Autobatterie wechseln und anlernen
Muss eine Autobatterie angelernt werden?

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Wenn die Batterie ausgetauscht wird, muss man sie anlernen - das gilt inzwischen laut den Herstellern für viele Autos. Doch ist das wirklich nötig? AUTO BILD hat es getestet und die Hersteller befragt!
Bild: Ralf Timm
Schon seit Jahren stuft die Pannenstatistik des ADAC die Autobatterie als Pannenursache Nummer 1 ein. Das liegt nicht daran, dass die Qualität der Autobatterien nachgelassen hat: Jede Menge elektronische Verbraucher und Helferlein, dazu meist noch ein Start-Stopp-System – das kann selbst eine speziell konzipierte AGM-Batterie schnell an ihre Grenzen bringen.
Nach und nach verlieren die Stromspender an Leistung und gehen irgendwann kaputt. Doch die Batterien einfach austauschen ist häufig nicht mehr möglich, denn bei vielen Autos müssen die Batterien laut Hersteller angelernt werden. Oder muss das vielleicht gar nicht sein? AUTO BILD hat es ausprobiert und die Hersteller befragt! (Lesen Sie auch: Batterie-Ladegeräte im Test!)
Deshalb sollte man eine Batterie anlernen
Damit es nicht zu früh zu einem Ausfall der Batterie kommt, haben sich die Autobauer ein Energiemanagementsystem ausgedacht. Ein Steuergerät überwacht den Ladezustand des Akkus, zählt Startvorgänge, regelt die Leistungsabgabe und merkt sich entsprechende Parameter. Damit soll sich die Lebenserwartung eines Fahrzeugakkus verlängern. So weiß das Auto genau um den Batteriezustand und steuert entsprechend die Ladespannung und den Ladestrom. Aus diesem Grund verlangen immer mehr Autobauer das Anlernen der Batterie – also ab in die Werkstatt, damit das Energiemanagementsystem dank Diagnosegerät erfährt, dass ein neuer Akku an Bord ist und die gespeicherten Daten vergessen kann.

Initialisierung: Mithilfe eines Scantools erfolgt in der Werkstatt die fachgerechte Batterie-Anmeldung.
Bild: Werk
Alles auf null: Mehrmarken-Tools können heute bei zahlreichen Autos dieses sogenannte Initialisieren durchführen. Was jedoch, wenn dies nicht geschieht oder der Vorgang nicht nach Herstellervorgaben erfolgt? Bei einigen Herstellern lassen sich nur eigene Batterien an das Fahrzeug anlernen. Grund: Die Eingabe eines Codes, der nur auf Original-Akkus steht, ist erforderlich. Grundsätzlich dient der Batteriecode auf den originalen Batterien jedoch nur der Nachvollziehbarkeit. Deshalb können auch oftmals Fremdbatterien angelernt werden, diese müssen jedoch unbedingt vom gleichen Typ sein und die gleiche Kapazität haben. (Autobatterie: Leistung, Tausch, Pflege und Funktion)
Beim Tausch immer den gleichen Batterietyp wählen
Wir haben den Tausch ohne anlernen ausprobiert, die EFB-Batterie eines Audi A3 Sportback 1.4 TFSI durch einen anderen Akku mit vergleichbaren Kenndaten ersetzt. Wichtig: Damit es nicht zu Schäden kommt, beim Tausch den gleichen Batterietyp wählen, also eine AGM-Batterie nicht gegen einen konventionellen Bleiakku tauschen und auf ähnliche Leistungsdaten achten.
Im ersten Moment sind wir erschrocken: Piepend warnt uns der Bordcomputer vor Störungen beim Bremsassistenten, der automatischen Abstandsregelung, der Start-Stopp-Automatik und der Stabilitätskontrolle. Vorsichtig rollen wir los, aber alles halb so wild: Das Energiemanagement des A3 hat diese Funktionen nur wenige Sekunden aufgrund des kurzzeitigen Spannungsverlustes verloren. Nach ein, zwei Bremsungen erlöschen die Fehlermeldungen, nach einer kurzen Proberunde funktioniert die Technik, selbst die Uhr stellt sich nach kürzester Zeit automatisch wieder richtig ein. Länger dauert es, bis sich das Energiemanagement mit der Fahrzeugbatterie vertraut gemacht hat und für ein optimales Laden sorgt.
In der Bildergalerie lesen Sie, was die verschiedenen Autobauer zum Batteriewechsel sagen und erfahren auch die Kosten für den Batteriewechsel sowie das Anlernen.
Weitere Themen: Autobatterietester im Vergleich
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