Der Alfa Romeo Zagato TZ3 ist der Prototyp eines Sammlerautos: Teuer, selten und in Handarbeit gebaut. 2010 entstanden neun Exemplare zum 100-jährigen Jubiläum von Alfa Romeo. Unter der hinreißenden Karosserie steckt Technik von der Dodge Viper. Jetzt steht einer der super seltenen Sportwagen zum Verkauf!

Mächtiger 8,4-Liter-V10 mit über 600 PS

Alfa Romeo mit Dodge Viper-Genen
Der Innenraum wurde großzügig mit Leder veredelt, kann seine Viper-Herkunft aber nicht verbergen.
Die von Zagato designte Karosserie besteht komplett aus Carbon. Die Heckleuchten stammen vom Alfa Romeo 8C, auch das abgeschnittene Heck erinnert an den Sportwagen. Unter der Karosserie des TZ3 steckt aber die Technik der Dodge Viper ACR-X. Und die schimmert auch an einigen Orten durch. Die Sidepipes der Ami-Schlange blieben erhalten, der Radstand ist der gleiche, und auch die sechs Radschrauben pro Felge weisen auf eher grobschlächtige Technik hin. Der mächtige 8,4-Liter-V10 mit über 600 PS und Sechsgang-Schaltgetriebe stammt ebenfalls eins zu eins aus der Viper. Am deutlichsten ist die Verwandtschaft im Innenraum: Lenkrad, Instrumente, Schalt- und Handbremshebel wurden aus der Viper übernommen. Immerhin wurde die Kanzel großzügig mit Leder ausgekleidet. Der Anblick der Karosserie entschädigt aber hundert Mal für das etwas billig wirkende Interieur. Denn was Zagato hier aus Carbon modelliert hat, ist Pornografie auf vier Rädern. Vor allem das Heck mit seinen geschwungenen Kotflügeln, der umlaufenden Scheibe und der steil stehenden Kofferraumklappe ist schlicht atemberaubend. Das dunkle Braun dieses Exemplars steht dem TZ3 hervorragend. Insgesamt zitiert der TZ3 seine beiden Vorgänger TZ1 und TZ2 aus den 60ern.

Ein hoher Preis für viel Exklusivität

Alfa Romeo mit Dodge Viper-Genen
Das abgeschnittene Heck zitiert die TZ3 Vorgänger TZ1 und TZ2 aus den 60er Jahren.
Der vom TSG Autohaus in Kalifornien angebotene TZ3 ist der siebte von neun gebauten. Mit lediglich 525 Meilen (ca. 840 km) Laufleistung ist er fast noch ein Neuwagen. Wer hinter all dem einen horrenden Preis vermutet, liegt richtig: Umgerechnet 635.000 Euro verlangt der Händler für den Zagato TZ3. Neu kostete das Auto 500.000 Euro. Und eine Dodge Viper, auf dem der TZ3 basiert, ist gebraucht ab etwa 40.000 Euro zu haben. Aber damit ist der TZ3 natürlich nicht mehr zu vergleichen. Er ist mehr Kunstobjekt als Auto, und als solches wird er auch gehandelt. In Anbetracht dessen erscheint der Preis vielleicht nicht gerechtfertigt, aber zumindest nachvollziehbar.

Von

Moritz Doka