Trabant P50 von Sascha Fiß
Fliegendes Grau

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Von null auf 100 in unter sechs Sekunden, 228 km/h Spitze. Das sind wahre Sportwagenwerte! Der 59er Trabant von Sascha Fiß hat mit dem Original P50 nur noch die Pappe gemein.
Polo-Hinterachse zur Kraftbewältigung
Blaue Wölkchen und das typische Zweitaktgeschnattere – so kennen wir die Trabis dieser Welt. Der hier klingt anders. In den sportlichen 16V-Sound mischt sich das sonore Röhren der Edelstahlanlage. Was ist das Geheimnis des grauen Gefährts, auf das Sascha so stolz ist? Pure Volkswagen-Technik. Klassische Optik, gepaart mit modernster Technik, ist das Faible des Diplom-Ingenieurs, der im Autohaus Scholz in Oelsnitz/V. für Spezialaufgaben zuständig ist.
Der total gestrippte und an der A-Säule abgekappte P50 erhielt die komplette Trägerstruktur des Lupo GTI, inklusive der Spritzwand, der Dome und des Triebwerks. Das Auto wurde von innen nach außen aufgebaut, also zunächst die Technik untergebracht, anschließend die Außenhaut abgestimmt. Sascha verlängerte den Vorderbau des Trabis um sechs Zentimeter – ablesbar am Windlaufblech vor der Scheibe. Mit viel gutem Willen hätte die Maschine samt Kühlung auch ohne Karosserieverlängerung Platz gefunden, allerdings wäre der Fußraum des Fahrers auf ein Minimum geschrumpft.
Die Hinterachse eines 59er P50 hätte die Kräfte des 125-PS-Motors nie und nimmer verarbeiten können. Sascha entschied sich für die komplette Hinterachse des Polo 6N, die um vier Zentimeter weiter nach hinten versetzt und mit selbstgebauten Aufnahmen verschraubt wurde. Die breite Achse verursachte viel Arbeit am Seitenteil, da schließlich 7x15-Zoll-OZ-Racing aufgenommen werden sollten.
Der total gestrippte und an der A-Säule abgekappte P50 erhielt die komplette Trägerstruktur des Lupo GTI, inklusive der Spritzwand, der Dome und des Triebwerks. Das Auto wurde von innen nach außen aufgebaut, also zunächst die Technik untergebracht, anschließend die Außenhaut abgestimmt. Sascha verlängerte den Vorderbau des Trabis um sechs Zentimeter – ablesbar am Windlaufblech vor der Scheibe. Mit viel gutem Willen hätte die Maschine samt Kühlung auch ohne Karosserieverlängerung Platz gefunden, allerdings wäre der Fußraum des Fahrers auf ein Minimum geschrumpft.
Die Hinterachse eines 59er P50 hätte die Kräfte des 125-PS-Motors nie und nimmer verarbeiten können. Sascha entschied sich für die komplette Hinterachse des Polo 6N, die um vier Zentimeter weiter nach hinten versetzt und mit selbstgebauten Aufnahmen verschraubt wurde. Die breite Achse verursachte viel Arbeit am Seitenteil, da schließlich 7x15-Zoll-OZ-Racing aufgenommen werden sollten.
Zerstückelte Dachhaut und TT-Lackierung
Moderne Technik heißt auch moderne Abgastechnik. Zwei Katalysatoren mit zwei Lambdasonden und Onboard-Diagnose reichen dennoch nur für Euro2, weil der Trabi keine auf Verdunstungsemission geprüfte Tankanlage besitzt. Die in Eigenbau zusammengestellte Edelstahl-Anlage entspricht der Gruppe-A-Norm.
Das Dach kann man mit zwei Methoden tieferlegen (Fachjargon: "Top Chop"): Verstellen der Winkel an den Säulen oder Vergrößerung des Daches. Sascha zog Letzteres vor, weil dadurch die charakteristischen Linien erhalten bleiben. Er zerstückelte die Dachhaut und fügte elf Zentimeter in der Länge und vier Zentimeter in der Breite hinzu. Die Heckscheibe besteht aus Makrolon. Alle anderen Scheiben wurden beim Glaser in Auftrag gegeben, der nach Härten der Sicherheitsgläser das Prüfzeichen eingravieren durfte.
Natürlich schmücken den P50 einige Details, die der 59er noch nicht kannte. Wie Alu-Tankdeckel aus dem Motorrad-Zubehör und weiße Frontblinker des Mini Cooper. Die Lackierung dürfte den allermeisten bekannt sein: Audi TT, was sonst? Der insgesamt um zehn Zentimeter längere Radstand kommt hauptsächlich dem Innenraum zugute. Und hier findet sich auch viel vom Audi TT. Wie zum Beispiel die TT-Streben der Mittelkonsole oder das Cockpit, das eine Mixtur aus Lupo-GTI-Instrumenten und TT-Lüftungsdüsen ist. Die Farbe der nachträglich bezogenen Recaro-Sportsitze lehnt sich ebenfalls an die TT-Sitze an. Hier wurde aber bewußt auf den "Baseball-Look" verzichtet.
Das Dach kann man mit zwei Methoden tieferlegen (Fachjargon: "Top Chop"): Verstellen der Winkel an den Säulen oder Vergrößerung des Daches. Sascha zog Letzteres vor, weil dadurch die charakteristischen Linien erhalten bleiben. Er zerstückelte die Dachhaut und fügte elf Zentimeter in der Länge und vier Zentimeter in der Breite hinzu. Die Heckscheibe besteht aus Makrolon. Alle anderen Scheiben wurden beim Glaser in Auftrag gegeben, der nach Härten der Sicherheitsgläser das Prüfzeichen eingravieren durfte.
Natürlich schmücken den P50 einige Details, die der 59er noch nicht kannte. Wie Alu-Tankdeckel aus dem Motorrad-Zubehör und weiße Frontblinker des Mini Cooper. Die Lackierung dürfte den allermeisten bekannt sein: Audi TT, was sonst? Der insgesamt um zehn Zentimeter längere Radstand kommt hauptsächlich dem Innenraum zugute. Und hier findet sich auch viel vom Audi TT. Wie zum Beispiel die TT-Streben der Mittelkonsole oder das Cockpit, das eine Mixtur aus Lupo-GTI-Instrumenten und TT-Lüftungsdüsen ist. Die Farbe der nachträglich bezogenen Recaro-Sportsitze lehnt sich ebenfalls an die TT-Sitze an. Hier wurde aber bewußt auf den "Baseball-Look" verzichtet.
Auf Trabbi-Treffen ziemlich unbeliebt
So steht er nun da. Ein Trabant, der auf der Achtelmeile eine verdammt gute Figur abgeben könnte. Doch das ist weder das Ziel seines Erbauers noch der Zweck seines Gefährts. Spaß an der Technik, das Mögliche ausloten und in die Realität umsetzen – das waren hier die Prioritäten. Übrigens: Beim Internationalen Treffen der Trabifahrer in Zwickau ist der P50 TT GTI unter den Hardlinern wenig beliebt, weil er selbst in der Tuning-Bewertung den Rahmen des Üblichen sprengt.
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