380 PS aus einem Diesel? Solche Leistungswerte kannte man lange Zeit nur von Fernverkehrs-Lastwagen. Aber in einem Geländewagen oder SUV? Inzwischen sind wir so weit: 381 PS im seit letztem Jahr verkauften BMW X5 M50d, 382 PS im brandneuen Porsche Cayenne S Diesel. Und bereits seit 2010 bietet VW den immerhin 340 PS starken Touareg V8 TDI an. 740 bis 850 Newtonmeter Drehmoment warten am Start. Die immense Kraft kommt durch unterschiedliche Motorenkonzepte zustande.
VW Touareg V8 TDI
Ein Drehschalter befehligt die Luftfederung für bis zu
300 mm Bodenfreiheit.
VW Die typische Basis zeigt dabei der VW Touareg: ein Achtzylinder-Diesel mit immerhin 4,1 Liter Hubraum, dazu die unvermeidliche Aufladung durch je einen Abgasturbolader pro Zylinderreihe des V8 schon ergeben sich 340 PS und 800 Newtonmeter Drehmoment. VW lässt es gemütlich angehen. Er will einfach ein stark motorisierter Komfort-Geländewagen sein. Von übertriebener Sportlichkeit distanziert er sich. Ein Kapitel für sich ist der Motorklang der drei Superdiesel. Was er den anderen zwei voraus hat: Er kombiniert einen niedrigeren Grundpreis mit guter Serienausstattung. Der VW gefällt zudem im Unterhalt mit seinen halbwegs bezahlbaren Versicherungseinstufungen.
Porsche Cayenne S Diesel
Die Luftfederung des Porsche schafft bis zu 270 mm Bodenfreiheit.
Porsche Die noch junge VW-Konzerntochter Porsche nutzt für den Cayenne den gleichen Motor, entlockt ihm aber durch noch heftigeren Ladedruck und größere Ladeluftkühler zusätzliche 42 PS und 50 Extra-Newtonmeter Drehmoment. Porsche stellt derzeit das Diesel-SUV mit den besten Fahrleistungen freilich erst nach der letztjährigen Einstellung des Audi Q7 V12 TDI mit 500 PS und 1000 Newtonmeter. Der größere Hubraum des Audi-V8 im Porsche und VW lässt vermuten, dass der Cayenne S Diesel und der Touareg V8 TDI besonders zackig beim Anfahren antreten  stimmt aber leider nicht. Beide zeigen beim Start eine spürbare Verzögerung. Danach schießen sie umso heftiger voran.
BMW X5 M50d
Eine höheneinstellbare Luftfederung bietet der BMW
nicht. So bleibt die Bodenfreiheit bei 210 mm.
BMW Einen anderen Weg geht BMW. Die Münchner haben bereits vor fünf Jahren ihren zuletzt 4,3 Liter großen und 329 PS starken V8-Diesel aus Gewichtsgründen zu Grabe getragen. Stattdessen pumpt BMW seinen bewährten Reihensechszylinder-Diesel mit nur drei Liter Hubraum gnadenlos auf. Eine Kaskade von gleich drei Turboladern bläst je nach Drehzahl und Gaspedal mal gemeinsam, mal nacheinander extrem verdichtete Ansaugluft in die Zylinder, sodass eine Extraportion Dieselsprit zugeführt werden kann, die extra-wuchtige Explosionen bringt. Resultat: 381 PS und 740 Newtonmeter Drehmoment. Den kompletten Artikel finden sie als pdf-Download im Heftarchiv.

Fazit

von

Martin Braun
Die drei Superdiesel faszinieren mit enormen Fahrleistungen bei rund zehn Liter Verbrauch/100 km. Der teure Porsche kombiniert dabei V8-Sound mit dem besten und vielseitigsten Fahrwerk. Der spontan zupackende Triturbo-BMW gibt sich hartnäckig sportlich, während der dezente VW ein starkes Komfort-SUV sein will.

Von

Martin Braun