Okay, bei diesem Vergleichstest ist die Punktewertung nicht das Wichtigste. Schließlich wollen The Beetle, Mini One und Fiat 500 mehr als schnöde Von-A-nach-B-Autos sein. Sonst täte es ja auch ein Polo oder ein Punto. Dennoch muss auch bei diesen Lifestyle-Mobilen die Frage nach dem Besten im Bunde erlaubt sein. Zumal die drei Unvergleichlichen bei den Preisen gar nicht mal so weit auseinander liegen. Nimmt man den Fiat in der 100 PS starken Version 1.4 16 V, ist sein Grundpreis von 15.400 Euro nicht weit weg vom Mini One mit 98 PS für 16.850 Euro und dem VW Beetle 1.2 TSI mit 102 PS für 16 950 Euro. Schauen wir also, welcher der beste Kauf ist.

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Video: VW Beetle, Mini One & Fiat 500

Einfach nur chic?

Vorteil VW, weil er eigentlich ein Golf ist. Wie schon sein etwas glückloser Vorgänger New Beetle basiert der Retro-Volkswagen auf der gerade aktuellen Golf-Plattform und spielt damit eigentlich in einer anderen Liga als die beiden viel kleineren Retros von Fiat und Mini. Schon der Blick auf den Radstand zeigt, dass sich hier unterschiedliche Klassen treffen. Mit mehr als 2,5 Metern übertrifft der Volkswagen in dieser Disziplin den Mini um sieben und den Fiat gar um 24 Zentimeter. So richtig macht sich das im Raumangebot des Beetle allerdings nicht bemerkbar. Er ist zwar einen halben Meter länger als der Mini und 0,7 Meter länger als der Fiat, doch richtig üppig ist die Platzfülle im rundlichen Volkswagen nicht. Freilich passen zwei Erwachsene auf die Rückbank – ganz im Gegensatz zu den beiden Konkurrenten, die eher 2+2- als Viersitzer sind. Dank serienmäßiger Easy-Entry-Funktion müssen die Passagiere im Beetle auch nicht allzu unwürdige Verrenkungen vollführen, um in den Fond zu gelangen.

Überblick: Alle News und Test zum Mini

Mini One
Dynamisch, Kartfeeling? Das kommt beim Mini doch sehr auf den Motor im Bug an.
Das ist bei Mini und vor allem Fiat anders. Und für alle Mitglieder der Früher-war-alles-besser-Fraktion: Der VW Käfer war sogar einen kompletten Meter länger als Ur- Mini und Fiat Nuova 500. Dieser Abstand jedenfalls ist geschrumpft. Die beiden Insassen in der ersten Reihe erleiden in keinem der drei echte Mangelerscheinungen. Natürlich bietet der Beetle hier ebenfalls deutlich mehr Platz. Im Mini oder gar im Fiat kommen sich die Passagiere schon sehr nahe. Was ja auch ganz schön sein kann. Ist man nur zu zweit unterwegs, reicht das Ladevolumen auch für die etwas größere Urlaubsreise. Freunde gepflegten Federungskomforts werden nur mit dem Volkswagen glücklich. Er ist zwar keine Sänfte, federt aber deutlich sanftmütiger als die beiden Konkurrenten. Das bessere, auch für größer Gewachsene passende Gestühl hat er ebenfalls zu bieten. Lobenswert zudem, dass die Bedienfreundlichkeit nicht allzu sehr unter dem Gestaltungswillen der Designer gelitten hat.

Weitere Details zu den drei Retro-Minis gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen lesen Sie in AUTO BILD 5/2012 oder im PDF-Download.

Fazit

von

Heinrich Lingner
Auch wenn die Punkte bei diesen Autos nicht immer kaufentscheidend sind: Das kompetenteste Auto in diesem Vergleich ist der VW Beetle. Er hat Platz für vier und Gepäck, sein Motor ist kultiviert und das Fahrwerk angenehm. Mini One und Fiat 500 sind trotz aller Qualitäten im Autoalltag nur eingeschränkt nutzbar. Der Mini enttäuscht motortechnisch, sein Fahrwerk ist zu straff. Als Letzter ist der Fiat kein Verlierer, seine Talente sind nur sehr speziell verteilt.

Von

Heinrich Lingner