"Mit dem Scirocco werden wir einen Sportwagen in den Showroom stellen, wie ihn sich die Menschen erträumen. Ein Traum aber, den sich ausgesprochen viele Autofahrer – trotz der von uns realisierten Highend-Technologien – auch leisten kön­nen." Große Worte, mit denen VW-Chef Winterkorn die aufregendste Neuheit der Wolfsburger beim 78. Auto-Salon in Genf beschreibt. Wenn das rassige Sportcoupé im Spätsommer 2008 bei den Händlern steht, wird es 21.750 Euro kosten. Das folgt der ursprünglichen Idee des ersten Scirocco, der vor 34 Jahren ebenfalls in Genf debütierte: Ein bezahlbares, alltagstaugliches Coupé sollte der sein.

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Unter der Haube haben sich die Zeiten gründlich geändert: Schon die Basisversion des neuen Scirocco hat deutlich mehr Dampf als sein Urahn. Reichten in den 1970ern noch 50 Vergaser-PS, müssen es 2008 schon mindestens 122 Direkteinspritzer-Pferdchen sein. Die Serienausstattung fällt heutzutage mit 17-Zoll-Alurädern, Lederlenkrad, Sportsitzen, geteilt klappbarer Rücksitzlehne, elektrischen Fensterhebern, Klimaanlage, ESP, Bremsassistent, sechs Airbags, geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung und einem Sportfahrwerk wesentlich üppiger aus als in der der fast schon grauen automobilen Vorzeit. Auch von einer 200 PS starken Topversion, die in 7,2 Sekunden auf Tempo 100 sprintet und 235 km/h erreicht, konnte man damals wohl nur träumen. Jetzt bietet der Scirocco außerdem noch einen per Turbo und Kompressor aufgeladenen Benziner mit 160 und einen Common-Rail-Diesel mit 140 PS. Hier ist im Gegensatz zum Klagemantra der Ewiggestrigen ausnahmsweise heute mal alles besser. Vom aufregenden Design der 4,25 Meter langen, 1,80 Meter breiten, aber nur 1,40 Meter flachen Flunder mal ganz abgesehen – und das stammt diesmal von VW und nicht wie damals von Giugiaro.
VW Scirocco
Der auf der Golf-Plattform basierende Scirocco hat Platz für vier Erwachsene. Ähnlich wie beim neuen Passat CC kommen auch im Fond des kleinen Coupés Einzelsitze zum Einsatz. Der Kofferraum dahinter bietet Platz zwischen 292 und 755 Litern – ein Lastesel kann der neue Scirocco ja schon per Definition nicht sein. Er schmückt sich lieber mit dem optionalen adaptiven Fahrwerk, das in drei Stufen verstellbar ist und sich dynamisch der Fahrbahn und Fahrsituation anpasst. Am Arbeitsplatz blickt der Pilot auf ein weiß beleuchtetes Kombiinstrument, die Bedienelemente auf der Mittelkonsole wurden griffgünstig hoch platziert. Alles in allem zeigt der Innenraum den bekannten VW-Stil und rückt damit zumindest innen weit von der Studie Iroc ab. Dass die sich bis auf die leicht geänderte Front aber zu annähernd hundert Prozent im Blechkleid des neuen Scirocco widerspiegelt, zeigt den neuen Mut der Wolfsburger. Ein Volkssportler zum günstigen Preis soll der Wagen sein – an der Optik wird eindeutig nicht gespart. Lust auf mehr? So lief der Premieren-Abend von Volkswagen am Vorabend des 78. Genfer Salons!