Bubumm, Bubumm. Das Herz eines Menschen pumpt mit rund 70 Schlägen pro Minute. Wenn wir schneller laufen, kann es auch das Doppelte sein. Ganz schön lahm. Das zeigt, was für ein gemütliches Organ der kleine Muskel in der Brust doch ist. Jedenfalls im direkten Vergleich mit der Maschine eines modernen Autos. Die muss ungleich forscher ran als 70-mal pro Minute, wie der neue BMW M550i mit 462 PS zeigt: Sein 4,4-Liter-Benziner wummert bei Nennleistung mit rund 5500 Touren – macht bei acht Zylindern irre 22.000 Herzschläge. Sorry, Arbeitstakte. 650 Newtonmeter fließen am Ende durch seine Antriebswellen.

BMW und Audi setzen die Motoren per Turbo unter Druck

BMW M550i xDrive
Münchner Fahrmaschine: Bis der neue M5 kommt, ist der M550i mit 462 PS der Gipfel der 5er-Baureihe.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Theoretisch ist der neue 550 also ein besonders gut durchblutetes Kerlchen. Kann da die Konkurrenz mithecheln? Wir stöpseln den 450 PS starken Audi S6 mit 4.0-Biturbo-Achtzylinder und den Lexus GS F mit 477 PS an das AUTO BILD-EKG. Die Besonderheit des Lexus: Sein V8 kommt ohne Turbo aus, setzt lieber auf fünf Liter fürstlichen Hubraum. Danke, Lexus, ein Saugmotor alter Schule! Zuerst zur finanziellen Lage auf unserer Kardiologiestation: BMWs neuer M550i kostet ab 84.300 Euro. Dafür liefern die Bayern Allradantrieb, der von einer Achtstufenautomatik verwaltet wird. Audi unterbietet das Angebot mit dem S6, der für 77.650 Euro zu haben ist. Seine Quattro-Kraftverteilung arbeitet mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zusammen. Lexus kalkuliert sogar sechsstellig. 100.500 Euro kostet das große F – dafür ist der Wagen immerhin voll ausgestattet. Multimediasystem, adaptive LED-Scheinwerfer, Rückfahrkamera – alles drin. Bei Audi und BMW kosten diese Posten (wie leider weitere) zusätzliches Geld.
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Unterm Strich ergibt sich folgende Abrechnung: Der M550i ist insgesamt das beste Angebot. Weil der Wertverlust des 5er niedriger als der eines S6 ist, gleichzeitig der Posten für die Fixkosten kleiner ausfällt und weil BMW im Gegensatz zu Lexus keine Kilometerbeschränkung auf die dreijährige Gewährleistung legt. Also: Wer rechnet, fährt 5er. Und wer das beste Auto sucht, auch – so viel können wir schon verraten.
Die Details zum Vergleich der drei starken Oberklasse-Limousinen finden Sie in der Bildergalerie. 

Von

Berend Sanders