Vergleich Dodge Caliber – VW Golf
—Eine neue Golf-Größe?
Ausstattungen, Preise und Betriebskosten
Der von Volkswagen stammende Pumpe-Düse-TDI besitzt im Dodge leider keinen serienmäßigen Partikelfilter (689 Euro Aufpreis), sorgt aber im 125 Kilogramm schwereren Ami für recht ähnliche Fahrleistungen. Während der Golf in 9,5 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt und eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h erreicht, benötigt der Caliber 10,6 Sekunden für den Sprint und schafft eine Höchstgeschwindigkeit von 196 km/h. Der Kühlergrill im Pick-up-Format bietet dem Wind dabei massiv die Stirn.
Wer angesichts des XXL-Formats im Dodge einen üppigen Innenraum erwartet, wird enttäuscht. Das klobige Armaturenbrett sowie breite Türpaneele rauben jede Menge Platz. Obwohl der Golf kompakter ausfällt, haben Frontpassagiere mehr Luft. Hinten bietet der Caliber zwar mehr Beinfreiheit, die flache Sitzposition erweist sich für Personen mit langen Beinen aber als unbequem. Zudem drückt die Plastikabdeckung des Klappmechanismus nervig in die Nieren.
Fahrleistungen, Fazit und Bewertung
Im Golf sitzt es sich bedeutend besser, die straffen und gut ausgeformten Sitze zeigen besonders auf langen Strecken ihre Qualität. Überhaupt sollte man es mit dem Caliber lieber gemütlich angehen lassen. Die ungenaue Lenkung sowie eine Mischung aus zu weichen Dämpfern und harten Federn lassen den Ami bei der Kurvenhatz mächtig wanken. Das im Diesel serienmäßige ESP hat bei plötzlichen Ausweichmanövern jede Menge zu tun, das Dickschiff auf Kurs zu halten, erfüllt seine Aufgabe aber gut. Unverständlicherweise bietet Dodge das System nur für den Selbstzünder an, die Benziner können nicht mal gegen Aufpreis damit ausgerüstet werden.
Auch in diesem Kapitel liegt der Golf klar am Ende vorn. ESP gehört bei jedem Modell zur Serienausstattung. Dank der genauen Lenkung läßt sich mit dem Volkswagen jeder Kurs entspannt und exakt durcheilen. Das mit einer komplizierten Vierlenker-Hinterachse ausgestattete Fahrwerk erweist sich nicht nur dabei wieder mal als eine Klasse für sich. Keine Frage also: Der Golf ist das klar bessere Auto in diesem Vergleich, der Dodge Caliber eben doch zu amerikanisch.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Lars Zühlke: Keine Frage, der Dodge Caliber ist ein Hingucker. Doch leider leistet sich der Ami viele Schwächen. Das unstimmige Fahrwerk und die indirekte Lenkung lassen keinen Fahrspaß aufkommen, die Verarbeitungsqualität ist enttäuschend. Dazu kommen die Probleme mit der Bremse. Also fast alles wie gehabt bei US-Autos. Hier hat Dodge eine Chance verpaßt.