Audi wird den A3 in der kommenden Generation auch als Stufenheck-Limousine bringen. Das wissen wir seit der scharfen Studie A3 concept in Genf oder den Skizzen, die überraschend den Weg ins Internet fanden. Doch Audi scheint noch einen Schritt weiter zu gehen: Auf der Auto Shanghai (19. bis 28. April 2011) steht die Studie Audi A3 e-tron concept, die mit einem Plug-in-Hybridantrieb bestückt ist. Optisch bedient sich Audi komplett bei der Genf-Studie A3 concept. Kein Wunder, verzückte der scharfe Keil doch Besucher wie Fachjournalisten auf der Messe. Aber unter dem Blech steckt völlig andere Technik: Das Konzept ist als Plug-in-Hybrid konzipiert und wird von zwei Motoren angetrieben. Von einem 211 PS starken 1.4-TFSI-Vierzylinder mit Turboaufladung und Benzindirekteinspritzung und von einem Elektro-Aggregat mit 27 PS Leistung. Die Gesamtleistung des Systems beträgt 238 PS.
Audi A3 e-tron concept
Das Heck dominieren die LED-Leuchten und die prägnante Abrisskante auf dem Kofferraum.
Genug, um den Hybriden in 6,8 Sekunden auf 100 und weiter bis 231 km/h zu beschleunigen. Und jetzt kommt der Hammer: Der Verbrauch beträgt laut Audi im Mittel 2,2 Liter auf 100 Kilometer. Dazu haben die Ingolstädter eine ganze Reihe von Spritspar-Systemen verbaut. Eine geregelte Ölpumpe, ein intelligentes Thermomanagement, ein Start-Stopp-System und ein Rekuperationssystem lassen den e-tron zur rollenden Sparbüchse werden. Herzstück des E-Antriebs sind die Lithium-Ionen-Akkus hinter den Rücksitzen. Mit einer Ladekapazität von zwölf kWh soll so im rein elektrischen Betrieb eine Reichweite von 54 Kilometern möglich sein. Geladen werden die Batterien während der Fahrt durch das Rekuperationssystem oder im Stand an der heimischen Steckdose. Die Kraftübertragung übernimmt ein kompaktes Siebengang-S-tronic. Das Doppelkupplungs-Getriebe lässt sich in einem automatischen und einem manuellen Modus betreiben. Der Fahrer kann die Gänge also auch über Wippen am Lenkrad eigenständig wechseln. Das Fahrwerk wurde vom Audi RS3 adaptiert und angepasst. Für den Kavalierstart ohne Reifentod der 20-Zöller ist eine Launch Control an Bord.

Überblick: Alle News und Tests zum Audi A3

Audi A3 e-tron concept
Das Intereur wirkt sehr hochwertig, Audi hat die Zahl von Schlaltern und Knöpfen bewusst niedrig gehalten.
Doch das A3 e-tron concept ist nicht nur sauber, sondern auch ein echtes Designerhäppchen. Der Singleframe-Grill ist plastisch in den Bug integriert. Sein Rahmen besteht aus Kohlestofffaser-verstärktem Kunststoff (CFK), quer liegende, dreidimensionale Aluminium-Lamellen unterstreichen optisch die Breite des Showcars. Die Scheinwerfer in Voll-LED-Technik fügen sich an den angeschrägten oberen Ecken des Singleframes an. Dieser Übergang bildet den Ausgangspunkt für die ausgeprägten Linien der Motorhaube. Von der Seite wirkt das A3 concept mit seinem kuppelartigen Dach und zwei markanten Linien im Blech fast wie ein Coupé. Die Türgriffe mit ihren Spangen aus gebürstetem Aluminium liegen bündig versenkt, wenn der Fahrer sie berührt, fahren sie elektrisch aus. Die flachen Rückleuchten laufen nach innen spitz zu, die Kofferraumklappe trägt eine Abrisskante.

Alle News und Tests zu Audi

Die Studie ist 4,44 Meter lang, 1,84 Meter breit und 1,39 Meter hoch und soll dank des langen Radstandes von 2,63 Metern auch den Fondpassagieren kommodes Reisen ermöglichen. Brachte das A3 concept mit konventionellem Antrieb noch 1540 Kilo auf die Waage, sind es beim e-tron 1720. Die Batterien sind eben schwer. Innen kombiniert Audi schwarzes und weißes Leder mit Aluflächen, das Cockpit wirkt erstaunlich luftig und kommt mit relativ wenigen Schaltern und Knöpfen aus. Auffällig sind die vier großen, runden Luftausströmer im Jet-Design auf dem Armaturenträger. Der Luftstrom lässt sich durch Ziehen und Drücken an der Mittelachse der Düsen einstellen. Auf der Konsole des Mitteltunnels sitzt das Bedienfeld des Multimediasystems MMI. Dessen Monitor fährt elektrisch nach oben. Alles wirkt sehr edel und wie aus einer höheren Fahrzeugklasse. Mal sehen, was es am Ende in die Serie schafft.

Von

Stephan Bähnisch