Vergleich VW Passat Variant 2.0 TDI 4Motion/Subaru Outback 2.0D
Auf die haben wir gewartet

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Gut Ding will Weile haben. Nach diesem Motto startet VW sehr spät mit einem salonfähigen TDI, während Subaru den Diesel fast ganz verschlafen hätte. Doch das Warten hat sich bei beiden Selbstzündern gelohnt.
Warten gehört zu den Selbstverständlichkeiten in unserem Leben. Wie Schlafen oder Essen. Nur macht es meist deutlich weniger Spaß – denken wir nur mal an Kassenschlangen, Staus oder Service-Hotlines. Was für eine Zeitverschwendung! Trost spenden da Subaru und VW, die unser Warten jetzt mit wunderbaren neuen Motoren belohnen. Die Wolfsburger lösen den Rumpel-Pumpe-Düse-TDI endlich auch im Passat durch den neuen Flüster-Common-Rail ab, die Japaner präsentieren im Outback stolz ihren ersten eigenen und weltweit einzigartigen Boxer-Diesel – soweit die frohlockenden Neuigkeiten für alle Ausharrenden. Nach überzeugenden Auftritten in Tiguan und Audi A4 sorgt VWs neuer Zweiliter-TDI auch im Passat Variant 4Motion für zufriedene Gesichter.

Vorteil Subaru Outback heißt es bei Ausstattung und Garantie

Vielleicht bessern die Subaru-Schrauber dann ja auch gleich die Bremsen nach. 40 Meter für den Nothalt aus 100 km/h sind kaum akzeptabel, verglichen mit den 36,5 Metern des Passat sogar richtig schlecht. Dagegen würden sicher schon andere Gummis als die SUV-Reifen "Geolander" helfen. Außerdem wünschen sich Outback-Fahrer beim Blick in den Passat irgendwie mehr Platz. Denn im Subaru sitzen Passagiere beengter, müssen Koffer stärker gequetscht werden, zwingen magere 426 Kilo Zuladung zur strengen Diät – Vertreter und Familien wissen schon, was sie am Passat Variant haben. Vorteil Subaru heißt es dagegen bei Garantie (drei statt zwei Jahre) und Ausstattung. Im Outback 2.0D muss für 33.230 Euro eigentlich nichts mehr dazugekauft werden, im Passat Variant 2.0 TDI Comfortline 4Motion für 31.650 Euro schon. Um japanische Vollkommenheit zu erreichen, fehlen dem VW so nützliche Dinge wie CD-Radio, Klimaautomatik, Metalliclack und mehr. Luxus, der Ihnen rund 3000 Euro extra wert sein muss – wenn Sie nicht darauf warten wollen, dass VW seine Serienausstattung irgendwann mal entsprechend erweitert.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Gerald Czajka
Ginge es hier nur um den Motor, der Subaru hätte den Vergleich gewonnen. Sein Boxer-Diesel zeigt mehr Spontanität, läuft herrlich ruhig und verbraucht keinen Tropfen mehr als der TDI. Weil wir aber das ganze Auto bewerten, liegt am Ende doch der größere und beim Bremsen deutlich stärkere Passat Variant vorn.
Unser Tipp: Allrad muss beim Passat nicht sein
Wer nicht gerade im Alpenvorland oder in besonders schneereichen Regionen wohnt, der kann sich die 1825 Euro für den 4Motion-Allradantrieb beim Passat durchaus sparen. Die Kraft der vier Räder verleiht dem Passat zwar noch bessere Traktion, der Fronttriebler kommt mit dem 2.0 TDI aber ebenfalls gut zurecht. Außer bei der Anschaffung kostet Allradtechnik auch sonst: Der 4Motion schluckt auf 100 Kilometer laut Werk einen halben Liter mehr, bietet 15 Liter weniger Kofferraum und schafft fünf km/h weniger Spitze.
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