilogramm Leergewicht und ein cw-Wert von 0,32 bringen überraschend viel Tempo trotz nur 90 PS. Man muss auch nicht ständig schalten. Automatik? Gibt es nicht.
Fahrwerk/Sicherheit
Serienmäßig sind sechs Airbags, dazu ein Kniebag für den Fahrer, außerdem ESP, hervorragende Bremsen und das einwandfreie Fahrverhalten.
Geländetauglichkeit
Gibt es nicht: tiefe Nase, nicht mehr Bodenfreiheit als bei den meisten Pkw, langer erster Gang, 12 Meter Wendekreis, 800 kg Anhängelast.
Komfort
Langstreckentaugliches Geräuschniveau, aber im Stadtverkehr stört die hopsige Federung. Bei flotter Fahrt wird es besser.
Preis/Kosten
So ein Klein-SUV ergibt Sinn, solange es die Kosten drückt. Das klappt auch, denn gegenüber einem größeren RAV4 kann man mit einen Liter/100 km weniger Verbrauch und 10 % geringeren Kosten für Steuer und Versicherung rechnen. Wirklich billig ist der Urban Cruiser aber nicht. Denn ein deutlich größerer Skoda Yeti 2.0 TDI 4x4 kostet nicht mehr.
Fazit
Als Mini-RAV ist der Urban Cruiser interessant: sparsam, flott, parkfreundlich, dennoch ein echter Viersitzer. Aber der Nutzwert kommt bei Toyotas Miniatur-SUV zu kurz: lächerliche Bodenfreiheit, übergroßer Wendekreis, kaum Anhängelast, viel zu hoher Preis. So wird das nichts.
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