VW hat auch das Facelift des Polo zum SUV getrimmt. Als CrossPolo gibt er sich gewohnt raubeinig: Höherlegung, schwarze Radläufe, Dachträgerleisten und Unterfahrschutz machen ihn optisch zum Geländegänger, für echte Offroad-Qualitäten wäre allerdings nach wie vor ein Allradantrieb notwendig. Um den CrossPolo vollends von der Brot-und-Butter-Basis abzuheben, legt VW noch zwei spezielle Cross-Farbtöne obendrauf: Titanium-Beige und Honey-Orange. Die Preise für den Möchtegern-Offroader beginnen bei 18.425 Euro, das sind immerhin 1800 Euro mehr als für den teuersten Normalo-Polo in der Highline-Ausstattung. Ob der geliftete CrossPolo diesen Mehrpreis wert ist, klärt der Fahrbericht.
Fahrbericht: VW Polo Facelift
VW CrossPolo
Das dreispeichige Multifunktions-Lederlenkrad liegt gut in den Händen.
Von der Höherlegung um 15 Millimeter merkt man beim Einstieg nichts. Das Cockpit wirkt hochwertig, die Materialien fühlen sich gut an. Die Sitze mit CrossPolo-Stickerei sind straff gepolstert. Die Sitzposition ist wie im normalen Polo recht hoch – das passt zwar zum SUV-Charaker, Großgewachsene dürften aber schnell in Platznot geraten. Insgesamt gehen die Platzverhältnisse im Crosspolo aber voll in Ordnung. Das dreispeichige Multifunktions-Lederlenkrad mit Bedienelementen (160 Euro) liegt gut in den Händen.In der Mittelkonsole ist der 16,5-cm-Touchscreen des "Composition Media" Infotainmentsystems (530 Euro) samt Navi (505 Euro) eingebaut. Vorbildlich ist die MirrorLink (170 Euro) genannte Funktion des Infotainsystems, mit dem sich Smartphone-Inhalte im Multimediasystem abbilden lassen – vorerst lässt sich diese Funktion jedoch nur mit Google Android nutzen. 90 PS leistet der 1,2-Liter-Vierzylinder mit Turboaufladung. Damit ist der CrossPolo vollkommen ausreichend motorisiert. Die 160 Newtonmeter Drehmoment sind deutlich spürbar: Wenn gefordert, spricht das Turbo-Motörchen spontan an und dreht ohne Turboloch gleichmäßig hoch. Ab 5000 Touren verliert der Benziner die Lust am Drehen. Das serienmäßige manuelle Fünfgang-Getriebe lässt sich präzise schalten und harmoniert gut mit dem Motor.
VW CrossPolo
Das ESP ist gut abgestimmt und hält den Kleinen im Offroad-Look bei Bedarf sicher in der Spur.
Fahrwerksseitig ist der CrossPolo ohne Fehl und Tadel. Er bleibt lange neutral. Erst bei hohen Kurvengeschwindigkeiten untersteuert er leicht. Im direkten Vergleich zum Standard-Polo ist trotz der – minimalen – Höherlegung kein Unterschied im Fahrverhalten auszumachen. Das ESP ist gut abgestimmt und hält den CrossPolo sicher in der Spur. Die Lenkung ist direkt und knackig, in der Mittellage ist sie jedoch etwas zu leichtgängig. Nichtsdestotrotz: Der CrossPolo lenkt willig ein und ist wendig wie sein ungeschminkter Bruder.

Technische Daten VW CrossPolo: 1,2-Liter-Turbo-Benziner • 90 PS • 160 Nm • 0–100 km/h in 11,4 s • Vmax 177 km/h • 110 g CO2 • Verbrauch 4,9 l D/100 km • Preis ab 18.425 Euro
Peter Fischer
Fahrtechnisch gibt es zwischen CrossPolo und Polo keine nennenswerten Unterschiede. Ob die Offroad-Optik für den kleinen Großstadtabenteurer den Aufpreis wert ist, bleibt eine Frage des Geschmacks. Mein Tipp: Den normalen Polo nehmen und die Differenz ins große Multimediasystem und MirrorLink stecken!