VW ID.3 1st Max (2020): Test, Preis, Reichweite
VW ID.3 im ersten Test: Für den Preis hätten wir mehr erwartet
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Der VW ID.3 kann im AUTO BILD-Test nicht komplett überzeugen. In zwei Disziplinen leistet das Elektroauto sich Schwächen.
Es wird Zeit für den ersten Test des VW ID.3. Die große Frage: Ist der Elektro-VW ein gutes Auto – oder eher nicht? Zunächst: Der ID.3 fährt sehr ordentlich. Bis auf ein leicht kantiges Abrollverhalten (grundsätzlich fahren alle ID.s mit recht spröden, ab 19 Zoll großen und 215 Millimeter schmalen Energiesparreifen umher) haben wir dem VW nichts vorzuwerfen. Er liegt verbindlich auf der Straße, fühlt sich reaktionsfreudig an, seine Lenkung hilft sicher und zielgenau, Kurs zu halten und dank Hinterradantrieb und wirksamer Gewichtsverteilung – Schwerpunkt tief unten, absolut in der Balance – kratzt der kompakte Elektrowagen auch zügige Kurven problemlos und unspektakulär.
Der Fahreindruck ist positiv

Die stolzen 1,8 Tonnen Gewicht kaschiert das dicke Drehmoment (310 Nm) der E-Maschine erfolgreich.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Die WLTP-Reichweite ist zu schaffen
Satter Durchzug oder maximale Sprints nuckeln natürlich schnell am Akku. Verhalten bewegt, schafft der ID.3 den von VW versprochenen WLTP-Reichweitenwert von 344 Kilometern. Und: Auch ein Verbrenner erreicht bei einer solchen Beschleunigungsübung nicht die versprochenen Verbrauchswerte. Der Ladevorgang bis auf 100 Prozent Füllung dauert bei entladenem Akku an einer 11-kW-Ladesäule eine Elektro-Ewigkeit: sechs bis sechseinhalb Stunden. Mit "Haushaltsstrom" geht mehr als ein ganzer Tag drauf. An der Schnelladesäule können nur maximal 75 Prozent Kapazität nachgeladen werden, ergeben nach Testverbrauch (21,3 kW) im Eiltempo nachgeladene 250 Kilometer Reichweite.
Der ID.3 bietet zu wenig für seinen hohen Preis

Die Frontscheibe unseres Testwagens klebt um mehrere Millimeter asymmetrisch versetzt im Rahmen.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Dass der ID.3 bei uns trotzdem eine 2+ bekommt, liegt daran, dass er sich wirklich gut fährt und das mit geringem Stromverbrauch. Außerdem gibt es ein Konzept für ökologisch orientiertes Nachladen, er hat zukunftssichere Connectivity an Bord und mit der staatlichen Förderung (fast 10.000 Euro) hält der Preis sich wieder im Rahmen.
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