VW Golf VII: Sitzprobe
Nummer 7 macht Lust auf mehr

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Kratzt man dem siebten Golf die salbungsvollen Worte und übertriebenen Erwartungen vom Blech, kommt darunter ein gutes Auto zum Vorschein. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Eine erste Sitzprobe im neuen Golf.
Er hat einiges zu schultern, der arme Golf. Die Erwartungen eines Riesen-Konzerns mit 520.000 Mitarbeitern zum Beispiel. Oder so bedeutungsschwangere Phrasen wie "Demokratisierung des Fortschritts". Und eine Präsentation in der ehrwürdigen Berliner Nationalgalerie. Kleines Auto trifft große Meister – bei so viel Aufwand sollte dann schon ein klitzekleines Auto-Wunder ins Rampenlicht rollen. Tatsächlich steht da in Berlin aber einfach ein Golf. Kantiger, einen Tick größer, irgendwie erwachsener. Aber immer noch ein Golf. Ist das jetzt enttäuschend? Sicher nicht. Denn was einen da im Cockpit des Siebeners erwartet, macht Lust auf mehr.
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Unter der Haube ginge deutlich mehr: Elektro- und Hybridantrieb gibt es auch für den Golf VII noch nicht.
Und sonst so? Mehr Platz. Vorne wie hinten. Da profitiert der Siebener vom viel zitierten MQB, dem modularen Querbaukasten, der zentrale Bauteile standardisiert und enger zusammenrücken lässt. Die Folge: Die Vorderachse wandert ein Stück nach vorne, die Hinterachse ein Stück nach hinten. Nur um wenige Zentimeter zwar – die sind allerdings im Fond deutlich spürbar. 1,90-Fahrer und 1,90-Passagiere auf der Rückbank – geht locker. Abzüge gibt's in Sachen Flexibilität. Zwar ist schon beim Basis-Golf die Rücksitzlehne umklappbar, das war's aber auch schon. Verschiebbare Sitze, versenkbare Sitzflächen? Fehlanzeige. Das kann vor allem die japanische Konkurrenz seit Jahren besser!
Fazit
Ein Golf ist ein Golf ist ein Golf ist ein Golf. Auch in der siebten Auflage. Das mag man langweilig finden, ist aber ein Zeichen für Kontinuität – und genau dafür schätzen Golf-Fahrer ihr Auto. Die technischen Innovationen (Super-Navi) lesen sich prima – können aber nicht ganz überdecken, dass VW in Sachen Antriebstechnik nach wie vor hinterherfährt. Hybrid? E-Golf? Kommt alles, heißt es bei VW – leider schon seit viel zu vielen Jahren.
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