Audi Q5/BMW X3/Land Rover Discovery/Mercedes GLC: Test
Audi hängt sie alle ab
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Audi prescht mit dem komplett neu entwickelten Q5 vor und fordert seine schärfsten Gegner Discovery Sport, GLC und X3 zum Vergleich heraus.
Video: Audi Q5 und Mercedes GLC im Test (2017)
GLC fordert neuen Q5
Perfektion bis ins Detail. Das können sie bei Audi. Auch der neue, im neuen Werk in Mexiko gebaute Q5 beeindruckt mit absolut perfekten Spaltmaßen, satt rastenden Schaltern im Innenraum und edlen Oberflächen. Warum bekommt der Q5 beim Qualitätseindruck dann nur 18 Punkte, also einen weniger als der GLC? Weil die Unterseite der Armaturentafel inklusive Handschuhfachdeckel aus Hartplastik gefertigt ist – beim GLC sind diese Elemente aus softem Kunststoff, was haptisch hochwertiger wirkt.
Für knapp 2000 Euro extra wird der Q5 zur Sänfte
Großer Gleiter: Der neue Q5 kommt optional mit einer Luftfederung – die macht den Audi sehr komfortabel.
Im Mercedes-Motorraum findet man auch kein frei liegendes, unverkleidetes Steuergerät wie im Audi. Dazu kommt, dass der Testwagen nicht mängelfrei war: Die Kunststoffblende am Lichtschalter saß nicht fest und hatte Spiel. Richtig nervig war jedoch ein auf unebenen Straßen permanent zu hörendes Zirpgeräusch aus dem Bereich der A-Säule und der Windschutzscheibe. Völlig untypisch für Audi. Dennoch gewinnt der neue Q5 diesen Vergleich mit zehn Punkten Vorsprung vor dem Benz. In der Summe seiner Eigenschaften kommt der Q5 dem Ideal eines perfekten Autos recht nah. Denn er beherrscht fast alles beeindruckend gut. Beispiel Federungskomfort: Erstmals gibt es den Q5 für 1950 Euro Aufpreis mit Luftfederung – die bietet sonst nur noch Mercedes, ebenfalls gegen Aufpreis.
Dynamisch: Auch wenn's ums Eck geht, ist der Q5 in seinem Element – und auf Augenhöhe mit dem X3.
Im Audi filtert sie auf der Straße grobe wie feine Stöße sensibel heraus, ab 100 km/h federt der Q5 sogar komfortabler als der ebenfalls luftgefederte GLC – weil sich seine Airmatic dann auch im Komfort-Modus automatisch straffer stellt. Ein empfehlenswertes Extra ist Luftfederung übrigens für alle, die tatsächlich ins Gelände wollen, denn im Fahrmodus Offroad/Lift hebt sie den Q5 bis 40 km/h um 45 Millimeter an. Die ausgezeichnete Geräuschdämmung (Akustikglas 150 Euro), hervorragende Sportsitze (330 Euro) und ein spontan und sanft agierender Abstandstempomat (ACC plus 1320 Euro) tragen zum hervorragenden Gesamtkomfort bei. Gleichzeitig ist der Audi jedoch ebenso agil wie der quirlige X3. Die steife Karosserie verwindet sich kaum, mit der direkten, aber nicht nervös ansprechenden Lenkung lässt sich der Zwei-Tonnen-Koloss agil um Kurven zirkeln.
Dabei unterstützt ihn die harmonisch zusammenarbeitende Motor-Getriebe-Kombination: Der Zweiliter-TDI schiebt druckvoll und spontan reagierend an, das Siebengang-DSG wechselt blitzschnell die Gänge. Beim Anfahren allerdings neigt es manchmal zum Ruckeln.
Weitere Details zum Vergleich der vier SUVs finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Keiner verbindet hohen Fahrkomfort und sportlich-agile Fahreigenschaften so gekonnt wie der neue Q5. Doch bei Karosserie und Antrieb muss er dem GLC den Vortritt lassen. Der BMW überzeugt immer noch mit seinem Handling und der tollen Automatik, der Landy mit felsenfestem Charakter, Gelassenheit und guten Geländeeigenschaften.