In diesem Vergleich geht’s um die Kombi-Krone, um den Weltmeister der fahraktiven Kofferraum-Wunder. Können nur wir Deutschen, kaufen ja auch (fast) nur wir. Der taufrische Audi A6 Avant muss sich als 50 TDI behaupten gegen das Mercedes E-Klasse T-Modell als 350 d und den BMW 5er Touring, der als 530d zum Vergleich vorfährt. Und eins vorweg: Gewinnen kann der Audi nicht. Das hat seine Gründe.

Der Audi A6 Avant ist der schönste Kombi

Audi A6 Avant
Für uns ist der A6 Avant der schönste Kombi des Testtrios, aber das ist natürlich Geschmackssache.
Machen wir uns erst mal bekannt. Da wären: der Große. Der Mercedes misst 4,93 Meter, ist einen Zentimeter kürzer als die anderen, aber innen sooo riesig. Klar, Deutschlands Taxi Nummer eins ist ein Raumkünstler, hat den größten Kofferraum der Klasse, bis 1820 Liter sind 140 mehr als beim Audi. Der BMW ist der Sportliche, schon im Stand das Fahrerauto. Cockpit um den Piloten herum gebaut, Monitor oben mittig auf der Sichtachse, wunderbar komfortable und trotzdem sportliche Sitze. Mit Applaus empfangen wir auch den Audi, was natürlich am Design liegt. Denn da wäre der Dritte im Bunde: der Schöne. Marc Lichte hat an den hinteren Radläufen die Walter-Röhrl-Gedächtniskurve eingebaut, wenn du in den Spiegel schaust, siehst du einen prallen Popo.

Bei der Qualität gibt es überraschende Mängel

Audi A6 Avant
Ungewohnte Nachlässigkeiten: Der ehemalige Haptik-Weltmeister Audi punktet nicht mehr voll.
Der Avant will der Lifestyle-Kombi sein, deshalb verzeihen wir ihm auch den kleinsten Kofferraum, der mit 565 bis 1680 Litern auf Ford-Focus-Niveau liegt. Was wir dem Audi aber nicht verzeihen, sind Mängel in der Qualität. Ja, AUTO BILD hat den Haptik-Weltmeister der vergangenen Jahre abgestraft; wir sehen ihn nur noch bei 18 von 20 Punkten, einer weniger als BMW und Mercedes. Fünf Beispiele für Audis Rotstift-Roulette: Wie im Passat funktioniert die Fernentriegelung der Rückbank per Seilzug, die beiden anderen machen's elektrisch. Die Rückbank-Einrahmung ist nicht verkleidet, hier wird der Teppich mit der Zeit Fransen ziehen. Spalte an der Türverkleidung kennen wir von Audi nicht, und auch die seitliche Verkleidung des Cockpits ist nicht fixiert. Ganz vorn ist die B-Seite der Motorhaube zwar lackiert, die Konkurrenz sprüht aber auch Klarlack drauf, Audi nicht.

Platz 3 mit 566 von 750 Punkten: Audi A6 50 TDI Avant. Starke Bremse, gut vernetzt, top Hülle. Der Kombi für Design­-Ästheten.

Platz 1 mit 586 von 750 Punkten: Mercedes E 350d T-Modell. Kultiviert, komfortabel, innen riesig. Der ausgewogenste Kombi.

Platz 1 mit 586 von 750 Punkten: BMW 530d Touring. Agiler Antrieb trifft auf dynamisches Fahrwerk. Der Kombi für Sportler. Alle Details zum Test der drei Oberklasse-Kombis gibt es in der Bildergalerie.

Bildergalerie

Audi A6 Avant BMW 5er Touring Mercedes E-Klasse T-Modell
Mercedes E-Klasse T-Modell
BMW 5er Touring
Kamera
Drei Oberklasse-Kombis im Test
Andreas May

Fazit

Mercedes gewinnt mit Komfort und Größe die Eigenschafts­Wertung, BMW holt über die Kosten auf. Macht ein verdientes Unentschieden – diese beiden sind die besten Edel­ Kombis! Dem neuen Audi A6 Avant geben wir die Design­Krone. Aber gegen BMW und Mercedes hat er keine Chance.

Von

Berend Sanders