Vergleich BMW 116i, VW Golf 1.4 TSI und Citroën C4 VTi 120
Was spart besser: Hubraum oder Turbo?

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Volle zwei Liter oder aufgeladener Hubraum-Zwerg? Oder doch lieber die goldene Mitte? Was zieht besser beim Spurten und Sparen? AUTO BILD vergleicht BMW 116i, VW Golf 1.4 TSI und Citroën C4 VTi 120.
Früher hieß es, Hubraum sei durch nichts zu ersetzen – außer durch noch mehr Hubraum. Aus und vorbei, heute ist weniger mehr. Das Gebot der Stunde heißt Downsizing. Sprich: kleine, aufgeladene Motoren, die bei vergleichbarer Leistung sparsamer sind und somit weniger Schadstoffe ausstoßen. Sagt jedenfalls die Theorie. BMW dagegen geht beim 116i den umgekehrten Weg. Der Einstiegs-1er hat jetzt einen Zweiliter-Benziner unter der Haube. Für 350 Euro gibt es 400 Kubik mehr als beim ebenfalls 122 PS starken Vorgänger. So reicht der Zweiliter-Block für drei Leistungsvarianten – das senkt Produktionskosten. Spart aber nicht an der Tankstelle: Mit 6,2 Litern im EU-Zyklus schluckt der 116i jetzt vier Zehntel mehr als der abgelöste 1600er. Ist der Neue ein Typ von gestern?
Von der Macht des Hubraums ist beim BMW 116i kaum etwas zu spüren

Die Maschine des Citroën C4 lebt in erster Linie von hohen Drehzahlen

So verlangt der Franzose beim Antrieb vom Fahrer mehr Sportgeist, als das Fahrwerk bietet. Der stoßempfindlichen Lenkung fehlt es nämlich an Feingefühl. Außerdem nimmt der C4 Kurven nur schwerfällig. Er ist eben keiner fürs Rasen, verwöhnt stattdessen mit Sicherheit und angenehmem Komfort, den nur die straff abrollenden 17-Zöller trüben. Ganz anders der 1er-BMW: Der 116i wirft sich so lustvoll in die Radien, als wolle er die Scharte des allzu braven Motors auswetzen. Wunderbar, wie gefühlvoll sich der Hecktriebler mit seiner präzisen Lenkung, dem strammen Fahrwerk und dem fein ab gestimmten ESP auf den Punkt genau steuern lässt. Sobald der Asphalt holprig wird, leistet sich der BMW aber zu viele Fouls: Egal ob kurze Wellen, Querfugen oder Frostaufbrüche – jeder Schlag kommt trocken durch, der BMW überspringt Unebenheiten mehr, als dass er sie abfedert. Mit Sport hat das nichts zu tun, eher schon mit Folter.
Ausgewogenheit und Agilität sind die großen Stärken des VW Golf

Weitere Details zu den drei Kompakten und das Endergebnis gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleich mit allen technischen Daten und Tabellen finden Sie als Download im Heftarchiv.
Fazit
Nichts ist mehr so, wie es mal war. Der VW Golf 1.4 TSI gewinnt diesen Vergleich mit deutlichem Vorsprung. Intelligente, aufwendige Technik ist heute die große Zugnummer, da kann der BMW 116i mit seinem Hubraumvorteil nicht mehr mithalten. Schon gar nicht mit dem viel zu straffen Fahrwerk. Der komfortable Citroën schlägt sich achtbar, besonders agil ist er aber nicht.
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