Mercedes hat es mit dem CLS vorgemacht, jetzt zeigt auch Volkswagen, was den Kunden ab Mitte 2008 gefallen soll: Quasi als Lückenschließer zwischen dem normalen Passat und dem Phaeton feiern die Wolfsburger auf der North American International Auto Show in Detroit (13. bis 27. Januar 2008) die Weltpremiere des Passat CC – ein elegantes viertüriges Coupé mit markanter Silhouette, das sich bei 4,79 Metern Außenlänge drei Zentimeter länger streckt als sein klassischer Bruder und Technikspender. Die fließenden Linien des Dachs spannen sich in einem flachen Radius von den A-Säulen bis weit über die C-Säulen hinaus, rahmenlose Seitenscheiben bilden einen schmalen, chromumrandeten Bogen, der das ohnehin nur 1,42 Meter flache Auto noch gedrungener erscheinen lässt. Auch von vorne zeigt der Neuling mit einem dominanten Markengesicht und dem Powerdome auf der Motorhaube Stärke und Sportlichkeit.

Unterm Blech sorgen bis zu 300 PS für standesgemäßen Vortrieb

Wo die Hülle so viel Dynamik verspricht, darf natürlich auch das Innenleben nicht schwächeln. Vor allem bei der Motorisierung heißt das Motto des Passat CC "klotzen, nicht kleckern". Die fünf verfügbaren Aggregate sind allesamt moderne Direkteinspritzer, die Leistungsspanne reicht von 140 PS (2.0 TDI) bis zu 300 PS (3.6 V6 FSI). Für den Sechszylinder, der 2006 im immer noch nicht erhältlichen Passat R36 debütierte, verspricht VW äußerst sportliche 5,6 Sekunden beim Sprint von 0 auf Tempo 100 und – elektronisch abgeregelt – 250 km/h Spitze. Die Kraft bringt das Topmodell per Allradantrieb auf die Straße, geschaltet wird mit dem Doppelkupplungsgetriebe DSG. Basismotorisierung bei den Benzinern ist der 1.8 TSI mit 160 PS, darüber rangiert der 180 PS starke 2.0 TSI. Wer den Passat CC lieber als Diesel hätte, für den hält Volkswagen direkt zum Marktstart den 2.0 TDI bereit – mit Common-Rail-Technik und 140 oder 170 PS. So richtig langsam ist man damit auch nicht unterwegs: Der Top-Selbstzünder schafft den Prestigesprint in 8,6 Sekunden, und die kleinere Variante bleibt ebenfalls unter zehn Sekunden.

Ein neues Fahrwerk schafft den Spagat zwischen Komfort und Sport

VW Passat CC
Für den guten Kompromiss zwischen sportlich ambitionierter Querdynamik und komfortablem Dahingleiten spendieren die Wolfsburger dem Passat CC ein neues Fahrwerk. Die DDC (Dynamic Drive Control) getaufte Technik ist serienmäßig bei allen Versionen ab 170 PS an Bord des viertürigen Coupés und bietet die drei Fahrprogramme "Sport", "Normal" und "Comfort". Interessant vor allem die Stufe "Normal", bei dem der Computer die elektrisch verstellbaren Dämpfer permanent dem Fahrbahnzustand und der Fahrsituation anpasst. VW verspricht, damit den Zielkonflikt zwischen sportlich straffer und komfortabler Auslegung des Fahrwerks gelöst zu haben. Im Modus "Comfort" soll die Dämpfungscharakteristik gar der des Phaeton entsprechen.
Apropos Phaeton: Innen soll es den Passagieren des Passat CC wie den Insassen des luxuriösesten Wolfsburgers an nichts fehlen. Die vier Einzelsitze des Coupés verfügen in der ersten Reihe über eine Klimatisierungsfunktion, wie sie bei VW bisher nur der Oberklasse-Limousine vorbehalten war. Am Arbeitsplatz des CC vertrauen die Designer weitestgehend der bewährten Passat-Optik, neu konzipiert hingegen wurden der komplette Fond, die Instrumente, die Steuerung der serienmäßigen Klimaanlage, die Lenkräder und die Türverkleidungen. Für die individuelle Gestaltung des Interieurs stehen jetzt unter anderem Dekore in Echtholz oder aus gebürstetem Aluminium zur Auswahl. Ebenfalls neu: Licht in den Türen, das als "Ambiente-Paket" vor allem nachts für eine angenehme Athmosphäre sorgen soll. Aber viel wichtiger für die gepflegte Reise zu viert ist die Tatsache, dass 535 Liter ins Coupé-Heck passen.

In Sachen Sicherheit lässt der Passat CC nichts anbrennen

VW Passat CC
Als "erstes Auto der Welt", wie VW es sagt, wird der Passat CC mit dem neuen Spurhalteassistenten "Lane Assist" angeboten. Das von Volkswagen entwickelte System hilft dank eines korrigierenden Lenkeingriffs, den Wagen auf der Fahrbahn zu halten. Über eine Kamera im Bereich des Regensensors erfasst der "Lane Assist" die Fahrbahnmarkierungen. Ob die Linien durchgezogen oder wie ein Mittelstreifen unterbrochen sind, spielt dabei keine Rolle, und es funktioniert auch bei Dunkelheit oder Nebel. Auffahrunfällen beugt die automatische Distanzregelung "ACC" vor, die in kritischen Situationen zudem die Bremsen für einen Notstop vorbereitet. Und wer zusätzlich "Mobility Tire" ordert, braucht sich auch vor Reifenpannen nicht mehr zu fürchten – eine hochelastische Gummimischung umschließt eindringende Fremdkörper und hält den Pneu auch nach deren Entfernen dicht. ESP und acht Airbags sorgen serienmäßig für Sicherheit. So gerüstet schickt VW den Passat CC ab Mitte 2008 auf Kundenfang. Was der Wagen dann kosten wird, haben die Wolfsburger in Detroit noch nicht verraten.