VW E-Golf 1: E-Auto, Peter Lustig, Löwenzahn
Peter Lustig wusste es: Seine unheimliche Prognose zum E-Auto

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Kult-Moderator Peter Lustig war seiner Zeit voraus. Der "Löwenzahn"-Moderator stellte in seiner Sendung bereits 1983 ein Elektroauto vor.
Bild: AUTO BILD Montage
VW / Volkswagen AG
Peter Lustig / DPA
Peter Lustig ist Kult, seine Sendung "Löwenzahn" deutsches TV-Kulturgut. Von 1981 bis 2006 fesselte er Kinder wie auch Erwachsene vor dem Fernseher, indem er Wissen auf möglichst einfache Art und Weise vermittelte, und dabei ging es auch um Technik oder Wissenschaft. Oder auch um Zukunftsthemen.
Denn 1983 lief die Folge "Nur ein Tropfen Öl", die auch auf YouTube zu finden ist. Darin geht es um ein Elektroauto, einen elektrisch angetriebenen Golf 1. Vor 40 (!) Jahren wohlgemerkt.
Unterwegs im e-Golf 1 von 1976
Der e-Golf von 1976, mit dem Lustig unterwegs ist, war aber eher ein Volkswagen-Versuchsobjekt denn eine Serienproduktion, er war aus der Not geboren, als Reaktion auf die überstandene Ölkrise. Ihn gab es in einer ganz kleinen Auflage, aufgebaut wurde der Stromer aus vorhandenen Serienfahrzeugen.
Ausgestattet war er mit einem Gleichstrommotor mit 20 kW (27 PS), dazu mit einer aus 16 einzelnen 6-Volt-Bleiakkus bestehenden Batterie, die über die normale 220-Volt-Steckdose geladen werden konnte. Was immerhin zwölf Stunden dauerte. Das Ladezeiten-Problem gab es schon damals und hat sich bis heute gehalten.

Der Blick auf die damaligen Batterien in Peter Lustigs e-Golf.
Bild: Screenshot/YouTube
In der Folge ist Lustig in dem grünen Golf unterwegs, als er auf einen gestrandeten Tankwagenfahrer trifft. Der hätte gerne ein wenig Benzin, um weiterfahren zu können.
Nur Batterien
Keine Chance beim "Löwenzahn"-Moderator. "Ich kann ihnen leider nicht helfen. Ich habe kein Benzin", sagte Lustig. Der Tankwagenfahrer konnte es gar nicht glauben, schaute sich das Auto näher an. "Nur Batterien?", fragte er Lustig.
Auch beim Blick auf den Einfüllstutzen wurde der Tankwagenfahrer enttäuscht. "Das ist eine Steckdose. Das Auto läuft mit Strom, mit Strom von den Batterien, und die werden aufgeladen über diese Steckdose. Das Auto braucht kein Benzin, also auch kein Erdöl", erklärte Lustig.
Alle Benzin-Stinker von der Straße
Auf den Einwand, dass man zur Stromgewinnung auch Erdöl brauche, sagte Lustig: "Nicht unbedingt. Man kann Strom auch aus Wasserkraft und Sonnenenergie machen. Und eines Tages, wenn wir weiter nachdenken und erfinden, kriegen wir vielleicht all diese Benzin-Stinker von der Straße."
40 Jahre später sind Verbrenner immer noch auf deutschen Straßen unterwegs, allerdings sind die E-Autos seit einigen Jahren auf dem Vormarsch. Ein Verbrenner-Aus für 2035 wird im Moment diskutiert. Die EU-Staaten haben ihre Entscheidung über das fast fertige Gesetz zum geplanten Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 allerdings zuletzt verschoben. Streit gibt es noch über den möglichen Einsatz von E-Fuels für bestehende und künftige Verbrenner.
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