Telefonzellen, Doppeldecker, Jaguar E-Type – Design können sie, diese Briten. Und die Tradition lebt, der neue Range Rover Evoque macht da keine Ausnahme. Er sieht hinreißend aus, wuchtig und doch elegant, makellos, ein Hingucker. Eher wie eins dieser bildschönen Showcars, die auf Messen gefeiert und dann nie gebaut werden. Doch den Range gibt es wirklich, zu Preisen ab 38.100 Euro steht er beim Händler, den hier gefahrenen 250-PS-Benziner gibt es ab 48.550 Euro. Was steckt hinter der schönen Fassade?

In Sachen Optik fährt der neue Evoque vorweg

Land Rover Evoque
Echter Hingucker: In Sachen Design sticht der neue Range Rover Evoque seine beiden Komnkurrenten aus.
Um das zu prüfen, haben wir ihm zwei andere, auch nicht gerade unansehnliche Kompakt-SUVs zur Seite gestellt: Den Audi Q3 als 230-PS-Benziner (ab 44.600 Euro) und den ebenfalls neuen Lexus UX 250h mit 184 Hybrid-PS (ab 35.900 Euro). Letzterer kommt mit auffälligem Design, gezacktem Grill, kantigen Radhäusern, angespitzten Scheinwerfern. Sehr erfrischend. Auch die Armaturenlandschaft haben die Formgestalter fantasievoll modelliert, mit einem zentralen Rundinstrument (7 Zoll) und 10,3-Zoll-Schirm (ab 2100 Euro). Noch immer hat die Multimedia-Bedienung mit dem Touchpad aber etwas leicht Aberwitziges, es gibt bessere Lösungen. Vorn sitzt man auf vergleichsweise zierlichen Sitzen angenehm, tiefer als in Q3 und Evoque. Doch im Fond wird es eng, der UX ist deutlich knapper geschnitten als Audi und Range, man hockt flacher über dem Boden.

Der Audi Q3 kann mit seiner Größe richtig punkten

Play

Video: Audi Q3 gegen BMW X1 (2019)

Duell der Kompakt-SUVs

Da geht es im Evoque hinten gemütlicher zu, es gibt spürbar mehr Platz und eine bequeme Rückbank. Vorn thront man, typisch Land Rover, erhaben und aufrecht. Das eigentliche Erlebnis ist aber die ausgesprochen feine Inneneinrichtung, wunderbar reduziert. Ein Augenschmaus. Es gibt jetzt zwei 10-Zoll-Berührungsbildschirme zur Steuerung aller möglichen Funktionen oben – etwa für Navi und Hi-Fi (Serie) – und unten in der Mittelkonsole zum Beispiel für Klima und Fahrzeugeinstellungen (je nach Ausstattung, teils 400 Euro extra). Alles sehr klar und edel. Nein, da kommt auch der Audi nicht (mehr) ran. Doch auch sein Cockpit ist ansehnlich gemacht – zum Beispiel mit den digitalen Instrumenten (12,3 Zoll für 420 Euro) und dem großen 10,1-Zoll-Navi für 2170 Euro, beide mit sehr schöner Grafik.Der Q3 hat hier klar den meisten Platz – und zwar vorn und hinten, schön luftig hier. Vorn empfehlen wir die fabelhaften Sportsitze (310 Euro), passend ausgeformt und sehr griffig, und in den Fond baut Audi serienmäßig eine geteilt längs verschiebbare Rückbank mit verstellbarer Lehnenneigung ein.
Platz 1: Audi Q3 (4,5/5 Sternen)
Platz 2: Range Rover Evoque (4/5 Sternen)
Platz 3: Lexus UX (3,5/5 Sternen)
Das Fazit von Dirk Branke: "Die drei Kompakt-Edel-SUVs sehen nicht nur richtig gut aus, sie können auch was. Der neue Evoque hat deutlich gewonnen, muss dann aber doch dem Audi den Vortritt lassen. Und der Lexus ist immer eine spannende Alternative." Weitere Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.