Tuning: Vmax erhöhen bei abgeregelten Volvo – Kommentar
Sollte man abgeregelte Volvo-Modelle schneller machen?
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Neue Volvo sind bei Tempo 180 abgeregelt, doch der deutsche Tuner Heico macht sie um bis zu 70 km/h schneller. Ist das sinnvoll? Kommentar!
Bild: AUTO BILD
In Deutschland fahren wir gern schnell, viele Fahrer sind, wo erlaubt, mit Geschwindigkeiten weit jenseits von Tempo 200 auf der Autobahn unterwegs. Dumm nur, dass alle aktuellen Volvo-Modelle ab Werk bei Vmax 180 abgeregelt sind. Die Lösung für dieses Tempo-Problem: Das private Tuning-Unternehmen Heico entriegelt, unautorisiert von Volvo, deren elektronisch gebremste Fahrzeuge. Ab November 2020 sind per Zusatzsteuergerät bis zu 70 km/h mehr drin. Eine gute Idee? Ich finde nicht. Denn die Tempobeschränkung auf 180 hat Volvo ganz bewusst verhängt.Vor allem aus Gründen der Fahrsicherheit, es soll kein Mensch mehr in einem Volvo sterben, lautet das Volvo-Versprechen. Schließlich gehört Sicherheit bei Volvo zum Markenkern: Wer einen Volvo kauft, wünscht sich in der Regel ein hochklassiges, sicheres und solides Auto. Auch ein sauschnelles? Ich vermute: eher nicht.
Vmax-Aufhebung widerspricht der Markenphilosophie
Natürlich ist nichts dagegen einzuwenden, wenn es aus der Tuning-Ecke Angebote gibt, um Autos anzuschärfen. Doch meist geht es um Fahrzeuge, die von Haus aus schon sehr schnell sind: BMW, Mercedes, Audi, alle können entriegelt bzw. mit Dynamikpaket geordert werden. Das interessiert vor allem Autofahrer in Deutschland, klar, wegen des vielerorts fehlenden Tempolimits auf Autobahnen, aber auch wegen der höheren Performance. Ist es nun aber sinnvoll, entgegen der Sicherheitsempfehlung des Herstellers einen Volvo anzuschärfen, was zwischen 1300 und 1800 Euro kostet? Ich finde, eher nicht. Ein gut ausgestatteter Volvo, ob V90 oder XC90, sollte bleiben, wie er ist, schon wegen der schwierigen Frage der Herstellergarantie. Ihn schneller zu machen, halte ich für widersinnig. Und es widerspricht klar der Markenphilosophie von Volvo.
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