Unter allen Motorrädern ist sie extravagant, unter den Adventure-Bikes ein Drehmoment-Monster, unter den Modellen ihrer Marke das Flaggschiff – so lässt sich die vollelektrische Zero DSR/X einordnen.

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Doch was, wenn dieser Exot mit Batterien im Bauch auf den Urmeter der Klasse trifft, die Adventure-Legende BMW R 1250 GS? Das klären wir hier.

Dosieren im Gelände – bei Zero ein Kinderspiel

Skeptiker werden sagen: ein potentes elektrisches Motorrad gegen den Zweizylinder–Klassiker auf Stollenreifen – warum? Weil es bestens passt. BMW GS und Zero DSR/X gehören beide zu den mächtigen und aufrechten Kalibern der Gattung, sie verbinden Langstreckenkomfort, elektronische Fahrassistenten und souveräne Kraft mit einer guten Portion Geländekönnen.
 BMW GS mit Boxer gegen Zero DSR/X mit E-Antrieb
Kurvenkönnen: BMW GS und Zero DSR/X gleiten handlicher, als es die rund 250 Kilogramm Gewicht vermuten lassen.
Bild: AUTO BILD

Bei Letzterem wollen wir gleich spoilern: Hut ab, Zero! Denn feiner dosierbar und spontaner abrufbar ist so viel Kraft kaum erlebbar. Zart überrollt die DSR Geröll, sachte buddelt sie sich den Hang hinauf, feinfühlig lässt sich ein Drift im Stand einleiten. Gleichzeitig legt sie unter feiner Regelung der Traktionskontrolle immens gierig an Tempo zu.
Nicht zu unterschätzen: Treffen Zero-Fahrer im Gelände auf Wanderer, geht die Grußhand hoch, nicht der Mittelfinger. Bei Testfahrten konnten wir es selbst erleben. Weil es eben nicht als störend empfunden wird, wenn das Motorrad ohne Lärm und Vibration durch die Natur pirscht. Natürlich kann auch die GS wühlen.
BMW GS mit Boxer
Klassiker: GS mit 1250-Boxer-Prachtmotor und Kardanantrieb.
Bild: AUTO BILD

Es erfordert jedoch mehr Routine, die pochende Kraft des 1250ers über besonnen dosierten Kupplungsschlupf zu streuen, speziell die untertourig geforderte GS gibt sich bergauf auch mal als absaufender Spielverderber. Stollenreifen und Speichenräder verkauft BMW extra. 

Mehr Tempo kommt aus Bayern

Auf der Straße herrscht nahezu Gleichstand. Das 247 Kilo schwere Elektrobike gießt sich beherrsch-, berechen- und belastbar durch Wechselkurven. Das im Vergleich zur GS feinere Benehmen unter wechselnden Lastzuständen macht den schnellen Fluss der Zero stabil.
Zero DSR/X
Moderne: Zero mit 100 kW starker wie samtiger E-Maschine und Riemenantrieb.
Bild: AUTO BILD

Für die GS sprechen (bei verhaltener Vorwärtssprungkraft aus dem Stand heraus) das grundsätzlich höhere Tempokönnen und ein unerschütterliches Fahrverhalten – auf stößigem Untergrund, auf der Bremse, beim Korrigieren der Linie. Ach ja: Natürlich kennt ein GS-Fahrer keine Reichweitenangst. Tank nach Stunden leer? Tank nach Minuten wieder voll. 

Typisches Elektro-Manko: die Reichweite

Zero-Reisende müssen planen, rechnen, geduldig sein. Die versprochene Ladezeit kann sich in der Praxis verschlechtern, je nach vorhandener Ladeinfrastruktur. Was von der werksseitig versprochenen Reichweite (185 bis 216 km) übrig bleibt, hängt wiederum stark vom Fahrstil ab. Aber die Zero kann auch praktisch. Das große Fach unter dem "Tank" nimmt Kleinkram auf, ein Rückwärtsgang hilft beim Rangieren, das leicht verstellbare Windschild hält den Luftdruck wirksam vom Fahrer ab.
BMW GS
Extra-Schutz an der BMW: Zusätzliche Radabdeckung auf halber Höhe – weil sonst die StVZO schimpft.
Bild: AUTO BILD

BMW wirft hier 30 Jahre Erfahrung in die Waagschale. Heißt: perfekte Ergonomie, Sorglos-Kardanantrieb (statt Zahnriemen bzw. optionale Kette der Zero), hohe Ausstattungsvielfalt, sowie ein elektronisch geregeltes Fahrwerk. Diverse Möglichkeiten, Sitz- und Fahrwerkshöhen zu variieren, passen die GS jedem Nutzer an. 
Zero DSR/X
Extraschlanke Zero: schmale untere Linie – weil kein Kurbeltrieb in die Breite geht.  
Bild: AUTO BILD

Achtung: Der Zero fehlt eine mechanische Parksperre

Eine Variante mit 21 Zoll großem Vorderrad bietet Zero im Gegensatz zu BMW nicht an. Letzter Kritikpunkt an der Zero: Beim Parken lässt nach einer Weile die hydraulische Feststellung nach – heikel beim Abstellen auf abschüssigem Terrain, denn eine mechanische Sperre fehlt. Diese Sicherung sollte der talentierte Elektriker noch dringend einbauen. Ansonsten hat er saubere Arbeit geleistet.

Daten und Preise

Zero DSR/X
BMW R1250 GS
Abzweigung
Motor
Abzweigung
Abzweigung
Leistung
Abzweigung
Abzweigung
max. Drehmoment
Abzweigung
Abzweigung
Höchstgeschw.
Abzweigung
Abzweigung
Reifen v/h
Abzweigung
Abzweigung
Sitzhöhe
Abzweigung
Abzweigung
Leergewicht
Abzweigung
Abzweigung
0–100 km/h
Abzweigung
Abzweigung
Reichweite
Abzweigung
Abzweigung
Tankinhalt
Abzweigung
Abzweigung
Preis
Abzweigung
Permanentmagnet-Wechselstrommotor
75 kW (100 PS) peak, 36 kW (48 PS) Dauer
225 Nm
180 km/h
120/70 R 19 / 170/60 R 17
825 mm
247 kg
4,2 s*
172 km
26.550 Euro
Zweizylinder-Boxer, quer
100 kW (136 PS) bei 7750/min
143 Nm bei 6250/min
über 200 km/h
120/70 R 19 / 170/60 R 17
850 mm
249 kg
3,6 s
k. A.
20l
ab 18.300 Euro

Fazit

So anders und doch so nah: Das Konzept des geländefähigen Reisebikes hat Zero erstaunlich kompetent verinnerlicht. Dabei macht die DSR/X mächtig Laune. Mehr Detailfeinschliff und unbegrenzten Verbrenner-Fahrspaß liefert BMW.