Play

Video: VW Caddy 2015

Neuer VW Caddy

Großes Facelift oder neues Modell? Laut Nomenklatur von VW handelt es sich um die neue, vierte Generation des Caddy. Äußerlich erinnert jedoch einiges an den Vorgänger. Länge, Proportionen und Seitenlinie sind beinahe identisch, Front und Heck haben ein neues Antlitz bekommen. Laut VW gibt es außen kaum ein Teil, das die Designer nicht umgearbeitet haben.
Alle News und Tests zum VW Caddy
Auch im Innenraum: Das Cockpit ist nun kantiger und moderner geschnitten, die Bedienung kommt uns aber bekannt vor. Alles ist da, wo man es erwartet – ausgenommen das Navi, das sich immer noch zu tief in der Mittelkonsole versteckt. Dafür ist das System technisch auf dem neuesten Stand, kann sich nun auch mit dem Handy verbinden und Onlinenavigation nutzen. Die Kunststoffflächen sind aus Hartplastik, der Caddy kann auch in der Pkw-Variante seine Nutzfahrzeug-Herkunft nicht vollkommen verleugnen. Dennoch: Alles sieht ordentlich aus, fügt sich gut zusammen, nichts klappert. Auch im Fond ist ab der "Trendline"-Ausstattung das Blech verkleidet.

Drei Benziner (ein Dreizylinder mit 102 PS, kommt im November 2015, und zwei Vierzylinder mit 84 und 125 PS), vier Diesel (75, 102, 122 und 150 PS) sowie eine CNG-Erdgasvariante (110 PS) stehen auf der Preisliste. Alle Motoren erfüllen die Euro-6-Norm. Wir sind den neuen Caddy mit einem 102 PS starken Turbodiesel und Fünfgang-Schaltgetriebe gefahren. Übrigens: Knapp 80 Prozent aller Caddy haben Diesel-Antrieb.

Buckelpisten setzen dem Caddy zu

VW Caddy
Die Heckpartie wirkt deutlich glatter, der früher rustikale Öffnungsgriff ist von der Blechfläche unter die Kante über dem Nummernschild gewandert.
Erster Fahreindruck: kein Quantensprung, aber Verbesserungen überall. Viele Teile, wie beispielsweise die Bremsen, stammen inzwischen aus dem Modularen Querbaukasten (MQB), VWs standardisierter Zauberkiste. Trotz eines neu ausgelegten Fahrwerks ist dem Caddy jedoch die hintere Starrachse samt Blattfedern erhalten geblieben. Das bringt zwar bei hoher Beladung den Vorteil, dass selbst einige Kilos zu viel keinen Schaden hinterlassen – Komforteinschränkungen sind aber spürbar. Holprige Strecken setzen dem Caddy zu, die bequemen Sitze federn nicht alles ab. Für ein Nutzfahrzeug ist das alles ziemlich gut, macht den Van mit Stadtlieferwagen-Genen aber nicht zum Komfortwunder. Wie auch beim Vorgänger setzt VW beim neuen Caddy auf eine elektromechanische Lenkung. Sie wurde an das neu abgestimmte Fahrwerk angepasst, wirkt zunächst weich, erweist sich aber als präzise. Wirklich gut: Für einen Kastenwagen ist der Caddy wenig seitenwindempfindlich und hält entspannt die Spur.

Der 102-PS-TDI mit Bluemotion-Technik verrichtet durchzugsstark seine Arbeit. Die 250 Newtonmeter maximales Drehmoment kommen ab 1500 Umdrehungen gut zur Geltung und die 4,2 Liter versprochener Verbrauch tun ihr Übriges, um den Fahrer glücklich zu machen. Die fünf Gänge lassen sich leicht einlegen, und dank einer verbesserten Dämmung, verkleinerten Spiegeln (bei der Pkw-Version) und überarbeiteter Aerodynamik ist es im Innenraum nun auch ruhiger als beim Vorgänger.

Bei der Elektronik auf dem neuesten Stand

Wichtig für Familien: Bei der Mechanik der Schiebetüren wurde noch einmal nachgebessert, sie rollen ohne Ruckeln auf ihren Schienen. Wie gehabt lassen sich die Sitzbänke im Fond klappen und herausnehmen. Dazu sollte man aber die nötige Kraft haben. Was wirklich neu ist ist: Neben dem erneuerten Infotainment hat der Caddy nun auch Müdigkeitserkennung, Multikollisionsbremse, City-Notbremsfunktion, Curtain-Airbags und auf Wunsch den Abstandsregeltempomaten ACC an Bord.

Der Caddy startet in der Basisausstattung "Conceptline" mit 1,2-Liter-Benziner und 84 PS bei 18.243 Euro. Die von uns gefahrene Variante BlueMotion mit Trendline-Ausstattung startet bei 23.889 Euro. Weitere Infos zu Preisen und Ausstattungen:

Fazit

von

Christopher Clausen
Der Modellwechsel steht dem Caddy gut. Die vielen Veränderungen erhöhen den Komfort spürbar, die Optik wirkt frischer, die neuen Assistenzsysteme sind sinnvoll. Von einem ganz neuen Modell würden wir jedoch nicht sprechen.

Von

Christopher Clausen