Gutes Ansehen hilft beim Autoverkauf. Aber auch Qualität und Preis. Wir wollten von Ihnen wissen: Welche Marken stehen für welche Merkmale? Fast 100.000 Leser haben abgestimmt – ein Konzern überstrahlt alle anderen.
"Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert." Ob das Zitat von Wilhelm Busch oder Bert Brecht stammt – darüber streiten sich die Gelehrten. Würde die Autoindustrie nach dieser Devise leben, wäre das fatal. Alle Hersteller unternehmen große Anstrengungen, um ihr Image zu pflegen. Das klappt mal besser, mal schlechter. Wie die Leser das sehen, steht hier – im jährlichen Röntgenbild der Autoindustrie. Unsere große Umfrage zu den besten Marken 2013 beschreibt ungeschminkt den Ist-Zustand der Autobauer. Nicht was sie gern wären oder wie sie sich gern sehen würden, sondern wie sie tatsächlich von ihren Kunden beurteilt werden. Abgefragt wurden die Themenbereiche Qualität, Design und Preis/Leistung in 13 Fahrzeugklassen. Ebenso wurden die Meinungen zu alternativen Antrieben eingeholt oder zu Themenbereichen wie Kundendienst, Sicherheitsstandards, Zuverlässigkeit oder Umweltfreundlichkeit.
Fast 100.000 Leser haben abgestimmt
Die besten Marken aller Klassen: Audi räumt die meisten Trophäen ab!
Die Sieger in den einzelnen Kategorien kommen hauptsächlich aus Deutschland. Audi sammelt mit zehn ersten Plätzen das meiste Gold, gefolgt von VW (8), BMW (6), Porsche (6) und Mercedes (4). Welche Trends sind zu erkennen? Audi hat seinen Vorjahreserfolg als fleißigster Trophäensammler noch ausgebaut. Aber es gibt Verschiebungen. Von drei Designsiegen blieb keiner übrig, dafür verbessern die Ingolstädter ihren Ruf beim Thema Qualität noch einmal. Wie sensibel das Meinungsbarometer reagiert, belegt der Imagesprung von BMW im Kapitel Motorsport. Der DTM-Sieg zeigt Wirkung (knapp 20 Prozent Imageverbesserung). Oder das Plus von Ford im Kapitel fortschrittliche Technik und sparsame, umweltfreundliche Motoren. Für Citroën, Fiat und Mini läuft es zurzeit nicht so gut. Fast alle abgefragten Eigenschaften rutschen unter die Werte von 2012. Dacia hingegen spielt mit neuen Modellen seine größte Stärke weiter aus: das mit Abstand bestbewertete Preis-Leistungs-Verhältnis. Zu den Gewinnermarken 2013 zählen auch Jaguar, Land Rover und Toyota. Stramm bergauf fährt Toyota mit zweimal Gold und Imagegewinnen in vielen Einzelkapiteln. Opel fehlt noch eins zu seinem Glück: moderne Motoren. Qualität, Design und Preispolitik zeigen deutliche Imagegewinne – Adam und Mokka tun Opel offensichtlich richtig gut.
1. Kategorie: Qualität – König Winterkorn
Die Wähler haben dem VW-Konzern die Alleinherrschaft in Sachen Qualität verliehen, Martin Winterkorn ist König in seiner Lieblingsdisziplin.
Wenn sich die Hersteller aussuchen dürften, in welcher Kategorie sie am liebsten einen Preis gewinnen würden – es wäre sicher die Kategorie Qualität. Denn wer ein gutes Qualitäts-Image vorweisen kann, hat es leichter im harten Konkurrenzkampf, der da draußen tobt. 2012 teilten sich noch die fünf großen deutschen Marken die Preise für ihre Qualität in den 13 Fahrzeugklassen: Audi, BMW, Mercedes, Porsche und VW. Jetzt gibt es nur noch drei Sieger: Audi mit sieben statt fünf Erfolgen, gefolgt von VW (vier Siege wie 2012) und Porsche (zwei Siege wie 2012). Mercedes und BMW sind zurückgefallen. Die Wähler haben dem VW-Konzern die Alleinherrschaft in Sachen Qualität verliehen, Martin Winterkorn ist König in seiner Lieblingsdisziplin.
2. Kategorie: Design – Sieger aus dem Süden
Design ist Geschmacksache! Die große Anzahl an Siegern macht das deutlich.
Na klar, Design ist Geschmacksache. Die noch größere Anzahl an Siegern (zehn verschiedene Marken nach sieben Marken im vergangenen Jahr) macht das deutlich. Hier gibt es mit BMW und Porsche (je drei Siege) zwei Gewinner und mit Audi (2012: drei Siege, 2013: kein Sieg) einen klaren Verlierer. Daraus zu schließen, dass das Audi-Design nicht mehr ankommt, wäre allerdings fahrlässig. Vergleicht man die Zustimmungswerte zum Audi-Design in allen Klassen, hat sich dieses Ergebnis sogar noch verbessert. In den einzelnen Klassen gab es aber immer mindestens eine Marke, die noch besser gefiel. Die anderen haben also noch mehr Zustimmung für ihr Design erhalten. Wie zum Beispiel der erfolgreichste Neueinsteiger Land Rover mit zwei Erfolgen bei den SUV. Die neue Form (z.B. Evoque) kommt gut an. Erstmals zu Design-Ehren kommen außerdem Jaguar (XF), Opel (Adam), Ford (B- und C-Max) und Mini – wahrscheinlich dank dem neuen Coupé. Fiat verteidigt seinen Erfolg bei den Kleinstwagen (Liebling Fiat 500), genau wie Alfa Romeo, deren Kompaktwagen-Schönling Giulietta heißt.
3. Kategorie: Verhältnis Preis/Leistung – das Schnäppchen Dacia
In den Klassen, in denen sie vertreten sind, liegen sie fast immer auf den Medaillenrängen: Dacia, Skoda, Kia und Hyundai.
In den Klassen, in denen sie vertreten sind, liegen sie fast immer auf den Medaillenrängen: Dacia, Skoda, Kia und Hyundai. Einer von ihnen hat sich aber dank vieler neuer Modelle eindeutig an die Spitze geschoben: die rumänische Renault-Tochter Dacia. Qualität, Design, Motoren sind den Kunden anscheinend nicht so wichtig. Für das sportliche Image von Dacia interessiert sich nicht einmal ein Prozent der Käufer. Was zählt, ist der Preis und der gute Wiederverkaufswert. In Klassen, in denen es keinen Dacia gibt, dürfen die anderen auch mal siegen. Chevrolet sogar gleich zweimal, dank der Schnäppchen Corvette und Camaro. Von den deutschen Marken schafft nur VW einen Erfolg mit dem Phaeton in der Luxusklasse. Oben in der Bildergalerie erhalten Sie einen Überblick über die besten Marken in allen Klassen 2013.