Audi A6 Avant (C7): Gebrauchtwagen-Test
Kombi-Schnäppchen: Diesen Audi A6 Avant gibt es jetzt zum Polo-Preis

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Nach sechs Jahren kostet dieser A6 Avant nur noch ein Viertel des Neupreises. Doch wie solide ist der Audi im Alter noch? Unser Test.
Das Bildschirm-Ballett an unserem Testwagen, Audi A6 Avant (C7), fasziniert. Fast geräuschlos und absolut präzise verschwindet das Display in der Versenkung, fährt eine Sekunde später auf Knopfdruck ansatzlos wieder heraus. Immer und immer wieder … Nach sechs Jahren und über 110.000 Kilometern hakt, quietscht und ruckelt da nix – Technik, die begeistert! Und leider teuer ist. Begeisterungsunfähige Konzern-Controller haben den ausfahrbaren Bildschirm beim Nachfolger (Generation C8) gestrichen. Doch funktioniert alles so tadellos an unserem fast sechs Jahre alten A6? Finden wir jetzt raus!
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Kommt es zu Defekten, kann es richtig teuer werden
Der vom Autohus in Bockel bei Bremen angebotene Kombi kostet knappe 17.000 Euro, anno 2014 schlug allein die Sonderausstattung für den 2.0 TDI ultra mit mehr als 23.000 Euro zu Buche. Und die ist zum Glück immer noch an Bord und – noch viel wichtiger – voll einsatzfähig: Navi, Touchpad, Parkassistent, Bluetooth-Kopplung, sensorgesteuerte Heckklappe, adaptives Fahrwerk mit Liftfunktion und die automatischen LED-Scheinwerfer – alles haben wir getestet und keine Fehler gefunden. Kommt es doch zu Defekten, kann der Spaß bei einigen Komponenten allerdings richtig teuer werden. So suchen Besitzer im Netz oft verzweifelt nach einer Reparaturmöglichkeit für die LED-Scheinwerfer, nachdem sie der Kostenvoranschlag der Werkstatt wie ein Schlag getroffen hat. Fachbetriebe können zwar die Scheinwerfer öffnen, Kontaktstellen der Verkabelung überprüfen, Feuchtigkeit verbannen und die Gläser neu abdichten. Einzelne Leuchtmodule lassen sich aber leider nicht tauschen.
Das Doppelkupplungsgetriebe gibt wenig Anlass zur Sorge

Cockpit und Sitze sind beim Testwagen fast ohne Abnutzungsspuren.
Keine Blöße gibt sich der Audi in Sachen Komfort
In Sachen Komfort gibt sich der A6 sonst aber keine Blöße. Das niedrige Geräuschniveau ist zuweilen irreführend, zum Beispiel wenn man eben noch überlegt, ob die 190 PS für so einen großen Kombi wirklich ausreichen, dann aber verdutzt erkennt, dass die Tachonadel schon die 220-km/h-Marke küsst. Einen Makel finden wir dann doch: das Lenkrad steht bei Geradeausfahrt leicht schief nach rechts. Keine Fertigungstoleranz, sondern Indikator für ein Problem am Fahrwerk. Bei Gaswegnahme zieht der Avant merklich nach rechts, was auf verschlissene Spurstangenköpfe oder Traggelenke hindeutet. Hier schwächelt der Audi auch gelegentlich beim TÜV. Sonst ist die Vorstellung des A6 aber vor allem eins: souverän!
Fazit: Keine Frage, der A6 ist nicht nur ein feiner, sondern auch ein ganz solider Typ. Verlockende Sonderausstattung birgt aber Stoff für teure Defekte. Möglichst Autos mit zurückhaltender Ausstattung bevorzugen, das ist langfristig günstiger.
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