Wer ein Wohnmobil für den Urlaub mieten möchte, muss sich bei der Suche nach dem passenden Reisemobil nicht unbedingt auf gewerbliche Anbieter beschränken. Mittlerweile preisen auch zahlreiche Privatpersonen ihren Camper im Internet an, beispielsweise auf den Plattformen "ShareCamper", "PaulCamper" oder "Yescapa". Doch was muss man bei der Anmietung eines privaten Wohnmobils beachten?

Wie funktioniert Wohnmobil-Sharing?

Bei der Anmietung eines privaten Campers auf Sharing-Plattformen ist das Prinzip simpel: Man wählt seinen Traumcamper aus, stellt eine Anfrage an den Besitzer und tritt dann mit ihm in Kontakt. Die Tücken liegen im Detail – so müssen je nach Plattform die Mieter und Vermieter eine Provision an den Plattformbetreiber zahlen. ShareCamper etwa nimmt pro Buchung vom Vermieter 25 Prozent und vom Mieter 15 Prozent Provision. Auch muss eine Kaution hinterlegt werden, meist liegt die bei rund 1500 Euro. Ebenfalls ist auf die Stornierungsbedingungen zu achten. Bei manchen Anbietern ist eine Stornierung kostenfrei, bei anderen nicht. Und das kann im Zweifel sehr teuer werden!
Tipp: Kommt es zu einer privaten Vermietung des Wohnmobils, sollte auf jeden Fall ein schriftlicher Mietvertrag abgeschlossen werden.

Darf ich mein Wohnmobil vermieten?

Grundsätzlich dürfen in Deutschland nur Fahrzeuge vermietet werden, die speziell dafür zugelassen sind. Das heißt: Es muss der Hinweis "Selbstfahrer-Vermietfahrzeug" in den Fahrzeugpapieren stehen. Wenn dieser fehlt, verweigern die Versicherungen im Schadensfall oft die Zahlung, wenn sich herausstellt, dass das Wohnmobil gewerblich vermietet wird. Und das ist der Fall, sobald für die Überlassung Geld fließt. Auch Schutzbriefe und Pannenhilfe verlieren dann ihre Gültigkeit.
Tipp: Um auf Nummer sicher zu gehen, schauen Sie sich die TÜV-Plakette an. Ist die nächste Hauptuntersuchung in mehr als zwölf Monaten fällig, dann handelt es sich auf keinen Fall um ein Selbstfahrer-Vermietfahrzeug – die müssen nämlich einmal im Jahr zum TÜV.
Doch es gibt auch Ausnahmen: Einige Carsharing-Plattformen, zum Beispiel Yescapa, arbeiten mit Versicherungen zusammen. So heißt es von Yescapa: "Die Mieter sind während der Vermietdauer über die Allianz-Versicherung von Yescapa gedeckt." Der eigene Schadenfreiheitsrabatt werde nicht angegriffen. So wolle man vermeiden, dass Vermieter extra eine Selbstfahrer-Vermietversicherung abschließen müssen, mit der Kosten verbunden sind. Um dieses Angebot nutzen zu können, muss der Vermieter allerdings vier Prozent des Gewinns abtreten. Das heißt also: Wer sein Wohnmobil privat vermietet und das nicht über eine Carsharing-Plattform tut, der braucht eine zusätzliche Versicherung. Wer die Vermietung über einen Carsharer abwickelt, muss sich über das Thema Versicherungen und die geltenden Bestimmungen informieren. Im Zweifel ist es günstiger, der Carsharing-Plattform Geld für die Versicherung zu zahlen, statt eine ganzjährige Selbstfahrer-Versicherung abzuschließen.
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Vermieter: Ist das Anmelden eines Gewerbes Pflicht?

Bei der Vermietung seines privaten Wohnmobils gilt es zu beachten, dass man nur ein einziges anbieten darf. Ansonsten gilt man nicht mehr als privater Vermieter. Außerdem ist es wichtig, dass der Vermieter ein Kleingewerbe anmeldet. Ansonsten kommt es zu Problemen mit dem Finanzamt. Die Anmeldung eines Kleingewerbes kostet um die 30 Euro.

Von

Isabella Sauer